Tesla konnte in den letzten sechs Monaten in Deutschland deutlich mehr seiner Premium-Elektroautos verkaufen. “Im ersten Halbjahr haben wir den Absatz verdoppelt und planen weiter in diesem Tempo”, verkündete Jochen Rudat, der bei dem US-Hersteller den Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortet, in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. Von Januar bis Juli dieses Jahres konnte Tesla 2075 Batterie-Autos neu auf die deutschen Straßen bringen.
Der Elektroauto-Pionier aus Kalifornien bietet hierzulande aktuell die Limousine Model S sowie das SUV-Crossover Model X an. Für das Model S entschieden sich in Deutschland in den letzten sechs Monaten 1365 Kunden, vom Model X wurden 710 Exemplare abgesetzt. Beide Fahrzeuge sind in ihrem Segment die derzeit einzigen in Großserie erhältlichen vollelektrischen Modelle. Je nach Version sind mit dem Model S bis zu 632 Norm-Kilometer mit einer Ladung der Batterie möglich. Das Model X fährt maximal 565 Kilometer am Stück.
Vor wenigen Wochen hat Tesla seine dritte Elektroauto-Baureihe vorgestellt: das Model 3. Die Mittelklasse-Limousine wurde als Volumenauto konzipiert und soll mit langstreckentauglicher Reichweite und modernem Design zum erschwinglichen Preis den Massenmarkt erobern. Weltweit gibt es für den Stromer laut Rudat mittlerweile bereits 450.000 Reservierungen, pro Tag kämen 1800 hinzu. Deutsche Kunden werden ihr Model 3 erst Ende 2018 in Empfang nehmen können, zunächst wird der nordamerikanische Markt bedient.
Leotronic meint
Und wo bleiben die Vorreiter? Oder eher die Weltmarktführer für Elektromobilität?
Irgendwie still geworden aus den Führungsetagen der deutschen Autoindustrie.
Verständlich, die haben jetzt den Kopf voll von den Betrugsermittlungen.
Vivat Tesla, Vivat Musk.
150kW meint
„Und wo bleiben die Vorreiter? Oder eher die Weltmarktführer für Elektromobilität?“
BMW i3: +250% (2205 Stück)
e-Golf: +48%
Mercedes B250e: +211%
Peter meint
Gerade den B250e und der E-Golf die Sie nennen sind Paradebeispiele für was Leotronic meint. Für den B250e hat Daimler die Hilfe von Tesla gebraucht und wird nicht weiterentwickelt, der E-Golf ist ein umgerüsteter Verbrenner der sich weltweit sehr schlecht verkauft weil er nicht konkurenzfähig ist.
BMW hat in der Hinsicht noch am meisten getan, er fehlt aber an Weitere Modelle.
Tripel-T meint
Ich kenne mich mit den Verkaufszahlen der anderen Anbieter in diesem Premium-Segment nicht aus, aber das sind meiner Meinung nach sehr stolze Zahlen, die Tesla in diesem Segment erreicht.
2075 Autos in diesem Segment mit einer „neuen“, alternativen Antriebstechnik zu verkaufen ist eine tolle Leistung. Ich denke, das tut dem einen, oder anderen Anbieter schon etwas weh.
Auf der anderen Seite zeigt es auf, dass der (potente) Elektroautokäufer immer mehr und mehr die Reichweitenangst in den Hintergrund stellt. Wer würde schon über 100’000 Euro für ein Auto ausgeben, wenn die Zweifel an der Reichweite immer noch bestehen würden? Dem Supercharger-Netzwerk sei dank…….
Heute ist das Netzwerk bereits so dicht, dass man es sich leisten kann, an einem oder anderen Supercharger auf der Fahrt zu seinem Ziel vorbeizufahren.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
man sollte noch erwähnen bei den Verkaufszahlen bei Tesla das die Menge begrenzt ist. So wie die Verkaufszahlen pro Quartal aussehen werden nur knapp über 100.000 Fahrzeuge von Modell S bzw. X gebaut.
