Das erklärte Ziel der Bundesregierung, bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, gilt unter Experten schon länger als nicht mehr erreichbar. Nun hat auch Angela Merkel eingeräumt, dass es mit dem Hochlauf der Elektromobilität hierzulande wohl noch etwas länger dauern wird.
„So, wie es im Moment aussieht, werden wir dieses Ziel nicht erreichen“, erklärte Merkel Anfang der Woche während eines Fraktionskongresses in Berlin. Sie betone jedoch, dass der Durchbruch für Autos mit Elektroantrieb sehr plötzlich kommen könnte. Die Bundeskanzlerin verwies auf die Marktentwicklung im Bereich Smartphones und unterstrich laut FAZ.NET die Notwendigkeit, dass sich Deutschland weiter auf Elektromobilität vorbereite.
Um den Verkauf von Elektro-Pkw anzukurbeln, wurde vergangenen Sommer der Umweltbonus – auch bekannt als Elektroauto-Kaufprämie – eingeführt. Die gemeinsam von Bund und Industrie finanzierte Fördermaßnahme unterstützt den Kauf eines mit Strom betriebenen Neuwagens mit bis zu 4000 Euro. Trotz der Förderung werden in Deutschland aber weiter vor allem Benziner- und Dieselfahrzeuge gekauft.
Neben den noch vergleichsweise hohen Preisen von elektrischen Autos gelten deren begrenzte Reichweite sowie Ladezeiten von bis zu mehreren Stunden als größtes Hindernis für E-Mobilität. Zusätzlich zu der Kaufprämie unterstützt die Politik daher den Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes in Deutschland. Bis Ende des Jahrzehnts sollen 5000 Schnell- sowie 10.000 reguläre öffentliche Ladestationen errichtet werden.
Leonardo meint
So wie der Zetsche auf dem Bild grinst ahne ich wo der Anstecken will.
Eine Ladesäule ist jedenfalls nicht zu sehen.
UliK meint
Das Bild oben ist DAS Symbolbild des Lobbyismus, des Dieselglaubens, und der politischen Unfähigkeit beidem zu Widerstehen. Da trieft die Heuchelei unten raus.
Aber sie haben ihr Ziel erreicht. Deutliches Ausbremsen der Elektromobilität und negative Meinungsbildung in der Öffentlichkeit mit Hilfe unserer Qualitätsmedien.
Man muss sich nur mal die Kommentare außerhalb der Elektromobilitätsforen zum Thema anschauen. Nur Hören-Sagen, Halbwissen, und fast schon militante Ablehnung. Es sind noch viele dicke Bretter zu bohren. Von den Dreien ist da aber kaum Hilfe zu erwarten.
Jürgen Kohl meint
Das ist kein Wunder. Merkel ist doch eine der größten Lobbyistinnen der deutschen Autindustrie. Hat sie nicht die EU massiv unter Druck gesetzt, um das Inkrafttreten strengerer Schadstoffwerte für Diesel um Jahre zu verschieben? Das hat sie, und war leider erfolgreich.
Sebastian meint
Die Produktion von Zellen ist auf 4 Firmen weltweit verteilt. Diese haben auch langjährige Kooperationen mit Lieferanten geschlossen. Das meiste davon kommt aus chinesischem Boden. Die dt. Hersteller haben sich um diesen Umstand bisher nicht im geringsten gekümmert. Folglich wird die Beschaffung des wichtigstem für ein E-Auto auch sehr schwierig werden. Da nützen die ganzen Horden an Ing. in den towers mit XXXL Gehalt nichts. Ohne Akkus keine E-Autos, und wenn doch, dann so wie bei GM. Reine Flottenfeigenblättchen Fahrzeuge.
Für viele Hersteller von Autos und NichtHersteller von E-Autos ist das trotzdem ein gutes Geschäft nur wenige E-Autos anzubieten und zu verkaufen. Denn:
1 verkauftes E-Auto im Konzern macht 2,5 Stinkeautos im Konzern zu A+++ Autos. Egal was hinten am Auspuff rauskommt.
