Volkswagen-Chef Matthias Müller hat angekündigt, die komplette Konzernflotte zu elektrifizieren. Bis 2025 soll es von jedem der rund 300 Modelle mindestens eine Elektro-Variante geben. Auch die Premium-Tochter Porsche ist von Volkswagens „Roadmap E“ betroffen. Die Schwaben bringen 2019 ihr erstes Serien-Elektroauto auf den Markt. Bei den restlichen Baureihen soll zunächst teilelektrische Plug-in-Hybrid-Technik im Mittelpunkt stehen. Doch auch weitere reine E-Autos sind möglich.
Dass die SUV-Modelle Cayenne und Macan mittelfristig auch exklusiv mit Elektromotor angeboten werden könnten, hat Firmenchef Oliver Blume bereits angedeutet. Die Porsche-Ikone 911 sollte dagegen eigentlich bis auf weiteres nur als Verbrenner verkauft werden. Die zusätzlichen Komponenten würden dem Zuffenhausener Sportwagen zu viel Mehrgewicht und damit eine schlechtere Fahrdynamik bescheren. Auch zu hohe Produktionskosten stehen einem Elektro-911er bislang noch im Weg, so kürzlich Baureihen-Chef August Achleitner.
Nun kommen Gerüchte auf, dass auch die klassischen Sportwagen von Porsche schon bald elektrisch zu haben sein könnten. Sowohl eine Elektrifizierung des 911er wie auch des kleineren Boxster soll im Gespräch sein, berichtet Autocar. Ein teilelektrischer Plug-in-911 könnte noch vor Ende des Jahrzehnts bei den Händlern stehen. Die Serienfertigung rein elektrischer Varianten soll beim 911er wie auch dem Boxster von Fortschritten bei der Batterietechnologie abhängen.
Batterien noch zu schwer
„Wann das der Fall sein wird, hängt von der Entwicklung der Batteriestärke und Zelldichte ab“, erklärte Entwicklungschef Michael Steiner. Auch er hält das Gewicht aktueller Speicher noch für zu hoch, um echtes Sportwagen-Fahrverhalten zu ermöglichen. „Wir sehen mögliche neue Batterie-Technologien am Horizont, die die Karten neu mischen könnten, aber das Ganze befindet sich noch in der Entwicklung“, so Steiner.
Porsche soll bereits einen rein batterieelektrischen Versuchsträger des Boxster gebaut haben, der mit guter Leistung überzeugen konnte. Die Rundenzeiten auf der Rennstrecke ließen wegen des von E-Maschine und Batterie zusätzlich auf die Straße gebrachten Mehrgewichts jedoch zu wünschen übrig.
Ein Elektro-911er ohne Rücksitze?
Ein rein elektrischer 911er ist laut Autocar bislang nicht über die theoretische Planung hinausgekommen. Die Porsche-Entwickler sollen noch keine befriedigende Lösung dafür gefunden haben, die erforderlichen Batterien in dem Fahrzeug unterzubringen. Eine mögliche Vorgehensweise: Der Ausbau der Rücksitze, um Platz für Akkus zu schaffen. „Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Kann es einen 911er mit nur zwei Sitzen geben?“, so Steiner.
Abhilfe könnten moderne Festkörperbatterien bringen, bis zu deren Serienreife werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Doch auch Porsches nächste neue Baureihe könnte dem Elektroantrieb im Unternehmen Auftrieb verleihen: Der viersitzige Mission E wird derzeit von Grund auf als reines Elektroauto auf Basis bestehender Technologien entwickelt. Das Batterie-Auto soll trotz Leistung auf Supersportwagen-Niveau mit herkömmlichem Lithium-Ionen-Akku mehr als 600 Kilometer am Stück fahren können.
Fritz! meint
„Die Rundenzeiten auf der Rennstrecke ließen wegen des von E-Maschine und Batterie zusätzlich auf die Straße gebrachten Mehrgewichts jedoch zu wünschen übrig.“
Da hat einer bei Porsche aber (halben) Mist erzählt. Der E-Motor (auch bei einem Porsche) wird im Bereich 30 bis 50 kg liegen, also um ganzzahlige Faktoren kleiner als der Verbrennungsmotor. Mit Batterie wird es allerdings zu einem Mehrgewicht kommen, daß liegt aber NUR an der Batterie. Die kann man aber auch im Auto irgndwohin verteilen, er gibt keinen zwingenden Grund, die in einem Stück zu bauen.
Fabian meint
„Feuer, Hitze, Rauch, Blitz und Donner verbindet der Mensch von Urzeiten her mit Macht, Stärke und Dynamik. Wenn nichts mehr stinkt, qualmt und Radau macht zweifeln viele Menschen insgeheim an der Potenz der Maschine…
….und vielleich auch an ihrer eigenen.“
Hugo Iblitz meint
Ohhh bitte nicht….
Was ein schwachsinniger Plan! In so vielen Bereichen.
Einen „Rennstrecken“ 911er wird man nicht in so kurzer Zeit, mit der aktuellen Hardware und der Erfahrung hinbekommen. Was man schaffen könnte wäre ein sportliches eAuto mit der Verkleidung eines 911. Das worum es geht im Rennsport Rundenzeiten und Durchhaltevermögen (24 Std. Rennen) wird meinem eAtuo in den nächsten Jahren nicht möglich sein – warum sollte man mit einem halbgaren Produkt die gesamte Geschichte an die Wand fahren?
