In einer längeren Analyse hat sich die WirtschaftsWoche die neue CO2-Strategie von Volkswagen etwas genauer angesehen. Der Wolfsburger Autohersteller habe „zu lange an schweren SUVs und der PS-Protzerei festgehalten“, und drohe „deshalb die CO2-Ziele der EU zu verfehlen“ – ab 2021 darf die Neuwagenflotte eines Herstellers im Schnitt nur noch maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Doch trotz Dieselskandal stecke „der Konzern noch in der alten Autowelt fest, in der sparsame Elektroautos kaum mehr als Spinnerei verwirrter Ökoaktivisten sind“.
„Notgedrungen“ müsse VW seine Strategie ändern und Konzernchef Matthias Müller „das Steuer schnell herumreißen“, sonst drohen wegen den Verfehlungen bei den CO2-Limits „jährliche Strafzahlungen von rund einer Milliarde Euro“, habe das Beratungsunternehmen PA Consulting errechnet. Mit Schuld an VWs CO2-Misere habe „die hohe Nachfrage nach Geländewagen“, deren Verbrauch im Alltag gerne mal deutlich im zweistelligen Bereich liegt und knapp „20 Prozent mehr Kohlendioxid“ ausstößt „als ein vergleichbares Mittelklassemodell“.
„Das 95-Gramm-Ziel für 2021 wird zur Zitterpartie“
Und die erste große Welle reiner Elektroautos, die für etwa 2020 geplant ist, komme zu spät, um Strafzahlungen zu vermeiden, sagte demnach ein Berater des Konzerns: „Das 95-Gramm-Ziel für 2021 wird zur Zitterpartie für Unternehmen wie Volkswagen.“
Der Volkswagen-Markenchef Herbert Diess, habe die WirtschaftsWoche erfahren, wolle unter anderem den „Vertrieb der Marke VW zum Vorteil der Elektroautos“ umbauen, um den Flottenwert noch vor 2021 deutlich zu senken. Er und Konzernchef Matthias Müller seien „wild entschlossen, die imageschädlichen Strafzahlungen“ zu vermeiden, sagten demnach mehrere Wolfsburger Manager, „koste es, was es wolle“.
Zur Diskussion stehen demnach auch Subventionieren für Elektroautos „mit Hunderten Millionen Euro“, das Motto bei VW laute: „Lieber Geld in die eigene Absatzförderung stecken, als es der EU hinterherwerfen“.
Leonardtronic meint
Lieber Herr Müller ich helfe ihnen gerne aus der misslichen Lage und kaufe gerne einen neuen eGolf. Getreu dem Motto „koste es was wolle“, biete ich ihnen für den neuen eGolf 20.000 €. Abgemacht? Danke.
randomhuman meint
Ich biete 21000! 3…2…1…meins ;)
Sebastian meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
EcoCraft meint
Er und Konzernchef Matthias Müller seien „wild entschlossen, die imageschädlichen Strafzahlungen“ zu vermeiden, sagten demnach mehrere Wolfsburger Manager, „koste es, was es wolle“.
Zur Diskussion stehen demnach auch Subventionieren für Elektroautos „mit Hunderten Millionen Euro“,[..]“
Ich bin mir bei dieser Aussage nicht sicher wie sie gemeint ist. Mir fällt es schwer zu glauben, dass mit der Aussage „koste es was es wolle“ und den Subventionierungen für 100 Mio. Euro um das Geld von VW geht. Kein Firmenvorstand würde es wagen so freigiebig mit den eigenen Finazmitteln umzugehen. Kann es sein, dass er mit dieser Aussage eher auf die Regierung abzielt? Sie solle hunderte von Mio. Euro durch Subventionen geben – egal was es kostet – hauptsache VW muss die Strafzahlungen nicht aus eigenen Tasche stemmen? Was schon eine sehr dreiste Aussage wäre.
Verwirrt bin ?!
CZ meint
Die Strafzahlungen liegen soweit ich weis bei 95€ pro g und Auto. Da kommen schnell hunderte Millionen zusammen.
Für jedes zu wenig verkaufte Elektroauto wären das 9025€ Strafe. „Koste es was es wolle“ ist daher relativ. Viel mehr als die Strafe wird eine Rabattaktion für die Elektroautos nicht kosten, um diese zu verkaufen.
holi meint
e-Golf für 23000 Euro…gekauft !
