Ende 2016 waren es noch rund 320.000 Kilometer, mittlerweile hat das US-Startup Tesloop mit einem seiner Elektroauto-Taxis fast 500.000 Kilometer abgespult. Das Unternehmen fährt Kunden mit der Stromer-Limousine Model S und dem Elektro-SUV Model X von Tesla im Bundesstaat Kalifornien von Stadt zu Stadt. Nun gibt es ein weiteres Update zu den Erfahrungen von Tesloop mit seinem meistgenutzten Elektro-Taxi.
Das eHawk („E-Falke“) getaufte Fahrzeug hat kürzlich die 300.000-Meilen-Marke geknackt, ist also bereits knapp 482.800 Kilometer gefahren. Insgesamt fielen in den zwei Jahren Einsatzzeit des Model S etwa 8400 Euro Wartungs- und Energiekosten an. In der Werkstatt stand der Tesla bisher insgesamt zwölf Tage.
Tesloop schätzt, dass beim Einsatz eines vergleichbaren herkömmlich angetriebenen Autos – beispielsweise einer Mercedes S-Klasse – umgerechnet 60.000 bis 70.000 Euro Wartungs- und Kraftstoffkosten sowie um die 110 Werkstatt-Tage angefallen wären. Welche Werte dieser Berechnung zugrundeliegen, kann auf der Tesloop-Website eingesehen werden.
Für das Aufladen seiner Taxis nutzt Tesloop nahezu ausschließlich das Supercharger-Ladenetz von Tesla. Kosten fallen dabei nicht an, da für Tesloop beim Kauf des Model S im Jahr 2015 noch eine lebenslange Supercharger-Nutzung im Preis inbegriffen war. Der Wartungsaufwand macht daher den Großteil der Unterhaltskosten des Premium-Elektroautos aus. Tesloop gibt an, dass bis Ende August knapp 5800 Euro für planmäßige Wartungsarbeiten anfielen. Die restlichen rund 2950 Euro wurden für die Reparatur der Frontscheinwerfer aufgewendet, die beim Durchfahren von tiefem Wasser beschädigt wurden.
Tesloop hat vor, in den nächsten sechs Jahren weitere 900.000 Meilen (rund 1.450.000 Kilometer) mit seinem Model S zu absolvieren. Sollte sich Tesla weiter so kulant wie in den ersten beiden Jahren zeigen, dürften die Unterhaltskosten auch in Zukunft äußerst niedrig bleiben: Die Garantie und Gewährleistung für den Elektroantrieb des Model S betragen acht Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Matthias meint
hat was vom Duracell-Häschen. „länger und länger und länger und…“
vollll meint
Ich versteht nur Bahnhof…
Ladezyklen, supercape, grösse der batterie und technische Details werden gar nicht erwähnt, obwohl das sehr entscheidende Dinge sind. Erblich was soll ich mit so ein Artikel anfangen!!!??? Werbung!!???
ecomento.de meint
Die ausführlichen Daten, die der Berechnung von Tesloop zugrundeliegen, können auf der Website des Unternehmens eingesehen werden.
VG
TL | ecomento.de
Martin meint
Das ein E-Auto bei solchen Kilometerleistungen, die ich vermutlich in meinem ganzen Leben mal irgendwann erreichen werde, einen deutlichen Kostenvorteil auf Seite der Energiekosten hat ist ja unbestreitbar.
Was diese Vergleichsrechnung allerdings angeht kann man wieder nur den Kopfschütteln. Kostenfreie Supercharger Nutzung. Ich denke das war nicht das Anliegen von Elon Musk hier Taxiunternehmer zu subventionieren. Die Frage stellt sich hier, wie lange man das noch als Maßstab ansetzen kann und wie lange Tesla diese Möglichkeit dazu noch anbietet. Wobei die Strompreise in den USA doch recht gering sind und man mit 10T€ Preisaufschlag genug Reserven für den Durchschnittsfahrer über das gesamte Autoleben haben sollte. Die anderen Teslakäufer würden dann das Taxigeschäft hier quer subventionieren. Für den E-Auto Durchschnittsbesitzer in Deutschland/EU ist das aber zumindest nicht relevant.
