Angesichts drohender Fahrverbote in sechs Städten will Nordrhein-Westfalen umfangreich in lokal emissionsfreie Elektromobilität investieren. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat angekündigt, dass die Landesregierung 100 Millionen Euro für die Förderung der alternativen Antriebsart bereitstellen wird.
In der ersten Runde des Wettbewerbs „Emissionsfreie Innenstadt“ hat Bonn den Zuschlag für 10 Millionen Euro erhalten. Die Stadt will mit den Mitteln den öffentlichen Nahverkehr, E-Mobilität und Carsharing verknüpfen. Im November werden weitere 30 Millionen Euro an Kommunen verteilt. In diesem und im kommenden Jahr stehen für das Modellvorhaben insgesamt 80 Millionen Euro zur Verfügung.
Für diesen Herbst ist das Sofortprogramm „Elektromobilität“ für Kommunen, Handwerker, Unternehmen und Privatleute geplant. Mit Mitteln in Höhe von 20 Millionen Euro sollen Ladestationen sowie die Umrüstung von Fuhrparks auf den Elektroantrieb gefördert werden. NRW strebt eine Verdopplung der derzeit 1600 öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge an.
„Der enge Austausch mit den Kommunen ist wichtig, um aus erster Hand zu erfahren, wie die Situation vor Ort ist und welche Aktivitäten geplant sind, um die Anforderungen der EU-Luftqualitätsrichtlinie schnellstmöglich zu erfüllen. Denn unser gemeinsames Ziel bleibt bestehen: Wir wollen den Ausgleich schaffen – mehr Luftreinheit, aber ohne Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Mittelfristig muss uns zudem dort, wo es Sinn macht, der Umstieg auf die Elektromobilität gelingen“, so NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Thomas Wagner meint
Das ist moderne Industriepolitik a la CDU und FDP !
Windkraft und Solarstrom wird ausgebremst und die Braunkohlekraftwerke
und Tagebaue produzieren dann kräftig für den Fahrstrom der Elektroautos.
FDP Vorsitzender Lindner kommt dann zur Erkenntnis,
dass Elektroutos dreckiger sind als „Moderne“ Diesel :-(
Ein schlimmes Schmierentheater !
kritGeist meint
Immerhin eine (polit.) Entwicklung in die richtige Richtung, vor den Wahlen, was bleibt davon nach der Wahl?
„Mittelfristig muss uns zudem dort, wo es Sinn macht, der Umstieg auf die Elektromobilität gelingen“ – Wieso nicht überall? Das wäre ein Masterplan für ganz DE & zwar langfristig & nicht nur Mikro-Support für „Modellvorhaben“. Den Trend vorleben & nicht nur dem Trend hinterher laufen.
Landmark meint
NRW. Stellt Ladesäulen auf. Stellt Ladesäulen auf. Stellt Ladesäulen auf.
mit 100.000.000 € für Laternen Autos in der Stadt ist doch was zu bewegen….
EcoCraft meint
Wie kommst du darauf, dass die 100 Mio. € alle nur in Ladesäulen fließen werden?
Davon soll auch die Umrüstung von privaten, dienstlichen und öffentlichen Flotten bezuschusst werden.
Außerdem können auch Kommunen Konzepte und Ideen in einen Wettbewerb einbringen der dann bei der Umsetzung unterstütz wird. Da wird auch viel Geld für den Straßenbau (Verkehrsberuhigung der Straßen, Errichtung neuer Fahrradwege, Aufestllung neuer Ampeln oder KReisverkehre um den Verkehrsfluss besser lenken zu können) usw mit finanziert werden. Denke das wenigste Geld wird direkt in Ladesäulen fließen!