Ein „Emotions“ 911er wird man auch nicht eTauglich hinbekommen. Gerade die Rennwagen aus dem Supersport Bereich mit Straßenzulassung, leben davon, dass sie nicht nur schnell von 0-100 sind sonder auch vom Sound, von der Haptik und den Emotionen. Wenn ich in einem Porsche sitze und auf den Pinn drücke dann will ich das der Wagen wackelt und vibriert weil der Motor am Chassi reißt, ich will das Ansauggeräusch vom Turbo hören und den Sound des Motors bis zum blubbern der Endtöpfe. Das macht Gänsehaut. Das weckt Emotionen. Das begeistert viele der Besitzer eines solchen Wagens. Wie will man ein solchen „Charakter“ in ein leises und nicht höhrbares eAuto stecken?
Der „Statussymbol“ 911er kann durchaus ein eAuto sein. Für alle die den Wagen eh nur nutzen um ihr Einkommen und ihren Status jeden vor Augen zu führen, wenn sie 3 mal im Jahr Sonntags zur Szeneeisdiele fahren und prominent in erster Reihe parken – den gönne ich auch ein e911.
Aber das ist es eigentlich nicht wofür der Wagen entwickelt wurde. Wofür er geliebt wird und wofür er quasi eine weltweitbekannte Galionsfigur ist!
Hier tut sich VW keinen gefallen wenn sie diese Ikone nur aus Imagegründen in ein grünes Kleid zwengen.
Wie gesagt, die Aussagen beziehen sich nur auf den 911.
Panamera, Macan und Cayenne – die eigentlich keine wirklichen Porsche sind, können wegen mir gerne teil und vollelektrisiert werden.
McGybrush meint
Mag sein das Du Ihn nicht magst, aber ich bin mir sicher das sie vielle neue Kunden an zieht wenn Pirsche als einer der ersten damit kommt. Die Nachfrage nach solchen Autos mit Strassenzulassung (nicht Rennzulassung) ist da.
Hugo Iblitz meint
Es geht ja nicht darum, dass Porsche keine schnellen und schicken Autos auf elktro Basis baut und diese verkauft. Mission-E – super Konzept / super Auto, Klasse!
Es geht mir um den „Rufmord“ des 911er.
Es ist schwer ein anderes Beispiel zu finden. Aber stellen wir uns vor der Vorstand von RedBull kommt auf Idee sich ein geändertes Image zuzulegen. Gesundheit ist gerade voll im Trend und auch sehr wichtig für alle Menschen. Hier haben Energiedrinks erfahrungsgemäß nicht den besten Stand.
Sie nehmen also die gleiche Dose, das gleiche blau-silberne Ettikett mit dem gelben Kreis und den zwei roten Stieren nur die Flüssigkeit darin wird umgestellt. Kein Zucker mehr, weil Studien ergeben haben, dass er schädlich ist, kein Taurin mehr weil es Leute gibt die davon schlecht schlafen könn(t)en und auch der markante Gummi-Bären-Geschmack wird durch Birne-Ingwer ersetzt.
Wie soll die Firma die sich über Jahre einen Ruf für Extremes und Außergewöhnliches (allein was die alles Unterstützen und Sponsern im Bereich des Extremsports) aufgebaut hat – mit einer solchen Kehrtwende im Kernsortiment umgehen?
In diesem Fall hat RedBull es relativ clever gemacht als es damals sein RedBull Cola rausgebracht hat. Zwar gleiche Dose, aber anderes Auftreten, anderes Ettikett nur der Name erinnerte an den Mutterkonzern.
Wenn Porsche wirklich seinen 911er von Verbrenner auf eAntrieb umstellen wird/muss – ist es das selbe wie oben beschrieben wenn RedBull plötzlich nur noch Birnen-ingwer Wasser ohne Kolensäure, Zucker und Taurin verkauft. Sicherlich wird es auch dafür einen Markt und Käufer geben – aber es wäre nicht fair gegenüber dem Stammprodukt und seinen Anhängern! Das meine ich.
Dann lieber wie mit RedBull Cola oder dem Misson-E ein gänzlich neues Produkt auf den Markt bringen, was für sich selbst und seine neuen Werte eigenständig einsteht und sich nicht auf dem Erfolg des Vorgängers tragen lässt und gegebenfalls seine Vita ruiniert.
RaenkiPaenki meint
zwengen oder zwängen….das is halt so eine Sache mit dem Zwang…
Gunarr meint
Der 911 ist eins der beliebtesten Fahrzeuge für Elektroauto Umrüstungen. Ein ab Werk elektrischer 911 würde sich bestimmt auch gut verkaufen, selbst wenn er nicht für die Rennstrecke taugt. Beim Cayenne fragt auch keiner, ob man damit ins Gelände kann.
Und kein Mensch würde eine fehlende Rückbank im 911 vermissen. Abgesehen davon gehört die Batterie im 911 auf die Hinterachse, da wo jetzt der Motor sitzt.