„Es wird eine heiße Phase kommen, in der deutlich mehr Elektroautos auf der Straße zu finden sein werden. Da mischen wir natürlich mit“, sagte BMW-Chef Harald Krüger in einem Interview mit der Welt. Eines der wichtigsten Ziele von BMW sei, „die Elektrifizierung voranzutreiben“, sie sei „aus unserer Sicht die Mobilität der Zukunft und der entscheidende Eckpfeiler, um die Klimaziele für 2020/21 zu erreichen, so Krüger.
Allerdings koste die „Entwicklung der strategischen Pfeiler unserer Industrie – autonomes Fahren, Konnektivität, Elektrifizierung und Mobilitätsdienstleistungen – sehr viel Geld“, so der BMW-Chef in der Welt. Deshalb sei eine „enge, auch branchenübergreifende Zusammenarbeit gefragt, wie zum Beispiel in unserer Kooperation mit Intel und Mobileye.“
„Mindestens genauso wichtig“ seien „Geschwindigkeit und Kompetenzen“, sagte der BMW-Chef: „Wer die Kompetenz zum autonomen Fahren und für das digitale Auto nicht mitbringt und wer nicht schnell genug dorthin kommt, für den wird es eng“. Wann das autonome Fahren auf Level 5 (Autos, die ohne Fahrer am Verkehrsgeschehen teilnehmen) möglich ist, sei „schwierig zu sagen“, dies hänge „auch von der Gesetzgebung in diversen Ländern ab“. Zudem brauche man „z. B. die Technik und Infrastruktur, um zuverlässig große Datenmengen zu übertragen“.
Deshalb wolle BMW „zunächst die Technik für die Levels 3 und 4 beherrschen – also vollautomatisiertes Fahren, aber mit dem Fahrer als Backup an Bord“. Der BMW i-Next, der für 2021 vorgesehen ist, soll „aber schon ein großer Schritt hin zum vollautonomen Fahren sein“.
Aufgrund der hohen Kosten für die Mobilität von Morgen rechnet der BMW-Chef zwar mit weiteren Zusammenschlüssen in der Autobranche. Größe werde zukünftig aber nicht mehr das gleiche Gewicht haben wie früher. „Mindestens genauso wichtig sind Geschwindigkeit und Kompetenzen“, ist Krüger überzeugt. Er betonte: „Der Schlüssel für die Zukunft ist Technologieführerschaft“.
Lewellyn meint
Tesle verkauft elektrische Mobilität, der Rest verkauft elektrisch angetriebene Autos.
DAS ist der Unterschied und so ganz langsam sickert es auch bei ABM durch, dass man mit letzterem keinen Erfolg haben wird.
Jensen meint
Da kann der gute Herr Krüger noch so allumfassend die Welt bis Level 42 erklären.
Entscheidend ist und bleibt, dass (mehr) alltagstaugliche Elektroautos (nicht elektrifizierte Verbrenner) auf die Straße kommen, dass alle Segmente abgedeckt werden. Mit einem einzelnen Modell kann eine langfristig erfolgreiche Marktteilnahme wohl nur schwer gelingen. Die von Herrn Krüger erwähnte „heiße Phase“ kann auch mit kalten Füßen enden. Mit der Ausrichtung auf autonomes Fahren / automatisiertes Fahren rast er (und nicht BMW) übrigens frontal auf seine eigene Kundschaft zu. Die meisten wollen sich nun mal nicht fahren lassen, sondern eben der „Herr im Sitz“ mit reichlich PS sein und bleiben. Bei Unternehmen, die nicht dem klassischen Automobilbau entstammen und eben nicht die Altlasten mit sich rumschleppen müssen, ist das schon wieder ganz anders.
Dr.M meint
Fragt sich nur, ob BMW mit oder ohne „i“da noch mitmischen wird. Wenn die weiter so viel Führungskräfte im Bereich Elektromobilität verlieren (vgl. Meldung von heute hier), dann kann der Vorstand viel wollen – können tut BMW dann nicht mehr.
