Martin Schulz, Kanzlerkandidat der SPD, positioniert sich zunehmend als Verfechter der Elektromobilität. Zuletzt hatte er eine verbindliche Stromer-Quote für Europa ins Spiel gebracht. Nun hat Schulz nachgelegt und eine umfangreichere Förderung von Forschung und Entwicklung sowie eine deutsche Batteriezellproduktion für Elektrofahrzeuge gefordert.
„Ein wesentliches Element ist, dass wir endlich eine steuerliche Förderung für Forschung und Entwicklung einführen werden, die in dieser Wahlperiode bedauerlicherweise an CDU-Finanzminister Schäuble gescheitert ist“, sagte Schulz im Interview mit der Branchenzeitung Automobilwoche.
„Eines Tages wird der Verbrennungsmotor Vergangenheit sein und die E-Mobilität Normalität – das wird aber noch dauern. Ich will, dass Deutschland auch dann noch Autoland Nummer 1 ist. Das geht aber nur mit einer aktiven Industriepolitik“, so der SPD-Politiker weiter. Er mahnte: „Wer die Gegenwart nur verwaltet, verspielt die Zukunft“.
„Dass heute die meisten der in E-Autos verbauten Batterien in Südkorea und China gefertigt werden, ist kein Zufall, sondern Ergebnis einer von diesen Staaten gezielt vorangetriebenen Politik“, erklärte Schulz. Er setze sich daher für den Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland ein.
Um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln, müsse man laut Schulz vor allem „die problematischen Punkte Reichweite und Ladeinfrastruktur in den Griff bekommen“. Außerdem müsse der Staat „mit gutem Beispiel vorangehen. Und auch die Flotten von großen Unternehmen, besonders im Dienstleistungs- und Servicebereich, haben eine Vorbildfunktion.“