Teslas Massenstromer Model 3, für den Medienberichten zufolge mittlerweile fast 500.000 Vorbestellungen vorliegen, soll ab Ende Juli konfigurierbar sein. Zunächst gibt es aber nur eingeschränkte Wahlmöglichkeiten zur Individualisierung des Elektroautos. Zu Beginn werde der Model-3-Konfigurator nicht recht viel mehr fragen, als welche Farbe und welche Rädergröße gewünscht sei, sagte Tesla-Chef Elon Musk auf der letzten Hauptversammlung.
Der Grund für die wenigen Individualisierungsmöglichkeiten zum Start sei, dass so die Produktion einfacher und schneller hochgefahren werden kann. Laut Musk soll es für die Vorbesteller allerdings „etwas Spezielles“ geben. Der US-Autoblog Electrek vermutet, dass es sich um eine besondere Farbe handeln könnte. Erst später soll der Konfigurator weitere Auswahlmöglichkeiten bieten.
Die Produktion der ersten 18 Monate ist wegen der vielen Vorbestellungen bereits ausverkauft. Jemand, der heute ein Tesla Model 3 bestellt, muss Musk zufolge bis 2019 warten, um es zu bekommen. Aktuellen Angaben auf der Hersteller-Website nach wird das Model 3 deutlich weniger Optionen als das bereits erhältliche Model S bieten: Für den kleinen Tesla liegen die Individualisierungsmöglichkeiten bei unter 100. Bei der großen Limousine werden dagegen aktuell mehr als 1500 unterschiedliche Konfigurationen geboten.
Thrawn meint
Diese Beschränkung macht Sinn. Nur so schafft man den Einstieg in die Massenproduktion. Würde man ein paar Tausend Konfigurationsmöglichkeiten gleich von Beginn an anbieten, wäre das der Tod der Produktivität. Erst mal wenige Varianten zügig fertigen. Dann kann man immer noch diversifizieren, falls das überhaupt jemand will.
EVFan meint
Man darf nicht vergessen, dass das Auto eine gute Grundausstattung haben wird: LED-Scheinwerfer, Parkdistanzsensoren, Rückfahrkamera, Navigation, großes Touch Display. Das wären bei anderen Marken mehrere Tausend Euro Sonderausstattung.
Die ersten Model 3 werden vermutlich eine bessere (vorgegebene) Ausstattung als die Grundausstattung haben: großer Akku und Glasdach. Aber nur Heckantrieb.
Das macht Tesla vermutlich aus zwei Gründen:
1.) Man kann davon ausgehen, dass Tesla und SpaceX Mitarbeiter, sowie Tesla Vorbesitzer genug Geld haben, um sich ein Model 3 mit besserer Ausstattung zu leisten.
2.) Die Produktionskosten werden am Anfang höher sein, als im weiteren Verlauf, daher versucht man durch die bessere Anfangsausstattung und den damit verbundenen höheren Kaufpreis mehr Geld einzunehmen.
Jürgen S. meint
Du hast noch diese Features vergessen, die dabei sind und selbst damit sind wir noch nicht fertig.
– innovative Klimaanlage
– Freisprecheinrichtung
– DAB+ taugliches Radio
– 18″ Felgen
– Multifunktionslenkrad
– Multikollisionsbremse (vermutlich – wie beim Model S/X integriert, ohne das man grossartig damit wirbt)
Das ist bei anderen Herstellern nicht alles serienmässig vorhanden in der Mittelklasse. Ich habe neulich einen fast neuen VW Passat ohne Klimaanlage zum Verkauf gesehen im gleichen Preisbereich wie das Model 3… möglicherweise eine Fehlbestellung :-) Dieser Passat hatte kein Digitalradio, keine LED Scheinwerfer, keine Rückfahrkamera, einen kleinen Touchscreen und das Navi habe ich ebenfalls nirgendwo gesehen. Nur mal so zum Vergleich. Es ist selbst in dieser Klasse noch möglich, Autos ohne Klimaanlage zu bestellen. VW ist nur ein Beispiel, kein Einzelfall.