Leonardtronic meint
wegen des Imageschadens ist er bereit mehr zu zahlen :-)
Sparer meint
Allein die schiere Größe des VW-Konzerns und der staatlicherseits gewährte Schutz bewahrt ihn (noch) vor Abstieg und dem möglicherweisen Verlust tausender Arbeitsplätze. Die Verantwortlichen haben den Karren mit herausragender Ignoranz und Arroganz tief in den Dreck gefahren. Dieser Imageschaden wird nicht mehr zu reparieren sein, zumal die von VW propagierte E-Mobilitätswende nicht viel mehr als ein Lippenbekenntnis zu sein scheint, das nur Ankündigungen, Studien und Konzeptfahrzeuge, sowie halbherzige Varianten von umgebauten Verbrennerfahrzeugen zu bieten hat.
ZastaCrocket meint
„…zumal die von VW propagierte E-Mobilitätswende nicht viel mehr als ein Lippenbekenntnis zu sein scheint, das nur Ankündigungen, Studien und Konzeptfahrzeuge, sowie halbherzige Varianten von umgebauten Verbrennerfahrzeugen zu bieten hat.“
Ich kann diese Aussage nicht ganz nachvollziehen. VW baut zur Zeit eine Fertigung für mindestens zwei Fahrzeuge der neuen Elektroplattform auf. ID, ID Crozz sind zwar „nur“ die Studien die zum Serienfahrzeug führen werden, es ist jedoch zu erwarten, dass bis 2020 seriennahe Fahrzeuge gezeigt werden. Das Ladenetzwerk wird zusammen von BMW, Daimler und VW errichtet. VW hat im Unternehmen in den letzten zwei Jahren eine 180° Kehre hingelegt. Ja, Tesla baut tolle Autos und setzt die richtigen Schwerpunkte, aber am Ende müssen Sie auch die Großserie beherrschen. Es ist noch lange nicht raus, dass die deutschen Hersteller im Eimer sind. Evtl. kommen sie aus kommerzieller Sicht genau im richtigen Augenblick. 2025 wird ein Zeitpunkt sein, an dem man ein Resumee ziehen kann. Wer weiß, evtl. spricht dann niemand mehr von dem Dieselskandal sondern eher davon wie VW es geschafft hat das Feld von hinten aufzurollen… :-)
Und was die halbherziegen umgebauten Verbrenner angeht, ich habe noch keinen Test des e-Golf gesehen in dem das Auto durchgefallen ist. Schon garnicht seit des updates. Der Preis ist da schon eher halbherzig, da zu hoch…
flip meint
Sehr guter Kommentar, der genau meinen Gedanken entspricht. Liest man hier leider selten.
Paul W. meint
Guter Kommentar. Es ist nicht nur so das VW bis 2020 seriennahe Fahrzeuge gezeigt werden, sondern sie sind dann im Verkauf. Die Entwicklung neuer Fahrzeuge dauert Jahre! Das unterschätzen viele immer wieder in ihren Kommentaren. Beste beispiel ist doch Tesla. Die Entwicklung des Model S dauerte vom Prototypen zum ersten Fahrzeug über 3 Jahre. Und dann hatten die ersten Fahrzeuge bis 2014 Probleme ohne Ende.
Beim Model X waren es 3,5 Jahre vom Prototypen bis zum ersten Fahrzeug.
VW hat den I.D. 2016 vorgestellt. und will 2019 damit auf den Markt, das sind ebenfalls 3 Jahre.
Diese Fahrzeuge unterlaufen etlichen Tests und Nachbesserungen und die dauern nun einmal.
Dingi meint
Aha, VW-Freunde und Ehrenanwälte unter sich…;)
Tim Leiser meint
Sehe ich auch so… Viele glauben, dass Tesla alleine den weltweiten Bedarf an Autos produzieren kann. Klar geben die das Tempo vor, aber alleine 3 Mio Autos im Jahr werden alleine in D verkauft. Da gibst noch Potential für andere Hersteller. Und wer soll den restlichen Bedarf decken? Lucid Motors? Farady Future? Der Zoe?
