In knapp einem halben Jahr bringt Tesla sein neues Elektroauto Model 3 auf den Markt. Das vollelektrische Kompaktauto soll mit Langstreckentauglichkeit, sportlichen Leistungsdaten und einem erschwinglichen Preis den Massenmarkt erobern. Den nahenden Produktionsstart seines dritten Großserien-Pkw hat Tesla zum Anlass genommen, die Unterschiede zwischen dem Model 3 und der bereits erhältlichen, größeren Limousine Model S zu erläutern.
Der US-Hersteller erklärt auf dem offiziellen Firmenblog, dass das Model 3 zwar der neueste Tesla ist, nicht aber der „Tesla der nächsten Generation“. Zahlreiche Kunden waren diesbezüglich offenbar verwirrt und haben gefragt, ob sie ihr Model S gegen das Model 3 eintauschen sollen. Tesla betont, dass die höherpreisigen Stromer Model S und Model X auch in Zukunft die fortschrittlichste Technologie und das beste Fahrverhalten aller angebotenen Fahrzeuge bieten werden.
Der Elektroauto-Pionier ist sich sicher, dass das Model S der absolute Branchenprimus in seinem Segment ist und verweist darauf, dass 94 Prozent der Kunden ihren Tesla wieder kaufen würden. Das 2012 gestartete Modell soll weiter das Flaggschiff der Kalifornier mit „mehr Reichweite, mehr Beschleunigung, mehr Leistung, mehr Passagier- und Ladeplatz, mehr Displays (zwei) und mehr Individualisierungsmöglichkeiten“ bleiben. Tesla kündigt außerdem an, dass das Model S stets die größte Reichweite bieten wird.
Das Volumenauto Model 3 beschreibt Tesla als „kleiner, einfacher“ und mit „weitaus weniger Optionen als das Model S“. Der kompakte Elektro-Pkw ermögliche aber ein „unangestrengtes Fahrgefühl und bietet eine gute Reichweite von mindestens 215 Meilen (ca. 346 km, d. Red.) in der Grundversion“. Wie bei allen Teslas stehe beim Model 3 zudem die Sicherheit der Insassen sowie autonome Fahrfunktionalität der nächsten Generation im Mittelpunkt.
HDML meint
„. Viele Neuerungen und Verbesserungen lassen sich mittels Software bewerkstelligen und sind demenstprechend nicht kostensteigernd in der Produktion“
Wenn es doch nur so einfach wäre :-)
Als Mitarbeiter in der Entwicklung eines OEMs kann ich Dir sagen dass das beherschen der Komplexität der Software (an unzähligenStellen und in unzähligenHeadunits) oftmals ein größerer Kostefaktor ist als zugekaufte Hardware
Nicko_e meint
Schon witzig langsam. Die einzige Konkurenz, die Tesla
„fürchtet“, kommt aus dem eigenen Haus. Klar,man hätte ja
erwarten können, dass in der zwischenphase zum
Model 3, der Absatz stagniert oder etwas einbricht, weil
viele Leute, vielleicht erst mal abwarten. Aber was passiert,
genau das Gegenteil,Tesla haut ein Hammer-Rekord-Quartal raus,
und wird zum wertvollsten (Börse) US Autobauer, unglaublich.
Also, baut soviel Supercharger und Servicepoints wie geht,
denn der Ansturm darauf, wird das grösste Problem werden.
150kW meint
„Also, baut soviel Supercharger und Servicepoints wie geht“
Dummerweise bauen sie aber seit einiger Zeit weder Supercharger noch Service Points in Deutschland.
Fritz! meint
Die Stores werden gerade erweiteret, die Service-Punkte sind als nächtes dran.
Bei den Superchargern bin ich ob der Ladesäulenverordnung (auch keine-Tesla-Supercharger-mehr-Verordnung genannt) neugierig. Sie werden mehr werden, geht garnicht anders, nur wann und wie…
150kW meint
Logisch werden die Stores erweitert. Die bringen potentiell ja noch Geld rein, während Service Points und Supercharger hauptsächlich Geld kosten.
Von einer innovativen und schnellen Firma die angeblich macht anstatt nur anzukündigen, hätte man erwarten können das sie sich auf dieses vorhersehbare Szenario der Ladesäulenverordnung vorbereitet hätte.
Paul W. meint
„Tesla haut ein Hammer-Rekord-Quartal raus,
und wird zum wertvollsten (Börse) US Autobauer, unglaublich.“
Nach der Immobilienblase in den USA die zur Bankenkrise führte kommt die Silicon Valley-Blase. Bin mal gespannt wie lange das noch gut geht
Daniel D. meint
Der Kurs wird schlimmstenfalls über einen längeren Zeitpunkt wieder sinken, nicht aber wie eine Blase platzen und von einen Tag zum anderen in den Keller gehen.
KingArtus meint
ich denke nicht, das hier absichtlich software Funktionen Deaktiviert werden.
Es geht eher darum, dass das Model 3 halt einfacher ist.
Ausstattung etc.