Landmark meint
das ist mir doch klar, das sich viele Leute die Taschen füllen wollen. Ich lebe auf dem Land und habe 4 private Ladeplätze, von der Seite geht es mir gut. Aber die vielen Menschen die am Straßenrand parken, kaufen sich kein E Auto weil sie nicht wissen wo Sie laden sollen, damit könnte man die E Autos besser nach vorn bringen, aber wenn ein Kreisverkehr gut für die E Autos ist, dann los, macht….
Ralf meint
Wie hoch ist die jährliche Unterstützung für die Kohleindustrie in NRW?
Wieviele „Kumpels“ arbeiten in NRW noch im Kohlebergbau?
Hat hier jemand die Zahlen – zur Gegenüberstellung …..
kritGeist meint
Ein sehr guter Einwand! :-)
jpo234 meint
Nicht wirklich:
http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/ausstieg-aus-dem-bergbau-deutschlands-letzte-kumpel/14763068.html
jpo234 meint
http://www.gesetze-im-internet.de/steinkohlefing/
§1: „(1) Die subventionierte Förderung der Steinkohle in Deutschland wird zum Ende des Jahres 2018 beendet.“
Verantwortungsvoll handeln meint
Gut. Aber was ist mit der Braunkohle? Mindestens genau so schlimm. Wir müssen so schnell wie möglich raus aus der Dreckverstromung, 100% erneuerbare Energien im Stromnetz bis spätestens 2030. Aber ob das eine Zukunftsvision bleibt oder umgesetzt wird, kommt auf unsere Wahlentscheidung in drei Wochen an.
atamani meint
Es ist eigentlich nie sinnvoll etwas zu subventionieren, was nicht Wettbewerbsfähig ist.
So war das auch bei den deutschen Kohle Arbeitsplätzen.
Oder bei der Photovoltaik in Ostdeutschland…
Übrigens wurde nicht die KOHLE subventioniert, sondern die DEUTSCHE Kohle…weil die einfach zu teuer war…kann nicht sinnvoll sein…
EcoCraft meint
„Es ist eigentlich nie sinnvoll etwas zu subventionieren, was nicht Wettbewerbsfähig ist.“
Achso…
Es ist also nicht sinnvoll für dich, dass unsere Kider KOSTENLOS zur Schule gehen und eine hervoragende Bildung erhalten?
Es ist für dich also nicht sinnvoll, dass der gesamte Bereich des Öffentlichen Verkehrs (Bus und Bahn) vom Land und vom Bund subventoniert wird, weil er sich von alleine nicht rechnet. Sollen die Armen, die sich eh kein Auto leisten können und dadurch schon oft ausgegrenzt sind, doch einfach zu Fuß gehen!! Mobilität nur für Leute die es sich auch leisten können! Super Einstellung.
Der Zuschuss für viel öffentliche Krankenhäuser, Beratungsstellen, Heime oder Vereine ist für dich also auch sinnlos?
Was ist damit, dass in Deutschland Wasser in Trinkwasserqualität aus dem Hahn kommt? Ist das auch sinnlos? Für den Preis, den wir für Wasser zahlen (mit der Wasserechnung) ist das nämlich auch nicht möglich.
All diese Errungenschaften eines fortschrittlichen Sozialstaates sind also für dich sinnlos. Na herzlichen Dank, dass ich nicht in deiner Welt leben muss.
Fritz! meint
Jupp, stimmt!
Wobei es trotzdem nur eine begrenzte Zeit sinnvoll ist, mit Subventionen in den freien Markt einzugreifen, um bestimmte Technologien zum Durchbruch zu verhelfen. So gesehen ist eine temporäre Förderung der E-Mobilität doppelt sinnvoll, einmal, damit es schneller sauber & gesünder wird und andereseits damit sich mehr Leute ein E-Auto leisten können & die Hersteller eher auf brauchbare Stückzahlen kommen.
Wobei natürlich die Umwelt-Prämie so wirklich richtig schlecht gemacht wurde. Aber was erwarten wir, wenn die Verbrenner-Industrie die Regeln dafür maßgeblich bestimmen darf.