Jabada meint
Naja, also man muss jetzt dazu auch mal dazusagen, dass die Klimaanlage in der Grundausstattung in jedem Passat mit drin ist und lediglich abgewählt werden kann, was allerdings nicht zu einer Minderung des Preises führt. Es war also lediglich ein Besteller, welcher keine Klima wollte und demzufolge nun beim Wiederverkauf einen deutlich niedrigeren Preis in Kauf nehmen muss.
randomhuman meint
Es geht um die innovative neuartige Klimanlage im Model 3, welche anders ist als beispielsweise im Passat. Logisch hat der auch eine Klimaanlage aber eben mit Lüftungsschlitzen. Beim Model 3 ist das ja etwas anders gelöst. Prominente Lüftungseinlässe sieht man da ja nicht.
Jabada meint
@ randomhuman:
Das ist schon klar, das Tesla im Model 3 einige Innovationen bereit hält, welche es derzeit auf dem Markt nicht gibt. Ich wollte nur anmerken, dass man, nach dem man das Kommentar von Jürgen gelesen hat meinen könnte, dass der Passat nicht mal Serienmäßig eine Klimaanlage hätte und hier wollte ich lediglich darauf hinweisen, das dies nicht so ist.
#56 meint
+Autopilot
Weber J. meint
Das ist nur ein Problem für die Kundschaft von VW, BMW oder MB. Die sind es halt gewohnt, dass man den Preis eines Fahrzeugs mittels Konfigurators mindestens verdoppeln kann.
randomhuman meint
Ich finde die Konfiguratoren bei den deutschen Herstellern sind sehr verwirrend. Man sollte das etwas minimalisieren. Ich meine da werden manchmal 3 oder 4 Pakete zu einer Sache angeboten, die von 400-2500€ reichen und dann soll ich entscheiden welches Radio und Navi ich will und welche Extras und hier und da und vielleicht doch ein Digitalradio oder nicht und vielleicht 7 Zoll screen oder ein 10 Zoll Screen für das Navi. Warum nicht einfach eine Option einheitlich. Das beste kommt dann noch wenn da steht „Diese Option ist nur mit einer anderen kombinierbar“ und dann soll man noch für hunderte Ocken mehr anderen Kram dazubestellen. Sehr verwirrend.
Fritz! meint
Das liegt aber eher daran, daß in der Grundausstattung nur „Holzsitze“ und ein Lenkrad verbaut sind, sonst nichts. Um auch nur den kleinsten Komfort zu haben, sind eher 29 als 2 Kreuze bei den Zusatzausstattungen nötig. Und dann die lustigen Beschränkungen („Anhängekupplung geht nur in Kombination mit Ledersitzen, aber ohne Xenon“; „Schiebedach geht nicht in Kombination mit Cupholdern, setzt aber Alu-Felgen voraus“, …)
randomhuman meint
Absolut. Genau so ist es. Grausig. ?
Thrawn meint
Tatsächlich haben die Etablierten eben gar nicht so viele Varianten wir man auf den ersten Blick meinen könnte. Deswegen kommen eben diese schwachsinnigen Beschränkungen dabei heraus. Trotzdem meint die tranige Kundschaft, „gefühlt“ alles kombinieren zu können.
JuergenII meint
ich denke mal, dass der Wagen mit all den Gimmicks kommt, die man braucht um angenehm von A nach B zu kommen. Ziel muss es ja auch sein die Vorbesteller so schnell wie möglich zu bedienen und gleichzeitig die Verarbeitungsqualität hoch zu halten. Und das geht nun mal mit einer Ausstattungsvariante besser als mit zig Unterschiedlichen. Die Japaner haben das ja in den Anfangsjahren auch so gemacht.
Wer Allrad, größeren Akku, andere Innenausstattung etc. will, muss sich halt gedulden.
Das jetzt als großes Problem darzustellen ist etwas müßig.
Tesla-Fan meint
Keine Sorge, wenn im nächsten Jahr irgendwann der Konfigurator in Deutschland freigeschaltet wird, dann hat der ganz sicher mehr Optionen.
Zuerst mal schön „Amerika first“ im ersten halben Jahr die Kinderkrankheiten ausschwitzen und die Produktion stabilisieren. Und dann kommt Europa.