Elektroautos sind nicht nur für Privatkäufer interessant, auch immer mehr städtische Fuhrparks setzen auf mit Strom betriebene Fahrzeuge. Renaults Elektro-Kleinstwagen Twizy erfüllt im Auftrag der Berliner Stadtreinigung (BSR) seit kurzem Aufgaben, die der französische Hersteller wohl kaum im Lastenheft für seinen Stadtflitzer hatte: professionelle Hundekotbeseitigung.
Wie in vielen anderen Großstädten stellt Hundekot auch in Deutschlands Hauptstadt ein dauerhaftes Ärgernis dar. Maßnahmen wie Tütenspender, Hundetoiletten, Auslaufgebiete und Kontrollgänge der Ordnungsämter haben das übel riechende Problem bislang nicht lösen, sondern nur mindern können. Im Berliner Ortsteil Spandau ist aus diesem Grund seit wenigen Wochen ein Elektromobil von Renault im Einsatz.
Der Twizy wurde im Auftrag des BSR von einem Gebäudereiniger für das Einsammeln der Hinterlassenschaften von Vierbeinern umgebaut. Das von seinen Fahrern „Tretminenferrari“ genannte Reinigungsfahrzeug wird vor allem in der Altstadt für die Säuberung des Marktplatzes sowie von Bürgersteigen und Grünflächen eingesetzt. Nach dem erfolgreichen Abschluss einer 2015 gestarteten Testphase sind seit diesem Jahr täglich vier Reinigungs-Twizys unterwegs.
„Mit den selbst entwickelten Spezialumbauten schlagen wir nun gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir entfernen mit ihm täglich bis zu fünf Tonnen der unappetitlichen Hinterlassenschaften und das vor allem lautlos und umweltschonend, ohne CO₂ zu erzeugen“, erklärt Peter Hollmann, Betriebsleiter der Niederberger Berlin GmbH, die das Hundekotsammelfahrzeug erfunden hat.
Dank seines nahezu geräuschlosen Betriebs stört der städtische Stromer die Anwohner in seinem Einsatzgebiet nicht mit Motorenlärm. Mit seiner geringen Größe stellt er auch kein Hindernis für den Wirtschaftsverkehr in Einkaufsstraßen dar. Mit einer Batterieladung kommt der nach seinem Umbau einem zu groß geratenen Staubsauger ähnelnde Twizy weiter bis zu 120 Kilometer weit. Geladen wird nach Feierabend auf einem Betriebshof der Berliner Stadtreinigung.
HeRo meint
Aller Anfang ist schwer! Man sollte den Kotsauger mit einem automatischen DNA-Analysengerät und GPS versehen. So wäre die Ermittlung von den Hundebesitzer
(angemeldeten Hunde) möglich. Sobald ein solches Gerät auf dem Markt angeboten wird, kann jede Stadt leicht die DNA-Hundeerfassung durchsetzen!
Tim Dorsemagen meint
Ein wahrer Schildbürger Streich. Leiser Elektro Twizy wird mit Zweitakter Laubsauger zum Radaubruder . Mit Steuergeldern zum Lärmangriff gegen Bürger. Bravo!
JoSa meint
Ich weiß ja nicht, ob sich was geändert hat, ich hab so ein Hundkot-Sauger vor noch nicht mal einem Jahr life erlebt.
Mein erster Eindruck, WOW – ein Twizy auf dem Bürgersteig.
Der zweite Eindruck, was macht das Ding für ein SCHEISS Lärm?
Der Kot-Sauger wurde mit einem Zweitakter betrieben.
Seit dem ist mir keiner mehr aufgefallen. Entweder funktionieren die jetzt rein Elektrisch, oder sind verboten worden. :)