Und wie man am Ampera-e sieht, verdient GM an dem Auto kein Geld. Angeblich 8000 USD Verlust pro Auto. Was wohl daran liegt, dass wesentliche Teile bei LG eingekauft werden und die Preise dort festgelegt werden. Aber mehr als Tesla für das Model 3 kann GM nicht verlangen.
Zwar macht BMW beim i3 mehr inhouse, aber die Batteriezellen kommen auch aus Asien. Fazit: Wenn BMW wollte, dann könnten sie schon längst richtig gute Elektroautos bauen – nur werden die Kunden nicht jeden Preis dafür bezahlen. Und ohne eigene Batterieproduktion wird die Marge schwer unter Druck kommen.
McGybrush meint
BMW, Audi und Daimler wären die besten Kandidaten für hochpreisige Elektroautos gewesen die Einzigartig wären und somit Status Symbol Charakter haben. Wenn nicht die wer dann?
Wer soll es denn retten? Die Kleinwagenindustrie von Dachia, Fiat? Die können es sich noch weniger Leisten ein Auto für 80.000Eur hin zu stellen was tatsächlich was taugt.
caber meint
„Der Schlüssel für die Zukunft ist Technologieführerschaft“.
Die hat TESLA und wird sie meiner Meinung nach auch behalten.
TESLA Fahrzeuge sind permanent vernetzt, die Auswertung der Daten geht sofort in die Weiterentwicklung der Software ein. Vermutlich werden Tesla Fahrzeuge auch die ersten sein die „Schwarm-Intelligenz“ besitzen.
TESLA konstruiert und baut nicht nur Elektro-Fahrzeuge sondern betreibt flächendeckend „Supercharger“ und produziert Stromspeicher in seiner „Gigafactory“.
TESLA Solar ist mit Solaranlagen („Powerwall“, „Solarziegel“) im Markt aktiv.
Jeru meint
Interessante Definition von flächendeckend.
Im Raum Berlin/Brandenburg gibt es genau fünf.
Was für eine Technologieführerschaft meinen Sie? Die Auswertung von Daten?
Das Tesla zur Zeit wesentlich mehr verbraucht als andere BEV, wurde in einem anderen Thread thematisiert.
Sebastian meint
Berlin ist lediglich für die Ureinwohner eine Weltstadt. Geografisch fällt dieser Fleck Erde in Bedeutungslosigkeit völlig unter. Der Vorredner meinte ja auch etwas völlig anderes. Die von ihm besprochene Autoentwicklung wird bei uns, wegen dem von mir eben genannten Klausalthema, eh nicht eingeführt. german angst.
McGybrush meint
Ja mit dem was Tesla bietet darf er auch mehr verbrauchen. Mehr Reichweite, Ampelstarts von gut und böse, 5+2 Sitze, 2x Kofferraum, schickes Design und den mehrverbrauch hat man an dem Supercharger um so schneller wieder drin als…
…Autos mit Teilweise 4 Sitzen, kleinerer Reichweite. Teilweise einen sehr kleinen Kofferraum + Ablagefach, Top Speed schnell bei 130-150km/h, keine Schnellladung.
Tesla hat ALLES in Kombination zusammen gemeistert AUSSER das sie in dieser Riesigen Limousine ein klein wenige mehr Energie benötigen ein kleiner Motorroller mit Kraftstoff? Ist das Ihr Ernst? Der Strom kommt idealerweise bald flächendeckend Lokal geladen von der Sonne. Lass das Ding doch verbrauchen was es will. Man kann aber auch keinem was recht machen.
Jeru meint
Meine konkrete Frage war, wo genau Tesla Technologieführer ist und es auf absehbare Zeit auch bleiben wird?
Bisher haben Sie viel Batterie in ein Fahrzeug gepackt und es ist dadurch sehr teuer geworden.
Der Tesla „Autopilot“ ist keiner und wir habe alle die Vorgänge von vor 6-8 Monaten mitbekommen.
Der Supercharger ist auch nicht gerade das Ende einer Technologie.
Der Unterschied von Tesla zu Daimler ist Elon Musk, der ein Modell, losgelöst von Wirtschaftlichkeit, in den Markt drück. Ich persönlich rechne ihm das sehr hoch an, denn ich bin ein riesen Fan von eFahrzeugen. Nur sehe ich weder BEV mit Ladekabel als Zukunft des Automobils, noch kann ich die „Magic“ an einem Tesla Model S erkennen.
