Da die Kaufprämie für Elektroautos nicht recht häufig beantragt wird, brachte der Chef des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen Gegenvorschlag zur Debatte: Man möge „von den 600 Millionen Euro für die Prämie bis zu 200 Millionen Euro in die Förderung der Ladesäulen-Infrastruktur“ stecken, sagte Andreas Obersteller RP-Online zufolge.
„Angesichts der geringen Antragszahlen werden wir die Mittel, die uns für die Elektroauto-Kaufprämie zur Verfügung stehen, bis Mitte 2019 bei Weitem nicht ausschöpfen“, erklärte Obersteller. Die Prämie für den Bau einer neuen Ladesäule könnte zusätzlich zur Kaufpreis-Prämie ausbezahlt werden, so der Vorschlag des Bafa-Chefs. „Das könnte vor allem für Handwerker interessant sein“, fügte er hinzu.
Bund und Industrie fördern den Kauf eines neuen Elektroautos seit Mitte 2016 mit 4000 Euro. Auch Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb werden mit 4000 Euro gefördert. Für teilelektrische Plug-in-Hybride mit einer Kombination aus Verbrenner, E-Maschine und kompakter Batterie mit begrenzter Elektro-Reichweite gibt es 3000 Euro.
Leotronic meint
Für das gesamte Geld sollten viele Ladesäulen aufgebaut werden damit man überall problemlos hinkommt. Und mit dem Rest des Geldes den Strom für 2-3 Jahre umsonst abgeben. Dann gibt es kein Zögern für vorsichtige Autokäufer und die Absatzzahlen steigen. Und durch den Skaleneffekt werden die E-Autos automatisch um 4000 € billiger. Ein Problem ist aber dass es nicht genügend E-Autos gibt. Sowohl typenmäßig als auch mengenmäßig.
NurMalSo meint
Ein echter Leotronic-Klassiker. Wiedermal ein Kommentar der in sich selbst schon unlogisch und voller Fehler ist.
1. Von dem gesamten Geld sollten also Ladesäulen gebaut werden, damit man überall problem hinkommt? Das 200 Mio. € dafür nicht reichen werden sollte schon oft genug diskutiert worden sein.
2. „Mit dem Rest des Geldes“
Was für ein Rest – ich denke von „Für das gesamte Geld“ sollten Ladesäulen gebaut werden. Wenn ich mein gesamtes Geld für etwas ausgebe, dann habe ich keinen Rest!
3. Autokäufer werden auch bei einem flächendeckenden Ladenetz mit dem kauf zögern. Der Hohe Preis für Neufahrzeuge und der hohe Wertverlust (egal ob eAuto oder Verbrenner) schrecken viele Käufer ab. Die meisten können und wollen sich daher keine Neufahrzeuge leisten. Auch der Gebrauchtwagenmarkt ist einfach noch nicht so breit aufgestellt wie der bei Verbrennern. Das wird auch noch Jahre bis Jahrzehnte dauern.
4. Durch die Skaleneffekte werden eAutos automatisch 4000€ billiger?
Achja? Sagt wer? In welchem Zeitraum? Für welche Fahrzeugklasse (gilt das nur für das Modell X mit aktuellem Basispreis von 100.000€ (Erspanis 4%) oder auch für einen Sono Sion mit Basispreis 16.000€ (Erspanis 25%) Gibt es irgenwas was einer Quelle solcher Angaben gleicht? Warum genau 4000€? Warum nicht 3.000 oder 7.000? Wird es billiger für die Hersteller oder auch für die Kunden als Endverbraucher?
Hier werden wieder Aussagen eingestellt und als selbstverständlich angesehen, die jeglicher sachlicher Diskussion den Boden unter den Füßen wegziehen.
Peter W meint
Die Lade-Infrastruktur ist definitiv das Wichtigste. Tesla hat mit geschenketn Ladestationen für Hotels und Restaurants ja schon gezeigt wie es geht. Wenn jeder der eine öffentlich zugängliche Ladestation mit 22 kW aufstellt, diese umsont bekommt, würde es voran gehen. Am Supermarkt, am Restaurant, am Kino, im Parkhaus, überall wo Kunden eine gewisse Zeit verbringen müssen die Dinger hängen/stehen. Der Strom muss ja nicht umsonst sein. Bezahlsysteme für Parktickets sind ja auch kein Problem, da sollte das auch bei Ladesäulen gehen.
Einen Euro rein, 4 kWh laden … und wenn die Beladung beendet ist wird die Steckdose freigegeben.
NurMalSo meint
Wer übernimmt in dieser Rechnung noch mal die Bezahlung des Deckels?
Also wer kommt für den flächendeckenden Ausbau auf?
Tesla macht das natürlich als klares Kaufargument für die eigenen Kunden und um damit seine Marktposition zu stärken. Wer übernimmt das aber für die Autos alle anderen Hersteller?
Eine öffentliche Ladesäule mit Abrechnungsystem und 22kW kostet heutzutage meist 10.000€ – eine Schnellladesäule auch eben mal 100.000€ in der Anschaffung. Wartung noch nicht mit einkalkuliert.
