Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Anton Hofreiter sagte in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) habe beim Thema Elektromobilität in Deutschland „einiges vermasselt“. Bei der Verkaufsprämie für E-Autos gebe es demnach „keine Gesamtstrategie“ und Deutschland liege „bei der Batterieentwicklung zehn Jahre zurück“.
Außerdem verkaufen sich Elektroautos „nicht optimal“, da „der Ausbau der Ladeinfrastruktur verschlafen wurde. Dafür ist nun mal die politische Rahmensetzung verantwortlich“, so Hofreiter. Dabei spiele nicht nur der Umweltschutz, sondern auch Arbeitsplatzsicherheit eine Rolle: „Stellen Sie sich mal Niederbayern vor, wenn BMW in Schwierigkeiten geraten würde, weil der Konzern den Anschluss bei Zukunftstechnologien verpasst“, gab der Grünen-Politiker zu bedenken.
orinoco meint
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Jürgen Kohl meint
Er hat nix vermasselt. Er ist der größte Lobbyist der Dieselbauer, damit hat er Alles richtig gemacht.
Tobi B. meint
Der Renault ZOE ist NICHT schnellladefähig???
Naja aber der E-Golf oder der I3 dafür… ?
Naja, zurück zum Thema, der Dobrint KANN ja gar nichts vermasselt haben, hat ja auch nichts gemacht…!!!
Das ganze Thema ist in D ein Trauerspiel, ich beobachte das Thema jetzt seit fünf Jahren intensiv und die Deutschen wollen einfach keine Elektromobilität! Weder die Politik, noch die Autobauer oder der normale Autofahrer.
Die Presse hat sich ebenfalls jahrelang mühe gegeben das ganze Thema schlecht zu reden (schreiben)
Wenn überhaupt stimmt Herr Dobrint nur in den Massentenor ein, „Elektroautos sind generell gut, ABER…“
Sebastian meint
Jaja, die dt. Medien. Kennen Sie den Begriff „cheerleaders“? Speziell bei der heiligen TDI Kuh macht man das besonders gern.
EcoCraft meint
Also man kann dem Dobrindt (oder dem gesamten Regierungsapperat) ja viel vorwerfen, aber nicht, dass es seine/ihre Schuld sei, wenn BMW den Anschluss an die Zukunftstechnologie verpasst.
Forschung und Entwicklung sollte im Selbsterhaltungstrieb einer jeder größeren Firma liegen. Gerade bei Global Playern und selbsternannten Weltmarktführern. Völlig unabhängig was die Regierung in dem einen Land plant/beschließt/umsetzt oder nicht. Wer an der Weltspitze mitspielen will der kann sich nicht nur nach dem politischen Willen (oder auch können) der Regierung eines Landes richten.
Für verpassten Technologieanschluss sind die Firmen selbstverantwortlich.
Daniel meint
+1
Der Herr Hofreiter muss sich halt auch mal wieder melden. Man sollte den Unfug, den irgendwelche Politiker absondern schlicht ignorieren.
Ich sehe auch nicht, dass die deutschen Firmen so weit hinten liegen. Wer bringt denn vor 2020 reichweitenstarke Elektroautos in nennenswerten Massen auf den freien Markt. Das Model 3 werde bis dahin nur Leute bekommen, die vorher blind reserviert haben. Der Ampera-e ist praktisch nicht zu bekommen, Model S und X sind nicht zu bezahlen. Ende des Jahres soll der neue Leaf kommen, aber zu welchem Preis und in welcher Stückzahl wird sich erst noch zeigen. Die Zoe schafft jetzt auch ca. 300km mit einer Akkuladung, ist aber nicht schnellladefähig und somit für Langstrecken nicht wirklich zu gebrauchen.
Bei allen anderen geht es erst ab ca. 2019/2020 los. Wo ist also der Rückstand?
Zu den Ladesäulen: Ein Blick auf das GoingElectric Stromtankstellen-Verzeichnis zeigt, dass die Flächendichte in den Niederlanden größer ist, in Österreich und der Schweiz ungefähr so hoch wie in Deutschland liegt und alle anderen Länder weit darunter liegen. Also, dass Deutschland soweit zurückläge, kann ich nicht erkennen.
