Politiker diskutieren immer intensiver über die Einführung einer Elektroauto-Quote in Deutschland und Europa. Neben SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz haben sich zuletzt auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für eine solche Maßnahme ausgesprochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt ein Stromer-Kontingent dagegen ab.
Eine feste Quote für Elektroautos in der EU könnte nach Meinung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer wie ein „Marshall-Plan“ für die Autobranche wirken. „Die Quote macht Europa schneller“, heißt es in einer Analyse Dudenhöffers, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin wird eine europaweite Quote von 5 Prozent für Elektroautos für umsetzbar gehalten.
Als größtes Hindernis für den Durchbruch von Elektromobilität in den Massenmarkt sieht Dudenhöffer das fehlende Zutrauen der Autobauer, der Energie- und Infrastrukturanbieter sowie der Autokäufer. „Wer nicht an die Zukunft einer Technologie glaubt, wird auch nicht investieren“, zitiert das Handelsblatt den Leiter des Instituts CAR-Center der Universität Duisburg-Essen.
Dudenhöffer glaubt: „Sind die Ziele für Elektroautos in Europa definiert, kann man mit erheblichen Investitionen der Infrastrukturanbieter, der Autobauer und der Stromkonzerne rechnen.“ Europa würde seiner Meinung nach mit einer Elektroauto-Quote „in so etwas wie einen Marshall-Plan einsteigen können.“ Der „Marshall-Plan“ diente dem Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg.
Elektroautos gelten nach dem Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte als Antrieb der Zukunft. Stromer-Pkw verkaufen sich bislang allerdings nur schleppend. Kaufinteressenten schrecken vor allem die niedrige Reichweite vieler Modelle sowie der hohe Aufpreis im Vergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen ab. Eine verbindliche E-Auto-Quote könnte die Hersteller dazu animieren, mehr erschwinglichere Fahrzeuge mit langstreckentauglicher Reichweite anzubieten.
TeslaTom meint
„Stromer-Pkw verkaufen sich bislang allerdings nur schleppen“
112% Wachstum ist nicht schleppend, im Gegenteil, da ist in 6-7 Jahren nur noch Elektro am Start????
NurMalSo meint
Schau dir mal butte die absoluten Zahlen an…
Oder das Verhältniss zwischen Verbrenner und eMotoren…
Oder wie viele Verbrenner in 2016 mehr zugelassen wurden als 2015… Die Prozentzahl ist vielleicht kleiner – in absoluten Zahlen aber deutlich größer als das Wachstum bei der eMobilität
TeslaTom meint
Das Wachstumist minimal und es verschiebt sich signifikant Richtung E-Motoren
Zwischen V und E 1,3% E-Motore, letztes Jahr 0,6-0,7%
Sind eben mehr als 100%Wachstum.
Und jetzt rechnen: 2 hoch 7 (Jahre) ist Faktor 128*1,3=?? (>100%)
Das waere es dann gewesen, da braucht man keine Quote mehr????
Die absoluten Zahlen sind irrelevan????
TeslaTom meint
Verhältnis V zu E:
2016 0,6-0,7%, 2017 1,3%
>100%
Und jetzt rechnen:
2^7 Jahre=128*1,3=???
Genau >100%
Da braucht man keine Quote mehr. ????
Die absoluten Zahlen sind irrelevant????
Das verschiebt sich sehr schnell Richtung E-Motore????
Dr.M. meint
Und weil Software etwas mit Computern zu tun hat und die mit Strom laufen, glauben die deutschen Autohersteller ganz sicher, dass es sich bei den Betrugsdieseln nach dem Software-Update um lupenreine Elektroautos handelt, die natürlich beim Flottenverbrauch entsprechend mit Konformitätsfaktor 3000 im Straßenverkehr berücksichtigt werden müssen, ganz klar! Real Driving Software Emissions!
Deswegen braucht man keine Quote für E-Autos, warum, ein bisschen Software tut es doch auch.
Ironie off.
Leider ist das näher an der Realität als einem lieb sein kann.
Jeru meint
Ich kann gerade den Zusammenhang mit dem Thema nicht erkennen. Könnte Sie vielleicht noch einmal erklären, was genau Sie sagen wollen?