Sebastian meint
@ZastaCrocket
Ohne eine ordentliche Ladeinfrastruktur im Verhältnis der Supercharger von Tesla, wird sich niemand einen elektrischen Wagen für über 40.000 Euro kaufen – oder gar 80.000 Euro im Fall von Audi. Egal ob VW, Audi oder BMW Mercedes! Als Zoe Fahrer mag es man es eventuell verkraften, wenn der T&R Ladepunkt durch Falschparker blockiert ist, ein Geschäftsmann mit Zeitdruck sicher nicht. Vorallem wenn quer gegenüber die 8 SuC nur von zwei Teslas besetzt ist. Klar wird es elektische VWs irgendwann geben, der Touran kam ja auch 10 Jahre nach dem Renault Scenic.
Sebastian meint
Nicht zu vergessen, das man sich in einen Tesla reinsetzt, egal wo in Europa und man zig hunderte oder über tausend KM fahren kann, Navi führt einen direkt an den SuC, zeigt vorher schon exakt an wie lange man dort laden muss, und wann es ausreicht zum nächsten zu kommen. Ich hab mal zur Gaudi im Navi den nächesten Punkt am Nordkap eingestellt. Kann das VW auch?
von der monatlichen Abbuchung des überschaubaren Strombetrags per Kreditkarte mal abgesehen. Vorallem die gewissheit das auf jeden Fall minimum 8 Ladesäulen barrierefrei vorhanden sind.
Viel Spaß mit euren elektro VW auf Fernstrecke! Viel Spaß…
Peter W. meint
an dieser Aussage erkennt man doch wieder einmal, dass nur Strafen etwas bewirken. Eine Milliarde sind jetzt nicht wirklich viel, aber VW will auch nicht wieder am Pranger stehen.
Die größte Wirkung auf Schadstoffausstoß und CO2-Reduzierung hätte die Bundestagswahl im September, wenn danach ein weniger autofreundlicher Kanzler/in ans Ruder käme. Wobei ich mich frage, ob Schulz da was ändern wird. Bleibt Angela im Kanzleramt wird die dann schon dafür sorgen, dass die EU-Richtlinien weiterhin aufgeweicht werden. Ich denke, dass alle Hersteller mit Sorge auf die nächste Wahl schauen, und erst danach wird eventuell das Problem 2021 angegangen – oder auch nicht.
Is nu so + meint
ja, und sind wir mal ehrlich, wenn die Schützlinge dem B-Minister
ehrlich sagen, dass sie es mit ehrlichen Mitteln nicht so schnell schaffen
Co2-Ziele zu erreichen – dann muss’es mit A. Dobrindt doch zu schaffen
sein – die EU Vorgaben weiter Nachhaltig zu hintertreiben.
Düsentrieb meint
Image? Schon lange verloren
Zittern: Doch nicht wegen 1 Milliarde, zudem sparen sie die doch locker bei der Nichtzahlung von Entschädigungen in Europa
Fazit: Selber Schuld
Stefan meint
Naja, Imageverlust … ein Blick auf die monatlichen Absatzzahlen sprechen definitiv NICHT von einem Imageverlust. Ich kenne jetzt nur die Zahlen aus AT, aber da sieht man genau, dass der Skodakonzern den Markt dominiert, von Absatz-Einbrüchen ist da nix zu merken und daran wird sich auch lange nix ändern …
PS: bin kein Skodakonzern-Fanboy, die VWAudiSkodaSeat-Stangenware kommt mir nicht vor die Tür, aber realistisch betrachtet sind die halt der Platzhirsch und werdens auch lange noch bleiben
lo meint
Guten Morgen VW, ausgeschlafen?
Langsam wird auch klar, wieso PSA am Drilling festhält (nicht um Geld zu verdienen). Dazu der absatzstarke C1/108 der schon heute unter 95g CO2 kommt.
Paul W. meint
Was wollen sie sagen? Auch ein VW Up und Polo kommt auf 95g CO2
W.Schäfers meint
Da haben Sie vollkommen Recht Herr Paul W.
Auch ein Up erreicht nun diese Werte –
Sogar auch als Drilling, nur diesmal von vw,Seat,Skoda.
