Die Stadtwerke Halle (SWH) setzen im Rahmen eines Pilotprojekts für die Innenstadtreinigung ab sofort einen vollelektrischen Transporter von StreetScooter ein. Der Nutzfahrzeug-Stromer der Deutschen-Post-Tochter ist Teil der SWH-Kampagne „neogrün“, mit der die Stadtwerke den Ausbau der E-Mobilität in Halle vorantreiben will.
Die Post stellt bereits seit Mitte 2016 in Halle Sendungen mit ihren StreetScooter-Fahrzeugen zu. Aktuell sind zehn der gelben Elektro-Transporter vom Typ Work im Einsatz. StreetScooter bietet seine Fahrzeuge seit diesem Jahr auch Dritten an, die zwischen fünf Modellvarianten wählen können. Die Stadtwerke Halle gehören zu den ersten Kunden, die einen StreetScooter für ihre kommunale Flotte einsetzen.
Über 300 Papierkörbe werden von der Halleschen Wasser- und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) in jeder Arbeitsschicht geleert – künftig auch mit dem ersten vollelektrischen Transporter der Stadtwerke. „Ziel ist es, den Bereich Entsorgung und Innenstadtreinigung noch umweltfreundlicher zu gestalten“, so Jörg Schulze, HWS-Geschäftsführer. Der Lasten-Stromer wird als Papiersammelwagen zur Entleerung von Papierkörben im Innenstadtgebiet eingesetzt.
„Der Umstieg auf Elektromobilität ist in unseren Augen ein notwendiger und richtiger Schritt“, erklärt Sven Schossig, HWS-Abteilungsleiter Reinigung und Abteilungsleiter Behälterentsorgung/Sperrmüllentsorgung. Durch den Einsatz des E-Transporters wird neben dem lokalen CO2-Ausstoß auch der Lärmpegel in der Innenstadt gemindert. Die Stadtwerke Halle wollen ihr neues „grünes“ Arbeitsfahrzeug zunächst mindestens ein Jahr testen. „Bewährt sich das Fahrzeug im täglichen Einsatz, ist die Anschaffung weiterer StreetScooter möglich“, so Peter Kolbert, Projektleiter Elektromobilität bei der SWH.
Für die Mitarbeiter der HWS bedeutet die neue Antriebstechnik eine andere Handhabung. Die Fahrer des StreetScooter erhalten daher eine Ersteinweisung und anschließend eine halbjährliche Belehrung. In ihrem Arbeitsalltag können sie mit dem StreetScooter bis zu 80 Kilometer mit einer Akkuladung fahren. Nach Ende einer Schicht wird für sieben Stunden an der Ladesäule des örtlichen Wertstoffmarkt geladen. Zum nächsten Dienstbeginn ist die Batterie dann wieder voll einsatzbereit.
Herstellung und Vertrieb ihrer eigenen Elektrofahrzeuge entwickelt sich für die Deutsche Post immer mehr zu einem vielversprechenden Nebengeschäft. Maßgeblicher Treiber ist dabei offenbar die überaus positive Berichterstattung über das Stromer-Projekt der Logistikexperten. „Durch die Presseberichterstattung sind wir aufmerksam geworden, haben recherchiert und festgestellt, dass das Fahrzeug genau zu unserem Unternehmen passt“, erklärt Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle.
BR meint
Wow, klasse – man bräuchte viel mehr Städte die in dieser Richtung was machen.
Aber die meisten Bürgermeister reden nur und machen nichts.