Automatisch ausfahrende Türgriffe, sich an den Fahrer anpassende Sitze, ein weiteres Display hinter dem Lenkrad, mehr Reichweite durch größeren Akku, oder auch einfach nur der Giftgas Luftfilter.
All das sind extra Sachen, mit extra Kosten, aufwand beim Bauen, + Hardware. ich denke Viele von den Dingen werden nicht mal Zusätzlich angeboten sonder eben Garnicht.
Während beim Model S einiges davon eben standard ist.
Hier will Tesla eben klar machen das das S und X in der Oberklasse spielen und des 3 eben in der Mittelklasse.
ich wage zu bezweifeln, das im Model 3 die Sitze luftgekühlt sind. denn am ende darf er ja nur 35000 kosten und Tesla muss daran auch noch verdienen
Peter meint
Ganz klar ersichtlich ist das krampfhafte Bemühen des Tesla-Konzerns das Model 3 etwas kleinzureden, um zu verhindern, dass es den teureren Varianten Konkurenz macht und die leute davon abhält das Model S zu kaufen. Das ist bis zu einem gewissen Grad verständlich, aber langfristig sicher nicht gut und sogar kontraproduktiv. Das klingt nach bewusster Einschränkung der potenziellen Möglichkeiten des Model 3, die sich allein aus Gründen der technischen Evolution ergeben. Viele Neuerungen und Verbesserungen lassen sich mittels Software bewerkstelligen und sind demenstprechend nicht kostensteigernd in der Produktion. Deshalb meine ich, dass es ungut wäre, günstige Merkmale abichtlich zu beschneiden, nur um den Qualitätsabstand zu den teureren Varianten beizubehalten. Weit besser und zukunftsträchtiger wäre es, alle sich neu ergebenden Verbesserungen gleichmässig über die ganze Modellpalette einzuführen. Der Qualitätsabstand würde dann v.a. durch die Grösse des Fahrzeugs aufrechterhalten werden.
Dr. M. meint
Das sehe ich auch so.
Es wäre ein schwerer Fehler, die Model 3 Reservierer / Kunden hier durch absichtliche oder zumindest absichtlich wirkende Beschränkungen der Ausstattung des Model 3 zu enttäuschen, um einen Abstand zum Model S herzustellen.
Schon beim Model S war es nach Einführung des Model X nur schwer verständlich, dass es trotz Facelift (auch hinten wurde das Model S verändert) nach wie vor keine (auch optionale) Anhängerkupplung für das S gibt, obwohl es doch dieselbe Plattform sein soll bei beiden Fahrzeugen und dieselbe Produktionsstrasse. Da soll wohl Abstand zum X geschaffen werden.
Die Tatsache, dass das Model 3 kein Hatchback ist, erklärt sich – finde ich – auch ziemlich stark dadurch, dass man Abstand zum Model S schaffen will – und das Argument, dass man das nicht anders habe machen können, sorry, aber das kaufe ich Tesla bei aller Begeisterung für die Marke nicht ab. Schliesslich wurde das Model 3 komplett neu entworfen und soll auch nur 10% kleiner sein als das Model S. Das mit dem Platz für die Fondpassagiere kann also nicht wirklich das Argument sein.
Das mit dem Enttäuschen gilt auch für die Preisgestaltung beim Model 3. Dass Model S 60 demnächst verschwindet und damit der Einstieg beim Model S nochmals deutlich teurer wird, deutet für mich auch ganz klar darauf hin, dass es mit den 35.000 USD wohl sehr knapp werden wird und man jede Menge Möglichkeiten haben wird, das Model 3 preislich in Richtung 60.000 USD zu treiben – vor Steuern. Wenn beim Model 3 schon aus Kostengründen auf ein zweites Display hinter dem Lenkrad verzichtet werden muss, um den erforderlichen zweiten Computer zu sparen (naja, gut, ist ja wegen Autopilot, braucht es also nicht mehr, sagt Tesla, alles klar), dann kann man sich ausrechnen, was an Serienausstattung vorhanden sein wird und wie die Aufpreisliste aussehen dürfte – und wenn es „nur“ softwareseitige Freischaltungen der verbauten Hardware sind.
In Europa wird das Model 3 abgesehen davon wohl kaum unter 40.000 Euro zu haben sein, allein schon wegen der MwSt. Hat ja der Tesla-Deutschland Chef schon vor knapp einem Jahr in der Stuttgarter Zeitung gesagt.
Ich mag mich täuschen und hoffe es sogar, aber ich befürchte leider, dass es nicht so ist.
Fritz! meint
„Dass Model S 60 demnächst verschwindet und damit der Einstieg beim Model S nochmals deutlich teurer wird, deutet für mich auch ganz klar darauf hin, dass es mit den 35.000 USD wohl sehr knapp werden wird und man jede Menge Möglichkeiten haben wird, das Model 3 preislich in Richtung 60.000 USD zu treiben – vor Steuern.“
Naja, die Aussage von Tesla dazu ist, daß sie mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis (vor Steuern) von 42.000,– $ für das Model 3 rechnen. Da ist nicht genug Luft für 60.000,– $, finde ich.
Aber warten wir den Juli ab, dann werden sie uns Preise und Aussattung nennen…