Je mehr und schneller Fahrzeuge verfügbar sind umso mehr erobern die den Markt. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass die aktuellen Besitzer mit Sicherheit im Verwandten und Bekanntenkreis von dem Auto nur gutes berichten und somit die Nachfrage auch nachhaltig und langfristig steigt.
Ich selbst durfte bei Bekannten einen Tesla fahren und die hatten vorher ein Dieselauto einer bekannten deutschen Automarke :) was ich auch fahren konnte. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht nicht nur wegen der Beschleunigung, sondern wegen dem ruhigen lautlosen, teilweise sehr entspannten Fahren. Wer das einmal erleben durfte und sich leisten kann fährt nie wieder einen Verbrenner ….
Dieselfahrer meint
Die Menge der Teslas ist nicht begrenzt. Im Moment ist der Markt so begrenzt, dass die Preise gesenkt werden müssen, um die Autos überhaupt noch loszuwerden. Elon Musk versucht das zwar immer umgekehrt zu argumentieren, aber wenn das wirklich so wäre, dann würde er die Preise erhöhen.
Nebenbei: Der Markt der E-Fahrzeuge in Deutschland ist im Vergleichszeitraum um mehr als 100% gestiegen, d.h. Tesla verliert im relevanten Markt Marktanteile.
ulli0501 meint
1. Die Menge an Teslas is begrenzt, weil wenn wir beispielhaft auf 100.000 Modelle die Produktion rechnen pro Jahr und 1 Mio Menschen wollen einen werden alle erst nach Jahren bedient. VW, Audi, etc. wenn du da einen willst wird der nach einigen Monaten geliefert
2. Preise wurden übrigens gesenkt für die 100 kwh Modelle.
3. Warum sollte der Preis gesenkt werden ? Sicherlich kann man bei fallenden Batteriepreis das weitergeben, aber ist jedem Hersteller selber überlassen.
Ich bezweifel, dass Tesla hat die Autos bei dem Preis loszuwerden …. Auch Apple hat 2007 mit stetig steigenden Preisen einen vermeintlich gesättigten Markt erobert und es wird weiterhin genug geben die für die Iphones 800,900,1000 € ausgeben – dort ist keine Preissenkung angebracht ?
Pamela meint
Zulassungen von Tesla’s in Deutschland von Januar bis Juli sind zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 139,3 % gestiegen. Aber wir reden hier vom Premiummarkt, der bleibt eh überschaubar. Ich glaube, dass mögliche Tesla-Kunden nun auch etwas abwarten, ob es das vollausgestattete Model 3 oder das billigste Model S werden soll, in beiden Fällen reden wir immer noch von viel Geld.
Imho ist es zwingend notwendig, dass Tesla zukünftig Marktanteile am ganzen E-Mobil-Markt verliert. Die Kalifornier sind schon sehr fleißig, aber sie können den zukünftigen Bedarf an BEV’s nicht stemmen, da müssen die anderen schon aus den Puschen kommen.
Fritz! meint
“ Im Moment ist der Markt so begrenzt, dass die Preise gesenkt werden müssen, um die Autos überhaupt noch loszuwerden.“
Nein, Tesla ist da eben nicht so wie die geldgierigen Verbrenner-Hersteller, die keine Lüge & keinen Betrug auslassen, um noch mehr Geld zu verdienen, um ihre Boni zu sichern. Tesla macht vieles anders, sie geben günstige Preise genauso schnell weiter, wie sie die Preise in Euro bei Dollar-Änderungen auch (in beide Richtungen) anpassen. Macht den Laden eher sympatisch.
Ash Ketchum meint
Das ist sehr bitter…….für die Benzinbrüder.
Wo doch immer behauptet wurde, dass es “keinen Markt“ für Elektroautos gäbe und es „ewig dauern“ wird, bis das mal wird.
So langsam gehen ihnen die Argumente aus.
Matthias meint
Vorsicht nicht die seltenen Erden unterschätzen ;)