Eine eFahrzeug Quote ist schon allein deshalb abzulehnen, weil FCEV soweit ich das verstanden habe nicht berücksichtigt werden.
Auch wenn es nur eine Definitionsfrage ist, bin ich doch bei der Kanzlerin die eine Quote wenn überhaupt mit allen emissionsfreien Fahrzeugen in Verbindung bringt. Das macht Sinn.
Redlin, Stefan meint
Ich bin für Alles ! Diesel-Steuervergünstigung (beim Treibstoff) weg ! KFZ-Steuer plus 20% für alle Verbrenner, beim SUV verdoppeln ! Den Flottenschadstoff bei Herstellern abschaffen ! Jede einzelne Karre soll vorgegebene Werte einhalten. Der Gewinnzuwachs aus alldem wird in den E-Auto Fördertopf eingezahlt, der sich somit weiter füllen würde mit Kaufanreizen und Geldern für Lade-Infrastruktur. Mit dem Rückgang der Verbrenner ginge dann auch die Förderung für E-Autos allmählich zurück. Abwrackprämie zur Anschaffung neuer Stinker weg (gehört verboten) ! Sowas darf es nur geben wenn E-Auto gekauft wird ! Tempolimit auf Autobahnen von 100 Km/h, nur für Verbrenner, E-Autos dürfen schneller. Veränderung der fiskalischen Pendlerpauschale, Verdoppelung für Leute die elektrisch pendeln oder die Bahn benutzen !
Jürgen S. meint
In der Tat. Da muss was getan werden. Ich höre sogar von Deutschen Wohneigentümern, dass ihnen von Eigentümergemeinschaften selbst untersagt wird Leerrohre an ihren Tiefgaragenstellplatz auf eigene Kosten zu verlegen, weil dabei gemeinsame Bausubstanz beschädigt würde. Der Rest der Miteigentümer glaubt nicht daran, dass sie irgendwann im Leben Elektroautos fahren würden, also brauchts keine Steckdosen oder dafür vorgesehene Leerrohre in der neuen Tiefgarage. Auf der Eigentümerversammlung sollen Bedenken wegen sehr hoher Brandgefahr geäussert worden sein nach Medienberichten über brennende Teslas und man befürchtet damit höhere Versicherungsprämien. Man möchte keine Elektroautos in der Tiefgarage haben und daher natürlich nichts vorbereiten für deren Betrieb. Ein bisschen typisch Deutsch. Man braucht einfach eine gesetzliche Grundlage um Steckdosen mit Stromzählern durchsetzen zu können und dafür dass das Parken mit EV’s mit herkömmlichen Autos gleichgesetzt wird. Bis dahin sind Elektrofahrzeuge bei manchen Mitbürgern Teufelswerk.
Das kommt mir fast so vor, wie wenn mir als Wohnungseigentümer der DSL Anschluss verweigert würde, weil der Rest der Miteigentümer der Meinung ist, dass es eine entsprechende Verkabelung nicht bräuchte.
Ich persönlich würde kein Wohneigentum erwerben ohne entsprechende Voraussetzungen und selbst als Mieter würde ich keinen Steckdosenfreien Parkplatz akzeptieren. Aber in .de geht das Thema EV’s langsamer voran, vermutlich dank Lobbyismus… Da ist man in den Nachbarländern etwas weiter.
Thomas Wagner meint
In Deutschland gibt es über 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser.
Die können alle ohne Probleme an der heimischen Steckdose ihr Elektroauto laden.
Ich finde das wär schon eine ziemlich große Menge.
Und für die Mehrfamilienhäuser finden wir dann auch noch eine praktikable und
günstige Lösung. Denn es muss wie sie auch feststellen, vor allem das WEG Gesetz
geändert werden und da ist die Politik dran, soviel ich weiß,
aber das dauert …. :-(
Thomas Wagner meint
Das Elektroauto auf dem Titelbild könnte nicht besser illustrieren,
wo bei der Elektromobilität zur Zeit der Hund begraben ist.
Die elektrische B-Klasse von Mercedes soll im Herbst aus dem Verkauf genommen werden.
Mercedes hat dann bis zum Erscheinen seiner neuen Elektroautos mindestens
für zwei Jahre KEIN Elektroauto im Angebot !!!!
