Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach in einem Interview mit dem Deutschlandfunk unter anderem über den Problemfall Dieselfahrzeuge und Elektromobilität. Bei Dieseln und ihren teils drastisch zu hohen Stickoxid-Emissionen sei es „ohne Zweifel so, dass Dinge geschehen sind, die nicht gut waren“. Und das beschränke „sich auch nicht nur auf eine Firma“, so der Daimler-Chef.
Zetsche begrüße es deshalb, „dass zukünftige Testverfahren klare Randbedingungen setzen und sehr viel besser vergleichbare Ergebnisse liefern, vergleichbar mit dem Einsatz im realen Umfeld gegenüber dem Prüfstand“. Unter diesen Randbedingungen könnten dann auch „Dieselmotoren entwickelt werden, die in allen praktischen Anwendungsfällen dann auch scharfe, heutige und zukünftige Emissionsvorschriften erfüllen werden“.
Und „wenn diese Motoren dann in Zukunft nahezu vollständig vergleichbar in den Emissionswerten mit Ottomotoren sein können, dann verbleibt weiterhin der signifikante CO2-Vorteil, also rund 15 bis 20 Prozent Vorteil auf dieser Seite“. Dies sei „nach wie vor unser aller Bestreben, den CO2-Footprint zu reduzieren, den Einfluss auf den Klimawandel zurückzudrängen“. Und dafür sei „nach wie vor der Dieselmotor ein ganz wichtiger Baustein“.
„Wichtige Fortschritte“ bei Elektromobilität
In Sachen Elektromobilität sei klar, „dass wir wichtige Fortschritte gemacht haben bezüglich der Alltagstauglichkeit von Elektroautos“, so Zetsche. Das beziehe sich „in allererster Linie auf die Reichweite, die inzwischen in eine durchaus für den Kunden vernünftige Größenordnung bei 400 bis 500 Kilometer reale Reichweite gelangt ist“. Allerdings, so der Daimler-Chef „zum Preis von sehr gewaltigen Batterien mit hohem Gewicht, die dort eingebaut werden“ müssten.
Mit künftigen Schnellladetechnologien, die einen Akku innerhalb von zwanzig Minuten fast wieder voll bekommen, haben Elektroautos „einen echten Kundennutzen“. Auch das Problem zu hoher Kaufpreis werde sich irgendwann erledigen „um letztendlich diesen Zeitpunkt zu erreichen, wo dann tatsächlich – und das nennen wir den Tipping-Point – sowohl der Kundennutzen als auch die Kosten und damit dann auch die Preise vergleichbar wettbewerbsfähig mit Verbrennungsmotoren werden. Diesen Punkt werden wir erreichen. Wir arbeiten intensiv darauf zu“, so Zetsche.
Steff meint
Weiss Zetsche es nicht oder will er es nicht wissen?
Eine SNCR Nachbehandlung des Diesel-Abgases zwecks NOx Reduktion ergibt MEHR CO2! Ein „sauberer“ Diesel stösst also mehr CO2 aus!
Durch den Harnstoff (adblue) NH2CONH2 wird (sollte zumindest) aus NOx in mehreren Teilschritten, N2+H2O+CO2. Also Stickstoff, Wasserdampf und eben Kohlendioxid werden! Aber nur wenn alles klappt. Und das tut es nie!
Es wird immer auch Ammoniak gebildet (Ammoniakschlupf), also NH3. Je tiefer die Temperatur desto mehr. Das riecht nicht nur sehr unangenehm, sondern ist Gift für Fische und Wasserlebewesen. Zudem wird NH3 in der Atmosphäre zu Stickoxid (NOx) umgewandelt! Also genau das, was man ja verhindern wollte. Aber das erfasst der Prüfstand ja nicht…
Richtig übel wird es, wenn N2O (Lachgas) gebildet wird, bei zu hohen Temperaturen. N2O ist fast 300 mal klimaschädlicher als CO2. Am Ende wird der Diesel noch dreckiger!
Wird die Herstellung des Harnstoffes eigentlich dem Dieselverbrauch zugerechnet?
Sebastian meint
Er verschläft dabei leider, dass die Preisparität schon längst erreicht ist, wenn auch natürlich nicht bei Mercedes. Die Frage ist eher, ob Mercedes den Tipping Point noch erleben wird oder nach VW das nächste Automobile Nokia wird.
Willi Henes meint
Kein Wort zu den bisher nicht erfolgten Nachbesserungen bzügl. der Betrugssoftware!!
Wie gut das ich, dank Elon Musk, mit unseren etablierten Täuschern nichts mehr zu tun habe.
150kW meint
Mit falschen PS Angaben und aufgerundete kWh Akku Angaben ist man vor Täuschungen bei Tesla aber auch nicht sicher.
151kW meint
Da haste aber lange gesucht, um was negatives zu finden oder?
Wir sind so stolz auf dich, wie du uns immer wieder zeigst, wie sehr du Tesla hasst. Und wie wenig Ahnung du von wirklich Wichtigem hast…
McGybrush meint
Die könnten sogar ein 0 Emission Verbrenner brauen. Der Fahrspass eines eAutos alleine ist schon auslöser für einen Massenmarkt. Und ein 0 Emission Verbrenner hat nach wie vor alle Platzansprüche wie vorher (kein frunk) bei hohem Wartungsaufwand wie immer. Und die abhängigkeit eine Öllobby bleibt ebenfalls.
Und 99% der Autofaher interessieren sich nen scheiss für CO2. Sie wollen einfach nur billig fahren. Und das eAuto ist zu simpel aufgebaut um es jetzt noch zu verhindern. Da kommen 2000 bewegte Teile bei extrem Termischer belastung von -50/+800C‘ nicht mit in der einfachheit.
lo meint
„Wir“ und „400-500 km Reichweite“ ? Welches Fahrzeug meint er?
Ist Daimler wirklich so geizig, dass Sie keine (subventionierte) Kleinserie rausbringen können?
SLS-e-cell, B-Klasse ED mit update, einen Monsterakku Sprinter, meinetwegen eine noch umgemodelte C- oder E-Klasse –
nur um jetzt sofort Irgendetwas vorweisen zu können.
Moco meint
Es kommt einen vor als wolle Herr Zetsche ein Produkt wie den Kassettenrekorder durch Verbesserungen am Leben erhalten, obwohl es schon MP3-Player gibt.
Auch wenn Daimler es schafft einen Diesel zu bauen der die Stickoxid Grenzwerte einhält die Umwelt mit 20% weniger CO2-Ausstoß als ein stinkender und rußender Benziner belastet, wird der Verbrennungsmotor sehr bald obsolet sein.
JoSa meint
Wenn sie doch die Energie, die sie in die „Weiterentwicklung“ des Dieselmotors
stecken, statt dessen in die Speichertechnik investieren würden, könnte ich mich mit Daimler glatt anfreunden.
Aber so ist das eine Lachnummer (aber zum Heulen) :(