Des einen Leid des andern Freud: Während der Diesel in Deutschland massiv in der Kritik steht und sich einer ungewissen Zukunft gegenüber sieht, freut sich Hybridpionier Toyota über steigende Verkaufszahlen. Im deutschen Volumenmarkt wachse derzeit niemand schneller als der japanische Hersteller, so das Handelsblatt. Allein im ersten Quartal 2017 steigerte Toyota seinen Absatz in Deutschland um 31 Prozent.
„Angesichts der aktuellen Debatte um Feinstaub, Stickoxide und Fahrverbote gehen wir davon aus, dass der Hybridabsatz weiter steigt“, sagte Toyota-Deutschlandchef Tom Fux dem Blatt. Beim neuen Crossover-SUV C-HR liege der Hybrid-Anteil bei den Verkäufen bei stattlichen 75 Prozent, so Fux. Über die gesamte Modellpalette hinweg sei fast jedes zweite verkaufte Auto ein Hybrid.
Der Dieselanteil hingegen sei bei einigen Modellreihen mittlerweile so niedrig, dass man diese Motorvariante nicht mehr anbiete – wie etwa beim Yaris. Mit seinen Hybridmodellen schaffe Toyota „eine doppelt so hohe Eroberungsquote wie bei konventionellen Antrieben“, sagte Fux. Die Eroberungsquote ist der Messwert dafür, wie viele Käufer vorher noch ein Auto einer anderen Marke gefahren haben.
Eine Erklärung für Toyotas Erfolg liefert Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center of Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen: „Toyota ist der einzige Hersteller, der derzeit Hybridtechnologie zu einem Preis anbieten kann, der sich für den Käufer rechnet“, sagte er dem Handelsblatt. Toyota habe sich erfolgreich eine Nische geschaffen und könne seine Marktanteile durch Rabatte sogar noch erhöhen.
Ob Toyota mit dieser Strategie langfristig erfolgreich sein kann, bezweifelt Dudenhöffer allerdings: „Ab 2020 werden neue Elektromodelle den Hybrid herausfordern“, so der Autoexperte. Und ein reines Elektroauto von Toyota gibt es bislang noch nicht.
Ash Ketchum meint
Ich weiß nicht, was ich von Toyota halten soll. Sie bauen schon 20 Jahre lang Hybridautos, was auch gut und richtig ist. Sie haben jedoch nicht die gesammelte Erfahrung verwendet um ein vollelektrisches Modell zu bauen. Stattdessen kamen sie mit der Wasserstoffgurke Mirai.
Toyota, Mazda und Subaru machen den gleichen Fehler wie die deutschen.
Thomas Wagner meint
Toyota sonnt sich doch im „Glanz“ seiner hybriden Verbrenner
und verpennt den Wechsel zum Elektroauto vollständig.
Es gibt wenige Autohersteller, die wie Toyota KEIN Elektroauto im Programm haben.
Ich finde das ist ziemlich unterirdisch und sehe keinen Anlass für Lobeshymnen.
Fritz! meint
Ist Toyota nicht aktuell der einzige Großhersteller, der bereits jetzt die CO2 Vorgaben für 2021 bereits „übererfüllt“? Also schon sauberer ist, als sie erst in ein paar Jahren seien sollen. Leider haben sie zu sehr auf die Brennstoffzelle als lokal Abgsafrei gesetzt und jetzt brauchen sie halt ein wenig, ihre Entwickler auf Batterien zu trimmen. Ich bin mir aber sicher, sie werden es besser machen als VW.
W.Schäfers meint
@ Fritz!
Auf ihren letzten Satz bezogen: Garantiert ! :-)
Fritz! meint
Wobei man da fairerweise fragen muß: Bedeutet „besser machen als VW“ nicht evtl. auch, genauso zu bescheissen, aber sich nicht erwischen lassen?
:-)
Ich denke in diesem Fall mal: Nein.
200kw meint
Da ja immer kolportiert wird, dass der NEFZ Wert schon Betrug ist, muss man sagen, ja auch Toyota betrügt. Eigentlich ist mir kein Hersteller bekannt, der nicht im Rahmen des gesetzlich legalen „Bescheißt“.
W.Schäfers meint
Toyota: Eine für mich durch Eigenerfahrung sehr positiv besetzte Marke mit vorbildlicher Technik, Kundenbetreuung, Kulanzverhalten usw. (ich hatte uA auch 8 Fahzeuge von Audi, VW,Seat aus dem vAuWeh Konzern zum Vergleich ;-)
Toyota hat sehr vieles richtig gemacht und mit dem erzielten Profit für Bestand und Zukunftstechnologieumsetzung der Firma gesorgt . —
Und Toyota wird diesen Weg auch mit der reinen E-Mobilität in kurzer Zeit fortsetzen. – Und das ohne Staatliche Hilfe und Gesetzesanpassung an die Produkte –
Um die Zeit bis zum reinen E-Mobil zu überbrücken kann Toyota zB die Plug in Hybride durch das Verändern des Leistungsverhältnisses von Verbrenner zu E-Motor zum fast reinen E-Mobil verändern.