Mit Einführung einer Elektroautoquote, muss jeder Hersteller der in Deutschland/Europa
Fahrzeuge verkaufen will, die für jedes Jahr festgelegte Quote an Elektroautos verkaufen !
Da gelten dann keine Ausreden mehr und mit Softwaretricks ist da auch nix zu machen :-)
Jeder Hersteller muss also Elektroautos nicht nur anbieten sondern verkaufen, damit sie zählen.
Schon dadurch wird sich die Zahl der angebotenen Elektroautomodelle vervielfachen,
da die meisten Autobauer bisher noch gar keine Elektroautos im Angebot haben !
Und diese müssen so attraktiv sein, dass sie auch verkauft werden, denn für die Quote zählt
die Anzahlt der neu zugelassenen Autos, also tolle Elektro-Autos oder billige Preise müssen her.
Und so entsteht dann über die attraktiven Elektroautomodelle ein Markt,
der sich innerhalb weniger als 10 Jahren zu einem Selbstläufer entwickeln wird.
Denn bis dahin sind Elektroautos durch die Massenproduktion und den weiteren Fortschritt
in der Akkutechnik Verbrennern in allen Disziplinen haushoch überlegen,
ich freu mich drauf :-)
150kW meint
Wo ist der Unterschied zu den Flottenemissionszielen? Auch dafür müssen die Hersteller um sie zu erreichen Hybrid und Elektroautos verkaufen um den Schnitt zu drücken.
Peter W meint
5% … wann soll das erreicht sein? 2030, 2050?
Wir brauchen strengere Abgaswerte und Kontrollen.
Wie wäre es mit 100 gr CO2 pro km für ALLE Fahrzeuge anstatt des Flottenverbrauchs? Und insgesamt 10 mg sonstige Gifte egal ob Co, NOx usw.
Schrittweise zu erreichen bis 2025.
Dann kommt das Elektroauto ganz von selbst.
Jürgen S. meint
Eben, es braucht keine Quote, sondern lediglich Abgasgrenzwerte, die ab 202x zu erfüllen sind von JEDEM Fahrzeug und wenn die Diesel Subventionierung endlich mal gestrichen würde, dann würden die EV’s von alleine schneller auf den Markt kommen, und die Diesel-Langstreckenautogünstigfahrer mit 400-500km täglichem Arbeitsweg müssten sich nach Alternativen umschauen und da wäre ganz schnell wegen der laufenden Kosten sogar ein Tesla günstiger auf 10 Jahre als ein entsprechende Mittelklasse-Diesel. Ich frage mich sowieso, wie sich Deutschland jahrzehntelang Dieseltreibstoff-Subventionen leisten konnte in Milliardenhöhe.
hwh meint
Wenn, wie Dudenhöfer unlängst behauptet hat „Deutschland das Schlusslicht bei der E-Mobilität sei“, dann können uns doch die ausländischen Firmen mit ihren Fahrzeugen überrollen. LKW und Lieferwagen, nicht zuletzt die Reisewagen im Außendienst.
Letztendlich, das wage ich zu behaupten, sind die ewig dümmlichen Experten die wahre Hemmnis bei der E-Mobilität. Die verunsichern Gegner wie Befürworter gleichermaßen und die Besonnenen werden tierisch genervt und verderben die Lust an Engagement.
Jeru meint
Ein schöner Kommentar.
Sehe ich ähnlich und man verliert ein wenig den Glauben an das Aufbrechen dieser dämlichen Lager Pro/Contra eMobilität bzw. Pro/Contra BEV und Elon.
Wir brauchen einen Technologiemix, dass zeigen die beiden Meldungen von heute wieder deutlich. Sowohl FCEV als auch BEV kommen für bestimmte Anwendungsfälle in Frage und das Ziel sollte sein, alle Technologien sinnvoll zu nutzen.
Die Kanzlerin hat da aus meinet Sicht die richtigen Worte gefunden und gibt den richtigen Weg vor.
Schulz plappert doch nur das nach, was er in irgendwelchen Zeitungen und vom Bürger gehört hat. Wir brauchen was mit Elektro und scheinbar gibt’s da diese BEV!
Jetzt eine Quote für BEV einzuführen, würde die erfolgreiche Lösung der Probleme für das Ziel 2050 im Keim ersticken und wäre nebenbei ziemlich dämlich.