Volkswagen ist nach dem Dieselskandal in den USA zurück auf Wachstumskurs, obwohl der Hersteller dort keine Diesel-Fahrzeuge mehr anbietet, die einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtabsatz ausgemacht hatten. Im Interview mit der Autogazette sprach VWs USA-Chef Hinrich Woebcken über die Aufarbeitung des Skandals, neue Fahrzeugmodelle und welche Rolle die Elektromobilität spielen wird.
Woebcken sei davon überzeugt, dass man mit Fahrzeugen wie den SUVs Atlas und Tiguan, der neuen Golf-Familie und ab 2018 dem neuen Jetta und Arteon von den Kunden nicht mehr als Nischenanbieter wahrgenommen wird: „Wir werden mit diesen Autos sehr stattliche Volumina erreichen können und wir werden mit einer Preispositionierung unterwegs sein, die das Herz des amerikanischen Marktes trifft“, so der VW-Manager. Der stattliche Siebensitzer Atlas etwa soll zu einem Basispreis von 30.500 Dollar angeboten werden.
Mit den neuen Modellen entstehe „neues Wachstumspotenzial“ und Woebcken hält daher „eine Absatzsteigerung im Bereich von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in 2017 für durchaus realistisch“. VW können seinen Kunden ab 2018 „ein Angebot machen, das die Marke in seiner bisherigen Geschichte in den USA noch nicht gesehen hat“. Das sei „das stärkste Signal, um Kunden und Händler nach der Dieselthematik zu überzeugen.“ Es gebe auch keinerlei Planungen, in den USA „den Diesel wieder zurückzubringen“.
„Zusammen mit Wolfsburg“ arbeite VW-USA auch „an der Markteinführung von vollelektrischen Fahrzeugen auf Basis des Modularen Elektrifizierungs-Baukastens MEB“. Dabei markiere der kompakte I.D. „die untere Größe dessen, was Volkswagen anbieten kann“. Der Elektro-Kleinbus „I.D. Buzz, den wir in Detroit vorgestellt haben“, markiere „das obere Ende der Skala. Zwischen diesen beiden Fahrzeugen kann sich die Marke Volkswagen in den USA spannende Architekturen vorstellen. Von Limousinen über Crossover zu SUVs“.
Es sei „fester Bestandteil der Planung, dass die USA in der ersten Welle unserer Elektrifizierungsoffensive mit dabei sein wird“, so Woebcken. Da die neuen MEB-Fahrzeuge aber erst ab 2020 in die Serie kommen, soll der bereits erhältliche e-Golf „die Phase bis 2020 überbrücken“.
kritGeist meint
VW können seinen Kunden ab 2018 „ein Angebot machen, das die Marke in seiner bisherigen Geschichte in den USA noch nicht gesehen hat“ = Die Betonung liegt auf „können“, ob sie das machen, werden wir hoffentlich in 2018 sehen.
„Es gebe auch keinerlei Planungen, in den USA „den Diesel wieder zurückzubringen“. = Das wäre mal eine echte Innovation & Strategie, genug Geld wurde ja dafür verpulvert.
Es wäre mal Zeit, dass VW mit echten Innovationen glänzt & nicht nur leere Ausreden & heiße Dieselluft produziert. Vielleicht wird VW auch mal schaffen, sich von den ganzen historischen Skandalen & Steuergeldern zu befreien ;-) – Ich drücke schon mal die Daumen.