Wobei ich eh dafür bin, den Auspuff zukünftig im Armaturenbrett anzubringen.
Frank meint
Auspuff im Armaturenbrett…..
Die Doppelmoral zeigt sich darin, dass die gleichen Personen , die diese (Verursacherprinzip-) Idee für absurd halten, sich dagegen verwehren würden, dass unsere Kinder in der Verkehrserziehung beigebracht bekommen würden, wenn sie mit ihrem Fahrrad an der Ampel hinter einem Auto warten müssen 4m Abstand zu halten um durch den Abstand zum Auspuff weniger Abgase einzusetzen (Radfahrer haben dazu noch einen größeren Lungendurchsatz.
Das Gedankenspiel macht klar: Wenn man die Abgase, die man produziert selbst Einatmen müsste, wäre man ganz schnell bereit die 5.000 Euro, die ein Elektroauto mehr kostet auszugeben. (Plus die 2.500Euro für die PV)
,
150kW meint
„Die dt. Hersteller haben sich um diesen Umstand bisher nicht im geringsten gekümmert.“
Welche Quelle besagt das?
Ernesto meint
Also an mir liegt es nicht. Habe den Ioniq bestellt und freue mich sehr darauf. Und weil immer alle sagen es geht nicht. Der Ioniq BEV ersetz hier einen 2009er VW Touran 2l TDI.
Lewellyn meint
Ich denke, so viel wird das Ziel zeitlich gar nicht verfehlt. Nur der deutsche Anteil daran wird leider eher klein sein. 1 Mio. E-Autos in D Ende 2021.
McGybrush meint
Ja wenn man für 2020 bis 2025 ankündigt dann kann man es auch erst 2020-2025 schaffen.
Nur weil sich Heilig Abend zum 24. Ankündigt bekomme ich im November noch keine Geschenke.
E-Tom meint
Zur Ladestellenförderung ist unbedingt eine einfache Abrechnung mit nur einer Stelle erforderlich. Die Niederländer haben dies bereits vorgemacht. Ein Vertrag für alle Ladesäulen, egal von welchem Betreiber.
Is nu so + meint
das ist mein „Reden“ seit ich hier bei ecomento.de immer klüger werde.
– klappt leider nicht wie in NL „De Duitse brengen het niet beter“
Dr.M meint
Damit wird Frau Dr. Merkel recht behalten, „dass der Durchbruch für Autos mit Elektroantrieb sehr plötzlich kommen könnte.“
Genau. Nur leider werden die etablierten deutschen Hersteller nicht viel davon haben. Die kündigen zwar ständig vollmundig an, bis 2025 Weltmarktführer bei Elektroautos zu sein, aber wo die Batterien für die Autos herkommen sollen und vor allem zu welchem Preis man die dann einkaufen muß, das wissen sie selbst nicht.
Aber muß sich die Kanzlerin an die eigene Nase fassen – denn ihr Bundesverkehrsminister wird nicht ohne ihre Zustimmung in Brüssel fortgesetzt strengere Abgasgrenzwerte und vor allem auch die wirksame Kontrolle der bestehenden Grenzwerte mit allen Mitteln torpedieren.
Warum sollten die deutschen Hersteller denn bei der Schützenhilfe irgendetwas an ihrem Geschäftsmodell ändern oder sich „vorbereiten“, wie Merkel sagt?
Die werden es erst merken, wenn die Verkäufe massiv einbrechen – und dann ist es zu spät.
So ist es halt, wenn Ankündigungen keine Taten folgen.
150kW meint
“ aber wo die Batterien für die Autos herkommen sollen und vor allem zu welchem Preis man die dann einkaufen muß, das wissen sie selbst nicht.“
Weil?
151kW meint
Weil es aktuell nur einen Hersteller gibt, der eine riesige Gigafactory zur Herstellung von Akkuzellen baut, die im Endausbau eine Jahreskapazität von ca. 135 GWh hat. Die anderen Hersteller bauen auch etliche neue Fabriken für die Akkuzellproduktion, haben aber je nur Kapazitäten von 3 bis 8 GWh. Und so ein Bau dauert ca. 5 Jahre und außer Tesla hat damit weder jemand der großen Akkuhersteller angefangen noch sowas angekündigt.