Bei den von ihnen veranschlagten 1 Euro pro 4 kWh sind wir mit gerade mal 25 Cent pro kWh im Bereich der normalen Haushaltsstromtarife. WIe lange soll es dauern bis sich so eine Ladesäule rentiert? Wahrscheinlich Jahrzehnte. Sind aber in 5-10 Jahren überhaupt noch Ladesäulen mit 22 kw attraktiv? Brauchen wir dann nicht für die immer größere werdenen Akkus immer mehr Ladeleistung. Bereits heute sind Ladesäulen mit 3,7 kw verpöhnt. Davon hat sich auch noch nicht eine Anlage wirtschaftlich rentiert.
Wer soll dieses finazielle Risiko eines Millionen, wenn nicht sogar Milliardengrabes auf sich nehmen, damit einige wenige (also die eAuto fahrer) möglichst günstig, komfortabel und flächendecken an ihren Strom kommen? Damit der Betrieb ihres privaten eAtuos für sie selbst noch günstiger kommt über die gesamte Nutzungsdauer.
Wer sollte interesse haben so viel Geld in die Hand zu nehmen, ein so hohes Risko einzugehen bei so mageren Gewinnaussichten?
Mr. Moe meint
Ich hoffe Tesla kommt bis 2019 in Fahrt hier in Deutschland, hab bei meiner Reservierung die „Umweltprämie“ fest mit eingeplant…. Wehe die läuft bis dahin aus *grml*.
Aber ja, ehe die Kohle überhaupt nicht genutzt wird sollten sie die auf jeden Fall ins Ladenetz stecken, das ist momentan wichtiger als alles andere mit Blick auf den Wandel (und passt in gewisser Weise auch gut in das Thema Netzausbau im Zuge der Energiewende….).
Fritz! meint
Von was für E-Autos soll denn die „Umwelt-Prämie“ bis 2019 aufgebraucht werden? Etwa von den deutschen Ankündigungen für 2020 und 2021? Eigebtlich kann die im Moment nur Tesla aufbrauchen, sonst ist keiner ernsthaft da, nicht mal am Horizont.
Tom meint
Noch eine bessere Idee: Diesel Subventionen abschaffen. Für das Geld könnte Deutschland mit Schnellladesäulen nur so zugekleistert werden.
Oder, noch besser, nicht nur die direkten Subventionen, sondern auch indirekten (externalisierten) Kosten der Fossilen Brennstoffe den Verursachern aufschlagen. Dann bräuchte es überhaupt keine E-Auto Subventionen mehr. Dann verzichte ich Ende 2018/Anfang 2019 auch gerne auf die Prämie für mein Model 3.
Fritz! meint
’nen tausender dazu, wenn ich zuhause einen Wallbox installiere? Oder meint der damit Ladesäulen im öffentlichen Raum? Wo denn? Was für ein Konzept?
Wenn die Bayern das mitbekommen, dann bauen die für die 200 Millionen genau 200 richtig schicke Ladesäulen, die an allen Ministerien stehen und nur für Minister sind…
Nein, im Ernst, etwas konkreter hätte er da schon werden können. Denn blindlings irgendwo Ladesäulen hinstellen ist nicht zielführend. Die sollen liebe sehr viele langsame Ladesäulen aufstellen, als ein paar schnelle. Lieber die Straßen für die Laternenparker mit einer Lademöglichkeit an jeder Laterne als 4 Stück auf der Autobahn.
McGybrush meint
Ich als zukünftiger Laternenparker sehe es anders. DC mit 50kW ist Pflicht.
Ich will nur 1x in 2Wochen an eine Säule für 2h mit anschliessendem Umparken anstatt jeden Tag an eine Säule zu müssen wo 100 Leute ebenfalls jeden Tag an eine Säule müssen. Langsam Laden ist Zeitlich gesehen extrem ineffizient im Verhältnis zu den Installationskosten der Ladesäulen die dafür mehr aufgestellt werden müssten um das gleiche ab zu decken.
McGybrush meint
Also ich glaube das eine schnelle Ladesäule die 100 Autos in 1 Woche schafft billiger ist und Geld erwirtschaften kann als 7 langsamme Ladesäulen die Autos 2 pro Tag schafft was 98 Autos die Woche sind.
midget meint
Wenn j e d e s Elektroauto auch an AC mit 22kW laden kann genügt es, auf öffentlichen Plätzen die günstig zu errichtenden 22kW-AC Säulen aufzustellen.
(Dort könnte ein beliebter Koreaner inerhalb von 30 Minuten 100 Fahrkilometer laden, hätte er einen 3phasigen AC-Lader)
Zum gleichen Preis könnte man so die 10 – 50 fache Anzahl an Ladesäulen errichten!
Leider schaffen’s die Asiaten nicht (zumindest) hier mit Tesla gleichzuziehen.
Fritz! meint
Aber selbst laden mit 11 kW (also 50 km in der Stunde), würde bei einem Parkplatz an der Arbeit (8 Stunden) bereits 400 km Reichweite bedeuten. DC mit 50 kW und mehr wird wirklich nur auf der Autobahn ernsthaft benötigt. Wenn es an Parkplätzen beim Supermarkt, an der Arbeit, an der Straße, beim Kino, beim Restaurant, … genug 11 kW Ladesteckdosen gibt.
McGybrush meint
Genau so. Besser noch wenn die kometten 600Mio dafür verwendet werden würden.
Ich verzichte da lieber auf die Prämie die ich noch nicht in Anspruch genommen hat.