Sebastian meint
Der neue Leaf wird ca. 40 Euro kosten und 150 kw Ladeleistung bei einem Akku 60 haben.
Von der Technik her, ist das wie warme Semmel für 20 cents verkaufen.
Sebastian meint
Mit der ZOE fahr ich übrigens 38.000 KM im Jahr! Was für Langstrecken meinen Sie eigentlich? Jeden Monat von Frankfurt nach Sibirien???
Daniel meint
38.000km erreiche ich, wenn ich jeden Tag 105km fahre – nicht gerade Langstrecke. Es geht um die Urlaubsfahrt über ca. 1000km, den Verwandtenbesuch mit über 600km, etc. Wenn sie ehrlich sind, wussten sie was ich meine, aber provozieren kann man ja mal. Natürlich kann man auch mit der Zoe 1000 km weit fahren, aber mit der 22kW-Laderei ist da nicht vergnügungssteuerpflichtig.
McGybrush meint
So geht es mir auch. Statistisch Fahre ich 40km am Tag. Davon sehr oft 7km und die anderen sehr oft dann +200km. Auf glatte 40km komme ich nie. Entweder nur um die Ecke zu Arbeit oder zu meiner Heimat weiter weg. Und 2x Jahres Urlaub sind bei mir je Richtung +900km.
Also Schnelladung an ab 100kW muss mein erstes eAuto können.
Ja ich sehe hier auch nicht die Politik als Hauptschuldigen. Niemand hätte VW, BMW, Daimler, Audi, Porsche Aufgehalten wenn sie aus eigenem Antrieb eine Ladesäulen Grid aufgebaut hätte an dem sie Ihren Strom hätten Monetarisieren können.
Aber solch grosse Ambitionen um zu setzen ist nur kleinen Kickstartern vorbehalten weil sie alle Welt und alles Geld hinter sich haben, NICHT, und es dennoch geschafft haben.
Ein Kickstarter baut Welweit Ladesäulen und ein Briefzusteller baut eLieferwagen. Also das es bei den anderen scheitert hat nichts mit der Politik zu tun. Sie kann es nur beschleunigen oder wie in Deutschland nicht beschleunigen. Verlangsamen tun nur die Hersteller selbst.
Sebastian meint
Wieso vermasselt? Bisher wurde doch garnix gemacht, nur blockiert.
Thrawn meint
Und überhaupt:
Vielleicht sollte man mal auflisten, was Herr Dobrindt NICHT vermasselt hat, damit man schneller fertig ist. Die Liste wäre kurz.
Wie war das doch gleich mit der digitalen Infrastruktur und Breitbandausbau?
Noch so ein Ziel, das nicht erreicht werden wird bis 2018. Mindestens 50 Mbit für jeden. NIE IM LEBEN!
OK. Er hat erfolgreich dafür gesorgt, dass es in Deutschland keine Sammelklage gegen VW im Betrugsskandal geben wird.
Aber er ist ja noch jung, der hat noch vieeeel Zeit noch vieeeel meeehr zu vermasseln
W.Schäfers meint
Dem stimme ich überwiegend zu. Stelle mir jedoch die Frage: Haben die Grünen im Bund zwischen 1998 und 2005 der Zukunft und zur E-Mobilität nicht auch ein wenig tatenlos gegenüber gestanden??
Was ist zB heute mit Kretschmann und seinem Schmusekurs mit Daimler?
Ich meine: besser wäre es konkrete LÖSUNGEN in den Focus zu stellen als Kritik an unabänderlichen Sachverhalten in der Vergangenheit zu üben.
Sebastian meint
Kretschmann für privat Diesel. Was soll man von solchen Zeitgenossen schon halten.
Dr.M. meint
Einiges?!?!?!? Alles! Und nicht nur da, auch bei Bahn, digitaler Infrastruktur und dem Straßennetz ist der Mann eine völlige Fehlbesetzung! Noch nicht mal die Maut dürfte vor dem EuGH Bestand haben.