Also, weiter so, denn bei Toyota ist (fast) nicht´s unmöglich ;-)
Sebastian meint
Mein Nachbar fährt einen Toyota Hybrid, der fällt fast vom Stuhl vor Begeisterung über seinen Wagen, den er im Jahr 12.000 KM weit fährt. Meine ZOE wird mit Sonnenstrom geladen und fährt im Jahr 38.000 KM. Der Toyota braucht trotz allen Freudenschüssen in den Medien trotzdem Benzin, davon abgesehen ist der Verkauf von SUVs in der Marke bei knapp 50 Prozent.
Das war auch damals der Grund, warum ich meine Patenschaft beim dt. Alpenverein aufgekündigt hab, als Toyota als Dauerwerbepartner auserkoren wurde.
Alles nur heiße Luft und Feigenblattpolitik.
W.Schäfers meint
@ Sebastian
Ach was, alles nur heiße Luft und Feigenblattpolitik? – Tja jeder hat es aus seiner „angepassten“ Brille zur Betrachtung vor Augen.-
Ich natürlich auch: Dass ein Toyota Hybrid mit Benzin betrieben wird sagt das Toyota Antriebskonzept ja bereits aus und verwundert MICH daher eher nicht.–
In den Alpen sollen auch schon Renault/Nissan SUV´s sowie Renault Fahrzeuge einschl. LKW´s mit Dieselantrieb gesichtet worden sein.-
Selbst dann, unter Berücksichtigung dieser Fakten und als Renault (Zoe) Fahrer würde ich mich nicht als Werbepartner für den Alpenverein zurückziehen wollen. ;-)
Schon mal gar nicht als Fahrer eines Toyota. Der Marke mit dem hohen Hybridanteil. ;-)
… verstehe: nicht´s ist unmöglich bei der Vielzahl Mensch.
randomhuman meint
Ich finde, dass Toyota bis dato alles richtig gemacht hat und man muss sagen, dass sie von den konventionellen Herstellern die „saubersten“ Autos anbieten. Wenn ich mich recht entsinne, dann nutzt Toyota nicht mal Benzindirekteinspritzer bei den Hybridmodellen, was das ganze noch besser macht. Wären vor 20 Jahren alle auf den Hybridzug aufgestiegen, so wären wir heute wirklich weiter. Aber damals gab es ja auch Probleme mit der üblichen Ni/Mh Batterie, da ein Ölkonzern die Lizenzen gekauft hat und verboten hat größere Batterien als 2-3kWh einzubauen (auch aufgrund des EV1, damit so ein Fahrzeug nicht nochmal gebaut wird). Das hat es natürlich schwerer gemacht und hat den Wettbewerb enorm verhindert. Aber jetzt muss Toyota wirklich die Vorreiterrolle wieder einnehmen, indem sie endlich ein gutes E-Auto bauen. Wenn das bis 2020 nicht geschieht, dann sehe ich etwas schwarz. In Kalifornien sind im 1. Quartal 2017 die E-Auto Verkäufe um 91% gestiegen. Der Marktanteil der Hybride ging zurück. Die beiden Antriebsarten werden sich also kannibalisieren und die E-Autos werden gewinnen.
EcoCraft meint
„Aber jetzt muss Toyota wirklich die Vorreiterrolle wieder einnehmen, indem sie endlich ein gutes E-Auto bauen.“
Ist der Satz nur unglücklich formuliert oder meinst du den ernst? Toyota baut doch schon viele „gute“ und solide Autos. Wer viel Wert auf Verarbeitung und Sonderausstattung legt kann auch zur Tochterfirma Lexus gehen.
Die haben beide ein breites Sortiment. Oder redest du von einem Eierlegenden-Woll-Milch-Sau-Auto, was von rein elekrtisch 500km fahren mit Schnellladung, Autopilot usw für unter 25.000€ angeboten wird und sofort verfügbar ist?
randomhuman meint
Wenn du richtig gelesen hast, dann rede ich davon, dass Toyota ein ordentliches E-Auto bauen soll.
Weder Lexus noch Toyota bieten ein E-Auto an. Was soll also der sinnlose Kommentar?
Davon rede ich auch nicht. Ich weiß nicht was du für Vorstellungen hast? Ein Auto mit 300-400km realistischer Reichweite zu einem angemessenen Preis von 30-40K wird schon machbar sein.
Also was sollte das jetzt?
Weber J. meint
Wenn Toyota offensichtlich die beste Technik hat, um den Übergang zum Elektroauto zu vollziehen, warum sollten sie dann jetzt schon ein reines Elektroauto bringen? Ich fahre jetzt auch Hybrid von Toyota. Aber nur solange bis mein Model S kommt. Darüber wird man sich bei Toyota bestimmt Gedanken machen. Ich war mit Toyota immer sehr zufrieden und würde auch einen rein elektrischen kaufen. Aber wenn’s halt mal keine gibt, dann wird’s ein Tesla. Ich kann damit leben. Ob es Toyota kann wird sich zeigen.
200kw meint
Ich denke Toyota wird es verkraften, wenn einer von 10 Millionen nicht mehr bei ihnen kauft. Dafür kauft dann ein anderer. Ich denke nicht, dass Toyota sich vor Tesla fürchten müsste. Die bringen schon ihre BEV’s an den Markt, wenn sie den Markt dafür sehen.