Was die Wartung angeht, so befinden wir uns hier in einem 2-Jahreszeitraum in dem für gewöhnlich JEDER Hersteller Garantien bietet und mehr oder minder großzügige Kulanz gewährt. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Tesla. 5000€ pro Jahr fände ich in dem Fall dann schon recht viel. Wie die Konditionen bei solchen extremen Laufleistungen aussehen kann ich als nicht Taxiunternehmer aber nicht abschätzen. Das ist noch einmal ein ganz anderer Schuh. Beim Blick auf die Preise und Wartungsintervalle von Tesla (https://www.tesla.com/de_DE/support/maintenance-plans) lässt jetzt erst mal nicht erkennen, dass man da deutliche Kosteneinsparungen erzielt, wenn man den Normalbetrieb zu Grunde legt. Ja kein Ölwechsel ich weiß, aber Bremsflüssigkeiten, Filter etc. „müssen“ auch wie beim Verbrenner gewechselt werden. Die 110 Tage klingen für mich auch etwas aus der Hüfte geschossen. Da es sich um ein Start-Up handelt, kann man jetzt auch nicht von Erfahrungswerten mit Vergleichsfahrzeugen ausgehen. Vielleicht gibt’s hier ja Taxiunternehmer, die solche Zahlen bestätigen können.
Nun noch zum Spritpreis. Klar der wird bedeutend höher ausfallen als die Energiekosten für den Stromer. Allerdings frage ich mich was für eine Rechnungsgrundlage genutzt wurde. Bei 500T km, 8 Liter Verbrauch und 1,5€ Benzinpreis komme ich hier auf 60T€. Der Benzinpreis fällt in den USA bekannter Weise deutlich geringer aus. Aktuell unter 3$ je GALLONE. Macht 0,8$ je Liter, sind umgerechnet weniger als 0,7€ je Liter. Passt also zu den Vergleichsseiten wo man Preise im Bereich von 0,5€ bis 0,6€ findet.
Wir rechnen die 500T km also noch einmal mit vergleichsweise teuren 0,7€ und wir landen bei 28T €. Die 8 Liter Verbrauch dürften angesichts der Tempolimits in den USA und bei viel Langstrecke zwischen Städten realistisch sein. Nimmt man einen Diesel, was bei den Laufleistungen vernünftig wäre, sollte man das Erfahrungsgemäß sogar unterbieten können. (Durchschnittspreis für Diesel in den USA, in 2017, bei 0,66€). Mögliche Rabattkonditionen von den Tankstellenketten für Mitglieder in Taxivereinigungen sind dabei auch noch nicht berücksichtig. Dankbar, dass es auch so etwas in den USA gibt.
Solange hier keine konkreten Zahlen beigefügt werden, welche die Kostenabschätzungen untermauern, bleibt unterm Strich ein eher populistischer Artikel mit einem faden Beigeschmack.
McGybrush meint
Fährt sich aber unstreitbar geiler ????
Martin meint
Das zweifle ich auch nicht an. Nur die Zahlen mit denen herumgeworfen wird sind haarsträubend. Auf einer anderen Webseite habe ich gerade noch eine Aufschlüsselung gefunden. 36T$ Treibstoffkosten wird da angegeben, sind umgerechnet 30T€. Liege ich also mit meiner Abschätzung recht nah an deren Abschätzung. Bleiben noch 50T$ Wartungs und Reparaturkosten. Das halte ich schon für eine sehr großzügige Abschätzung, zumal zahlreiche Verschleißkomponenten wie Pumpen und Kompressoren für Klima, Luftfederung etc. ja bei beiden Fahrzeugen vorhanden sind.
Thomas R. meint
Aber wir sind uns schon einig, dass ein E-Auto, dass 500.000km weit gefahren ist deutlich weniger an Reperatur und Wartung kosten MÜSSTE als ein Verbrenner oder?
Matthias meint
wenn man bei Verbrennern auch so kritisch wäre könnte man ab morgen auf den meisten Strassen picknicken.
