Tesla will zusätzlich zu seinen Elektroautos zukünftig auch vollelektrische Lkw bauen. Die Lasten-Stromer sollen eine langstreckentaugliche Reichweite und günstige Betriebskosten bieten. Medienberichten zufolge arbeitet Tesla zudem daran, mit Hilfe von Selbstfahr-Technologie mehrere seiner Lastwagen eigenständig in einer Kolonne fahren zu lassen.
Offiziell vorgestellt werden soll die neue Sparte Tesla Semi (Semi für Semi-Trucks, wie im US-Amerikanischen schwere Sattelschlepper genannt werden) im September. Um Prototypen später auch auf öffentlichen Straßen testen zu können, hat sich der Elektroauto-Pionier kürzlich an die zuständige Verkehrsbehörde im US-Bundesstaat Nevada gewandt. Die Nachrichtenagentur Reuters hat die Korrespondenz einsehen können und darüber berichtet.
„Um sicherzugehen, dass wir über das Gleiche reden, unser Hauptziel ist, die Möglichkeit zu haben, Test-Trucks in der Prototypen-Phase dauerhaft über die Staatsgrenze und innerhalb Nevadas sowie Kaliforniens im Kolonnenverkehr und/oder Selbstfahr-Modus ohne eine Person hinter dem Steuer in Betrieb zu nehmen“, wird ein Tesla-Manager zitiert. Wann die Tests starten sollen, ist nicht bekannt.
Ein Behördensprecher aus Kaliforniern erklärte, dass Tesla vor kurzem um ein Treffen zur Vorstellung seiner Pläne für autonom fahrende Lkw und der für das Projekt zuständigen Mitarbeiter gebeten hatte. Details zu der Besprechung wurden nicht veröffentlicht. Auch Nevadas Verkehrsbehörde bestätigte ein Treffen mit Tesla-Mitarbeitern, hielt sich ansonsten aber ebenfalls bedeckt. Tesla selbst wollte sich nicht zu dem Reuters-Bericht äußern, es wurde lediglich auf bereits von Firmenchef Elon Musk veröffentlichte Informationen verwiesen.
Musk hat angekündigt, dass die Technik der Tesla-Trucks zu großen Teilen von dem kürzlich gestarteten Kompaktauto Model 3 stammen wird. Die sich dadurch ergebenen Synergieeffekte sollen für eine kurze Entwicklungszeit und hohe Gewinnmargen sorgen. Branchenexperten bezweifeln allerdings, dass sich auf Basis heutiger Batterietechnik elektrische Langstrecken-Lkw mit akzeptabler Nutzlast realisieren lassen. Die technischen Herausforderungen von Stromer-Lastkraftwagen sind laut Tesla jedoch nicht allzu groß. Es gehe vor allem darum, die Kosten pro gefahrenem Kilometer möglichst gering zu halten.
Christoph meint
Die wenigsten richtig großen US-Unternehmen zahlen Dividenden.
Apple nicht, Google nicht, Tesla wohl auch nie. Nicht weil sie nicht könnten, sondern weil sie das Geld lieber woanders nutzen.
Thomas R. meint
Ich bin ja wirklich ein Fan der Elektromobilität, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man Langstreckentaugliche 40 Tonner herstellen kann.
Allerdings ich lasse mich gerne überraschen und traue Tesla ein sinnvolles Konzept zu! Den Wettbewerb schärft es sowieso- und das ist auch gut so.
Weiß jemand wie groß die durchschnittliche Beladung von LKWs ist?
Jeru meint
Teslas Geschäftsmodell sind BEV und je nach Erfolg wird die Firma überleben, in einer Nische enden, das nächste Google oder komplett verschwinden. Jede Aussage von Elon ist am Ende ein Teil dieses Geschäftsmodells.
Und ja ich stimme Ihnen zu, mit BEV sind LKW´s schwer machbar. Mit einer Brennstoffzelle an Board, die die Reichweite massiv erhöht und das Gewicht der notwendigen Batterie, sowie die Tankzeit gleichzeitig minimiert sind elektrische LKW´s, Busse, Schiffe, Züge und alles für die Langstrecke und viel Nutzlast jedoch kein Problem.
Toyota hat in 2017 einen Serien-LKW vorgestellt, Scania arbeitet an Brennstoffzellen LKW und Nikola ist dabei das Tesla Modell, jedoch mit Brennstoffzelle auf den LKW übertragen.
Alstorm liefert Ende 2017 die ersten Brennstoffzellen Züge in Niedersachsen aus und in China läuft gerade die Massenproduktion von Brennstoffzellen Bussen an.
Ecomento liefert tolle News im Bereich BEV aber alles andere ist leider sehr unpopulär und ich vermute das Geschäftsgebaren von Elon ist nicht unschuldig daran. Auch da macht er einen guten Job.
Fritz! meint
Da Tesla den Semi-Truck mit den großen US-Spediteuren zusammen entwickelt, wird er ziemlich genau wissen, was die wollen und was Tesla kann. Wenn er dann eine solche Ankündigung macht, wird die wohl Hand & Fuß haben, ich bin auf die technischen Daten trotzdem SEHR gespannt.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
ich hoffe Tesla kann die ganzen ehrgeizigen Projekte stämmen. Modell S und X laufen erstmal in stabilen Stückzahlen. Modell 3 erst im Anlauf und nun schon das nächste große Ding mit dem LKW. Der werden sicherlich noch einiges an Wasser die Elbe runterfließen, aber auch an Ressourcen binden bis das ausgereift ist und läuft.
Gut finde ich es dennoch, dass man sich zum Komplettanbieter mausert, auch wenn das Vor- und Nachteile hat. Von Solarziegeln bis hin zur Powerwall und Auto alles aus einer Hand und jetzt kann mir perspektivisch noch nen Truck bestellen.
lo meint
Die Aktionäre dürfen keine Zeit zum Luftholen haben – immer sofort die nächste große Sache starten. Sollange die Aktien steigen und steigen verlangt auch niemand nach Dividende ;) (Und Musk hat nicht vor zu Lebzeiten irgendwelches Geld in Form von Dividende auszuzahlen – eher fliegt er zum Mars)
Fritz! meint
Natürlich hat das Musk vor. Nach Aussage von Elon Musk wird Tesla ab 2020 Gewinn machen, dann wären auch Dividenden möglich.
Sehen Sie in Ihrem normalen Leben auch alles so negativ?
lo meint
Ich sehe das Positiv!
Ich wünschte jeder Konzern würde in die Zukunft investieren, statt den „Pfeffersäcken“ Dividenden zu zahlen.