Allein die Datensammlung und Auswertung dürfte etwas sein, wo Tesla den deutschen OEM´s weit voraus ist. Weil Sie die Frage des Datenschutz eben nicht so eng sehen, wie wir Euopäer. Definitiv ein Vorteil.
Technisch kocht auch Tesla nur mit Wasser, wie die Artikel hier auf der Platform sehr gut zeigen. Stichwort Herunterregeln der Ladeleistung und Lebensdauer der Batterien.
Um es deutlich und hart zu sagen:
Ich sehe das Laden per Kabel als Diesel 2.0 das wir uns gerade an die Backe kleben. Eigentlich ist es überhaupt nicht skalierbar und extrem unpraktisch aber durch den Dieselskandal, Tesla und den eFahrzeug Mob sind die OEM´s und die Politik gezwungen sich heute zu bewegen. Die Struktur die wir jetzt aufbauen, muss Geld verdienen und wird uns noch lange begleiten..
Wirklich zukunftsweisende und vor allem skalierbare Lösungen wie Wasserstoff oder das Laden per Induktion, werden zeitversetzt den Markt durchdringen aber dann eben richtig.
Fritz! meint
Supercharger sind dafür da, daß Sie in der Lage sind, eine längere Reise mit einem Tesla zu machen. Dazu müssen sie an der Autobahn stehen, Abstand ca. 200 bis 250 km, damit Sie auch bei sehr hohem Tempo bis zum nächsten kommen.
Sie können jetzt bereits mit einem Tesla die BRD in alle Richtungen durchqueren, nur unter Nutzung der Supercharger.
McGybrush meint
Das Wort „Vorantreiben“ war mal 2012 Aktuell. Heute wäre es ein hinterher treiben. Wie man sieht sind seit Einführung des i3 als Vorreiter (was es sogar mal war) nur 3 Marken Hängen geblieben. Toyota mit dem Prius als Hybrid Vorreiter, der Nissan Leaf als BEV Vorreiter und Tesla als Branchenprimus. Der i3 taucht nur in Verbindung mit Carbon und Leichtbauweise aus. Wenn ich jetzt die Familien mit Kinder Frage ob Ihr nächstes Auto aus Carbon sein soll was man quasi nur schwer reparieren kann dann werd ich sicherlich nur in Fragende Gesichter gucken. BMW Ruht sich auf Ihren i3 aus das es eine Wahre „nicht“ Freude ist. Schade. Die Leute wollen Eure Autos als reine BEV. Baut noch mal wieder weitere. Also keine umbauten von Verbrennern.
Stefan meint
Naja, was ich so gehört habe, soll die Reparierbarkeit von der i3 Karosserie ganz ordentlich sein durch entsprechende Aufteilung und so.
Aber dafür soll er ja nichtmal weniger Strom brauchen, als ähnlich große E-Autos in herkömmlicher Bauweise, also fraglich, ob der Aufwand sich lohnt.
Aber auch nicht so wichtig, Technologieführer gibt’s in D jedenfalls nicht, was E-Mobilität angeht, trotzdem ist natürlich jedes weitere Modell eine Bereicherung, durch mehr Auswahl, mehr Konkurrenz und den entsprechenden Vorteilen für den Kunden.
Landmark meint
Es wird kommen….. aber es braucht noch…… alles nur Hinhaltetaktik
Sebastian meint
>>>„Es wird eine heiße Phase kommen, in der deutlich mehr Elektroautos auf der Straße zu finden sein werden. Da mischen wir natürlich mit“,<<<
Sicher nicht wenn man das Bild oben so anschaut. Niemand wird so einen Kabelsalat akzeptieren, inkl. versiffter Schuhe und Kabel – Wohin damit, in den Kofferraum??
Die neuen Tripplelader entlang den Autobahnen sind ein guter Schritt, aber richtig gut macht es fastnet aus Holland. Richtige "Ladestellen" überdacht, WLan, etc. etc. etc.