Das von Feinstaub-Alarmen geplagte Stuttgart will seinen gesamten Fuhrpark auf Elektroautos umstellen. Für eine erste Tranche von 44 Fahrzeugen soll Informationen der Stuttgarter Nachrichten zufolge nicht der ortsansässige Autohersteller Daimler den Zuschlag erhalten haben – sondern Renault aus Frankreich.
Zum Preis von knapp 1,2 Millionen Euro habe die Stadtverwaltung 32 Elektro-Transporter Kangoo sowie zwölf Kompaktwagen ZOE bestellt, die bis 2018 nach und nach eingeflottet werden sollen. Deutsche Hersteller haben sich dem Bericht zufolge auf die europaweite Ausschreibung entweder gar nicht beworben oder waren zu teuer.
Peter W meint
Hier zeigen sich 2 Dinge: Stuttgart hatte den Mut sich gegen den allmächtigen Konzern zu entscheiden, und die Entscheidung zeigt, dass es kein konkurenzfähiges deutsches Elektroauto gibt.
Daimler tut sich damit aber keinen Gefallen. Hätte der Konzern ein paar A-Klassen zum halben Preis verkauft, wäre es die beste Werbung gewesen. So sieht nun bald jeder Stuttgarter, dass Renault alltagstaugliche Autos baut. Mancher Handwerker wird die Mitarbeiter der Stadt auf den Kangoo ansprechen und sich eventuell auch darauf einlassen. Der Zoe ist ja ohnehin schon im Alltag angekommen.
Zu den Kommentaren hier: Was bitteschön soll eine Stadtverwaltung mit einem Wasserstoffauto anfangen? Keine Tankstellen und ein völlig unrealistischer Preis. Wasserstoff im Auto zu verwenden ist Energieverschwendung, denn zur Zeit haben wir keine 50% Strom übrig um damit Wasserstoff herzustellen. Außerdem ist die Brennstoffzelle ähnlich wartungsintensiv wie ein Verbrennungsmotor. Mit den Wartungskosten der Brennstoffzelle kann man einem Elektroauto alle 10 Jahre einen neuen Akku spendieren, wenn es notwendig sein sollte.
Thomas Wagner meint
Stuttgart zeigt wie mans macht.
Nicht ewig sich vertrösten lassen, auch wenns der Autohersteller aus der Stadt ist,
sondern die Elektroautos kaufen, die angeboten werden und damit zeigen,
was der Markt verlang, keine blumigen Ankündigungen, sondern Autos mit
praxistauglichen Eigenschaften zu einem vernünftigen Preis !
Renault kann es !!
Albert Mayer meint
Damit haben die lokalen Hersteller ziemlich öffentlichswirksam gezeigt dass sie entweder gar nichts anzubieten haben oder wissen dass sie mit ihren Produkten sowieso nicht wettbewerbsfähig sind.
Hoffentlich kommen sie bald mal in die Gänge, bevor es zu spät ist.
Steve meint
Also der Smart wäre als „Stadtauto“ für die Stadt Stuttgart nicht pauschal ungeeignet, schließlich fahren rund 400 „alte“ Smart-ED für Car2Go durch das Stadtgebiet. Das reicht halt für Verwaltungsmitarbeiter für Vor-Ort-Termine.
Es war ja vermutlich keine Repräsentations-Limousine für den Oberbürgermeister ausgeschrieben.
Nun kennen wir den Ausschreibungstext nicht. Aber es ist schon hübsch zu lesen und Renault dafür zu gratulieren.
Sebastian meint
Warum, der Bürgermeister könnte doch Tesla Model S fahren. Den 75er gibts momentan günstig zu finanzieren. Preislich unter dem Pendant von Mercedes. Auswahl gibt es, man muss halt richtig guggen.
Leonardo meint
Stuttgart wird jetzt wegen Gotteslästerung verklagt.
Sebastian meint
Was für ein Ohrfeige an den Hauptsteuerzahler Stuttgart. Ich finds geil!
Kommt jetzt auch das Heulsusen Geheule wie bei VW und der Post…
BR meint
Welche Arroganz der deutschen Hersteller – nicht mal auf die Ausschreibung beworben.
randomhuman meint
Neja Mercedes hat ja auch nicht wirklich etwas anzubieten. Die B-Klasse kann man vergessen und die Reichweite des Smart ist lächerlich. Die Zoe hingegen mit bis zu 300km (400km NEFZ) realistischer Reichweite besonders im Stadtverkehr ist bestens alltagstauglich. Der Kangoo dürfte doch mittlerweile auch das Reichweitenupgrade auf 200km (270km NEFZ) realistischer Reichweite haben. Beide sind absolute Spitzenreiter bei der E-Mobilität. VW und BMW hätten sich wenigstens mit eGolf und i3 bewerben können aber die sind deutlich teurer und bieten weniger Reichweite. Renault gewinnt zurecht. Arrogant ist es dennoch. Da hast du recht.
200kw meint
Das hat mit Arroganz nichts zu tun. Wenn ich im Voraus weiß, dass ich bei der Ausschreibung nicht gewinnen kann, nehme ich gar nicht erst teil. Denn allein die Angebotserstellung kostet mich ja Geld.
randomhuman meint
Im Grunde genommen gleich noch schlimmer. Wenn man von Anfang weiß, dass man schlechte Autos baut, dann ist das sehr bezeichnend.
Ruhe geben meint
Wenn man statt einem E-Auto ein Wasserstoffauto ausgeschrieben hätte, dann hätte Renault ja auch nichts liefern können. Was jetzt als Zukunft des Ibdividualverkehrs angesehen wird, ist jetzt der Antriebslosigkeit x und kann morgen y sein. Der Diesel wird ja jetzt auch verteufelt und war bis vor wenigen Jahren noch Schadstoffarm. Die Politik steht wie eine Fahne im Wind. Als Hersteller ist es auch nachvollziehbar, dass man sich nicht auf die Ausschreibung bewirbt, weil mit den E-Fahrzeugen momentan (noch) kein Geld verdient wird. Ist ein reines Verlustgeschäft und jedes verkaufte Fahrzeug produziert Verlust.
Sebastian meint
Könnten Sie bitte Ruhe geben und Ihrem Namen alle Ehre machen! Mit E-Autos wird Geld verdient, heute schon. Und wenn mehr Leute ihre Scheuklappen ablegen würden, wäre es sogar noch mehr Gewinn.
Wasserstoff ist ja wohl das blödeste was man mit Strom produzieren kann. Technisch aufwändig und mit viel Arbeit verbunden. Daher ist es ein sehr gutes Produktion für DDR 3.0 Industrie.
PV Strom direkt in einen Akku zu schicken ist natürlich viel zu einfach…
200kw meint
Die Wasserstoffproduktion ist so aufwendig nicht. Man braucht nur etwas platz und Material, aber da schuftet niemand mehr. Nichts desto trotz ist es nicht schlimm und kein Zeichen dafür, dass man schlechte Produkte hat, wenn man sich nicht mitbewirbt. Im Dienstleistungssektor ist das relativ normal. Wenn man ein Qualitätsprodukt anbietet, bewirbt man sich nicht bei Ausschreibungen wo es vordergründig um den Preis geht.