Das könnte also tatsächlich ein Problem werden…
TeslaTom meint
151kW,
ich schmeiß mich weg ?
@150kW bin auch gespannt,
wo denn die Akkus herkommen sollen
und nein, nix Spezialzellen, es sind normale Zellen für BEV, wie im Rasenmäher oder Laptop, 18650 -bislang jedenfalls , kein Wunder haben die DE u.a. Hersteller alle 2025+ fest im Blick und hoffen, dass der Kelch wieder an ihnen vorbei gehen möge .
Wer einmal ein richtiges BEV gefahren ist, will nicht mehr zurück ?
Emka meint
Weil die deutsche Automobilindustrie in 10 -15 Jahren auch nur einen Anteil von 10% Elektroautos anstrebt…….
Die Gigafactory 1 verdoppelt die weltweite Gesamtproduktion von Akkus. Wenn man wirklich E-Mobile in großen Stückzahlen verkaufen will dann braucht man riesige Kapazitäten um Akkus herzustellen!
Ach so, ich vergaß: Die deutsche Automobilindustrie hat natürlich alles schon fertig in der Schublade und kann bei Bedarf sofort eine Produktion anfahren die so groß und geil ist dass die Welt nur noch staunen kann……
Dr.M meint
Man sieht es ja beim Ampera-e: Für den Antriebsstrang und die Batterie muss GM laut Berichten in FAZ und Spiegel angeblich 20.000 Dollar pro Auto an LG Chem in Korea überweisen. Deswegen macht GM mit dem Auto auch angeblich 8.000 Dollar Verlust – pro Auto. Begründung in den Berichten: Die fehlende eigene Batterieproduktion. Da hat man natürlich bei GM keine wirkliche Motivation, auch nur ein einziges Auto mehr zu bauen als für die Einhaltung der Flottenverbräuche unbedingt erforderlich. Also ein Feigenblatt wie beim EV1.
Und teurer kann GM den Ampera-e nicht verkaufen – denn Hyundai (ab 2018 angeblich mit 40 kwh und kaum teurer) oder vor allem Tesla bieten für dasselbe Geld bessere Fahrzeuge.
Das mit den Batteriezellen wird der Knackpunkt werden – können tun die deutschen Hersteller das ganz sicher mit den Elektroautos. Aber zu welchem Preis sie dann anbieten können, ohne Verlust zu machen, das ist die große Frage.
Fritz! meint
„Die deutsche Automobilindustrie hat natürlich alles schon fertig in der Schublade und kann bei Bedarf sofort eine Produktion anfahren die so groß und geil ist dass die Welt nur noch staunen kann……“
Die haben unterirdische Werke, irgendwo in der ehemaligen DDR gebaut, da merkt es doch keiner, wenn da mal ein paar Tage oder so gebuddelt wird. Die werden uns ganz sicher mit was ganz Tollem überraschen…
;-)
thrawn meint
Das ist in der Tat die interessanteste Frage:
Die Deutschen Hersteller könnten sicherlich relativ schnell in Stückzahlen liefern, wenn sie den wollten. Das Know How zur Massenproduktion sollten Sie haben.
Nur: Wo sollten die ganzen Akkus auf einmal herkommen? Die etablierten Hersteller Panasonic und LG werden auch erst mal die bestehenden Kunden beliefern. Die Spätzünder würden mit dem Vorlieb nehmen müssen, was die anderen übrig lassen.
Das muss man Tesla lassen, die haben da weitergedacht. Ob man die nun mag oder nicht.
150kW meint
Die bestehenden Kunden sind doch die etablierten Hersteller.
Thrawn meint
Ich dachte da eher an andere Branchen, da heutzutage in alles Lion Akkus eingebaut werden.
150kW meint
Die Zellen für BEV und PHEV sind sehr speziell. Die passen nicht in Rasenmäher oder Handys.
Meiner Einer meint
So ist das nun mal mit den Lippenbekenntnissen: Alles nur Schall und Rauch.