JoSa meint
Hallo Martin
Was schätzt du wieviel Reifensätze man für 482.800 Kilometer benötigt ?
Könnte das die anfallenden Kosten erklären. Ich hab da nicht den Überblick, meine Autos fahren nicht so weit :)
Martin meint
Keine Ahnung. Bei mir fliegen die Reifen in der Regel raus, weil sie ein bestimmtes Alter erreicht haben und nicht weil sie so weit runtergefahren sind, dass es Zeit wird. Tesloop hat aber wohl alles aufgelistet, was an Servicekosten angefallen ist: http://try.tesloop.com/tesla-model-s-hits-300k-miles/ Leider muss man sich erst anmelden. Da hab ich gerade keine Lust drauf.
Aus den englischen Quellen geht auch hervor, dass den Autoren auch nicht wirklich klar ist, wie die hohen Wartungskosten für den Mercedes zustande kommen sollen. Aber es scheint wohl so, dass da verlorene Einnahmen micht eingerechnet wurden, welche sich aus den 100 Tagen an zusätzlicher abgeschätzter Wartung ergeben. Das sind auch wieder Zahlen die für den Durschnittsnutzer völlig relevanzfrei sind. Ich frage mich immer, warum unsere deutschen Webportale nicht in der Lage sind, solche doch interessanten Facts mit beim Übersetzen zu übernehmen, wenn man schon die Meldungen kopiert.
Martin meint
Hier mal noch ein Zitat aus einer englischen Quelle (cleantechnica.com): „Update: Some commenters have noted that this calculation didn’t take tires into account and that Tesla replaced the battery after 200,000 miles for some unique reasons … but free of charge.“
Reifen sind also bei den Teslakosten nicht mit enthalten.
Jeru meint
„Sollte sich Tesla weiter so kulant wie in den ersten beiden Jahren zeigen, dürften die Unterhaltskosten auch in Zukunft äußerst niedrig bleiben: Die Garantie und Gewährleistung für den Elektroantrieb des Model S betragen acht Jahre ohne Kilometerbegrenzung.“
Ich denke dieser Absatz ist ziemlich wichtig. Wenn zum Beispiel die Antriebseinheit gewechselt wurde, tauchen dafür keine Kosten auf. Gibt es Informationen darüber, ob Batterie oder Antrieb getauscht worden ist?
Mir sind Exemplare bekannt, die nach weit weniger Kilometern schon ihre dritte Drive Unit haben.
onesecond meint
Die Garantie betraegt 8 Jahre, das steht so im Vertrag und hat mit Kulanz nichts zu tun. Pacta sunt servanda.
Fritz! meint
Und wenn Sie sich die Historie dieses Tausches ansehen, dann würden Sie feststellen, daß Tesla in den Anfangsjahren 2014/2015 ein Problem mit leichten Geräuschen bei der Antriebseinheit (DriveUnit) hatte und sie bei leichten Geräuschen sofort getauscht hat. Defekt war keine von denen. Dieses Problem tritt aber seit Ende 2015 nicht mehr auf, die Einheit wurde entsprechend leicht umkonstruiert.
Steff meint
@Jeru
Gestern hast du noch nach Quellen „gesucht“ ;-)
„…Batterie nach 100.000km und mehr sowie vielen Schnellladungen nicht stark gealtert ist?…Fakt ist, Li-Ionen Batterien mögen keine sehr tiefen Ladezyklen und auch der hohe Ladestrom ist schädlich. Beides trifft auf ein PKW der oft an Schnellladesäulen läd zu.“
Ich denke der Punkt ist abgehakt, dein Einschätzung ist ganz offensichtlich falsch. Anscheinend kann man sogar „nahezu ausschließlich“ SuC laden.
Martin meint
Die Batterie wurde wohl nach 200.000 Meilen getauscht, wie aus den englischsprachigen News hervorgeht. Kostenfrei auf Garantie/Kulanz. Die Gründe die da allerdings angegeben werden, sind nicht gerade durchsichtig.