Panasonic will die Entwicklung von Solardach-Technologie für Elektroautos vorantreiben. Entsprechende Systeme des japanischen Elektronikkonzerns kommen bereits bei der aktuellen Generation von Toyotas teilelektrischem Kompakt-Stromer Prius zum Einsatz. „Autodächer bergen das Potential, ein neuer Markt für Solarpanels zu werden“, ist Toyota-Manager Shingo Okamoto überzeugt.
Autodächer mit Solarmodulen auszustatten könnte sich zu einem lukrativen neuen Geschäftsfeld für Panasonic entwickeln. Allein in den USA sind laut Bloomberg derzeit etwa 260 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge unterwegs. Auch der Chef des Elektroauto-Branchenprimus Tesla Elon Musk hält Solar-Technik auf den Dächern seiner Stromer für ein interessantes Konzept: Der demnächst startende kleine Tesla für den Massenmarkt Model 3 könnte mit einem Solardach angeboten werden.
E-Auto-Pionier Nissan hat für sein Erfolgsmodell LEAF bereits seit 2013 Solarzellen im Programm. Die in den Dachspoiler integrierte Technik produziert im Heck Energie für die 12-Volt-Batterie, die für den Betrieb des Radios, der Klimaanlage sowie der Heizung verwendet wird. Elektroautos mit modernen, großflächig verteilten Solarpanels dürften die über die Sonne gewonnene Energie zukünftig auch direkt in zusätzliche Reichweite umwandeln können.
Selbst unter guten Bedingungen werden Solardächer auf Elektroautos bis auf weiteres zwar nur 3 bis 6 zusätzliche Kilometer pro Tag erzeugen können. Dieser Wert dürfte sich langfristig aber erhöhen. „Wir sind uns bewusst, dass die Panels nur eine kleine Menge Strom beisteuern. Aber das System ist trotzdem ein Durchbruch, da wir Energie nutzen, die ansonsten ungenutzt bleiben würde. Wenn man die gesamte verfügbare Fläche mit Zellen füllen würde, könnte man die Reichweite leicht um 10 Kilometer erhöhen“, so der Chef-Entwickler des Toyota Prius, Shoichi Kaneko.
Kai Hessenmüller meint
Ein E-Auto verliert auch im abgesellten Zustand Strom. Interssant sind die Solardächer daher wohl eben auch deshalb um den Ladenzustand zu halten, weniger wegen dern 10 zusätzlichen Kilometer.
E-Tom meint
Da hat das deutsche Neuunternehmen Sono Motors bereits die Nase vorn mit dem Sion. Dieser wird noch in diesem Monat als Prototyp vorgestellt. Es sollen 30 km pro Tag durchschnittlich durch die Solarzellen erreicht werden.
Thomas Wagner meint
Eine Elektroauto ist in jedem Fall gegenüber einem Verbrenner ein enormer Effizienzgewinn.
Dieser kann durch die Nutzung der Dachfläche mit Solarzellen natürlich noch erhöht werden.
Und wenn es nur der Klimatisierung bzw. dem 12 Volt Akku zu gute kommt, kann es durchaus
einen Beitrag dazu leisten, Elektroautos noch umweltfreundlicher zu machen :-)
Lewellyn meint
Die Vorteile sind doch derart, man fragt sich, warum das nicht schon längst in jedem E-Auto Serie ist.
McGybrush meint
Verzicht auf Sonnen/Schiebe/Panoramadach, Crashsicherheit, Gewicht… und das wichtigste. Der Preis.
Wenn ein Tesla 90D billiger ist als ein S75 mit Solardach das „nur“ 3km pro Tag schafft, dann kann man sich aus malen wie viel von den Dächern als Aufpreis mitgenommen werden. So gut wie keine. Eher würden die Leute eine grössere Batterie kaufen. Alternativ muss das Dach Serie sein. Das erhöht aber den Einstiegspreis ebenfalls.
Bariton65 meint
Für den Toyota Prius wurde eine ganze Zeit lang optional ein Solardach zur Entlastung der Klimaanlage angeboten. Es wurde allerdings vor einigen Jahren aus dem Programm genommen (zumindest in Deutschland). Ich vermute, wegen zu geringer Nachfrage aufgrund hoher Zusatzkosten. Ich habe auch nie einen Prius mit Solardach auf der Straße gesehen.