Dr. Merkel muss es von der Automobilindustrie aktiv einfordern und nicht nur halbherzig als ihr grünes Mäntelchen ankündigen wollen. (Siehe auch Schadstoffgrenzwerte die keiner einhalten muss.)
PS: TESLA wird es unserem Schaufensterland schon zeigen wie es geht.
Fara Day meint
Wird man sehen…
https://www.welt.de/wirtschaft/article164603837/Analysten-senken-den-Daumen-ueber-Tesla.html
Ist eigentlich den Leuten hier klar, dass es zwei Gründe gibt, warum Teslas Aktienwert so übermäßig überzogen ist?
1. Die _Hoffnung_, dass Tesla es irgendwann zu einem etablierten Fahrzeughersteller zu werden.
2. Das, wenn Tesla weiter Verlust macht, einer von den furchtbaren, etablierten Herstellern (GM z.B.), die laut Aussagen in diesem Forum schon in 1-2 Jahren nicht mehr existieren (witzigerweise gab es diese Aussage hier schon vor 2 Jahren), Tesla aufkaufen.
Sebastian meint
Mit dem lustigen Kabelchen ist es ja auch kaum ein Wunder das die Hersteller aus Schland keinen Schuß beim Kunden machen. So ne elektrische Gehhilfe mit 80 KM Reichweite und 8 Std. Ladezeit. Wir sind letztens 900 KM elektrisch am Wochenende gefahren, mit kaum nennenswerten Sonderpausen. War kein Tesla, sondern ein lustiges französischen Kleinwagenleinchen. Das nenn ich Premium. Dieser Hersteller hat auch die letzten Jahre noch nie was angekündigt, sondern präsentiert und eine Wcohe später das vorgestellte zum Kauf angeboten. Vl.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Ash Ketchum meint
War das ein ZOE?
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Frank meint
Wenn Tesla den geplanten Markthochlauf für das Model 3 schafft, könnte es doch noch was werden, das Merkel ihr vor vielen Jahren gestecktes Ziel erreicht.
DRÜCKEN WIR IHR DIE DAUMEN.
Die deutsche Autoindustrie wird es (leider) nicht schaffen. Nicht weil sie nicht genug Wirtschaftskraft haben, sondern weil sie zu wenig Willen dazu hatten.
Hoffen wir für Deutschland dass Lars Thomsen Unrecht hat wenn er sagt:
When a trend becomes obvious you are too late.
Daniel1002 meint
Ist das denn ein Wunder?
Die etablierten Autoherstellen sind alle noch im Planungsstadium!!!
GM/Opel will z.Zt nur wenige E-Autos verkaufen und
das Modell S und X sind nicht wirklich massenmarkttauglich.
Die aktuellen Modelle sind allesamt nicht wirklich gute Exemplare ihrer Art.
Der einzige aktuell Wagen mit Reichweite ist die ZOE mit 400 NAFZ Kilometern.
Aber allesamt kranken eben noch an der fehlenden Ladestruktur.
Tesla hat zwar schon ein mehr als bewährtes Ladesystem, aber eben kommt das Model 3 erst nächstes Jahr.
Ich bin aber mal gespannt, ob VW und co es schaffen ighre E-Mobile vorzuziehen und die Autos tatsächlich schon 2019 anzubieten.
zumindest merken sie ja, dass ihnen die Felle davonschwimmen.
Nächstes Jahr sollte dann zumindest das JAhr der Präsentationen sein!!!
Lassen wir uns überraschen.
Ernesto meint
Bitte mal den Ioniq anschauen.
Steff meint
Wie kommst du denn darauf? VW wird niemals E-Fahrzeuge vorziehen. Es geht doch nur um Greenwashing.
Das wird so ablaufen wie beim Ampera-e. Dort wo es der Flottenverbrauch nötig macht oder entsprechende Quoten existieren, werden in homöopathischen Mengen BEV’s angeboten, sollten die PHEV’s nicht ausreichen.
Und behüte mich vor weiteren Präsentationen, Studien und Ankündigungen aus dem lugundtrugkonzern.