Und wie viele Jahre später als Aygo/C1 und 107/8 kam dieser VW auf den Markt? – 2005 zu 2011. Richtig: 6 Jahre!
Fakt ist dass VW beim UP einen 3 Zylinder, ein automatisiertes Getriebe und den Standort in Tschechien 6 Jahre später fast 1 zu 1 von Toyota / PSA adaptiert hat. – Und das ist die Strategie dieses Konzernes. – Mitbewerber platzieren neuartige Produkte/Konzepte auf dem Markt und wenn sie sich im Verkauf bestätigen kommt unser „Premiumhersteller“, kopiert diese neuen Konzepte/Fahrzeugklassen und hat ohne Wagnis, verringerte Entwicklungs- und Marketing kosten sein Ziel erreicht.
Siehe Drillinge und-Up: dieser kam 6 Jahre später. Siehe Berlingo und Caddy, Typ 2K: 6 Jahre später. Siehe Simca 1100 und Golf: 6 Jahre später (ja,ich höre schon die Aufschreie der vAuWeh-Getreuen. – Aber hier vergleiche ich Fahrzeugkonzepte, nicht subjektive Betrachtungen zu einem geliebten Produkt).- Nissan Qashqai und Tiguan: 1,5 Jahre später. Beim Audi 50 und Polo, dem Audi 80 und dem Passat waren es Plagiate von Audi, die vw gerettet haben. + die Millionen vom Staat.
Der Ro 80 kam von NSU, ein VW Amarok bauen die Amis schon seit gefühlten 100 Jahren, ein Mercedes SLC wurde bei VW zu Passat CC: 4 Jahre später. Ein VW Bora (Coupé-Cabriolet mit Metall-Faltdach) gab es von Mercedes und Peugeot Jahre früher, ebenso ist ein Phaeton als S Klasse oder 7er oder Opel Diplomat, oder Jaguar usw auch nichts das, was vw erfunden hat. – Habe den Tuareg fast vergessen. Diese Fahrzeugklasse konnten andere auch schon Jahrzehnte vorher bedienen ebenso wie die Espace Klasse, bei VW ein Touran oder in größer ein Sharan, der aus der Ehe mit Ford entstand.–
Warum sollte es also bei vw und der E-Mobilität anders verlaufen ?
Die Erfahrung zeigt mir : vw hinkt Jahre hinterher, kassiert Entwicklungsgelder vom Staat und liefert dann Jahre später und überteuert an den treuen Kunden ab. — Die Millionen an Entwicklungsgeld zahlen die Steuerzahler. Also auch Sie und ich. Warum eigentlich?
Zusätzlich erhalten vw Produkte und Konzern auch noch jede Menge an medialer Berichterstattung zur Unterstützung.
Und nicht zu vergessen: das Dobrint, ein besonders putziger Geselle, der speziell als Marionette seine Daseinsberechtigung hat.
Meine vielleicht ? nicht ganz so ernst gemeinte Empfehlung: Macht den Laden (vw) endlich dicht und lasst ihn von Elon übernehmen. Dann wird´s auch was mit der zeitnahen E-Mobilität. Und hört endlich auf mit diesen unendlichen Nebelkerzen, sprich Ankündigungen und Überlegungen aus diesem „Opa“-gelenkten Konzern. – Ich kann bald nix anderes mehr erkennen in diesem Berichterstattungsnebel. Hust ;-)
Da habe ich mich ja mich aber ganz schön verzettelt, wollte eigentlich nur eine Frage stellen:
was wollten Sie, Herr Paul W, sagen? Ein Up und sein Konzern hat die gleiche Qualität wie zB ein Drilling von Toyota / PSA?
Oder was wollten Sie genau zum Ausdruck bringen?
Mit freundlichem Gruß: W.Schäfers
atamani meint
Und was gabs vor einem VW Up?
Da gabs einen Fox, und davor?
Einen Lupo…sogar als 3 L Auto…
Was soll eigentlich diese Aussage?
Und Nissan Quashquai? Lange davor gabs zig SUV, siehe RAV4…
Ist schon beeindruckend VW zu rügen, daß Sie ein umweltfeindliches Konzept wie den SUV verschlafen haben…
Und wo Zahlen die Millionen Entwicklungsgelder bei VW die Steuerzahler? Link?