Die Deutsche Post baut seit 2014 mit ihrer Tochter StreetScooter Elektro-Transporter für den Eigenbedarf. Seit diesem Jahr können auch Dritte vollelektrische Nutzfahrzeuge bei StreetScooter erwerben. Die robusten Stromer vom Typ Work werden mit verschiedenen Aufbauten und auf Wunsch mit individueller Ausstattung angeboten. Die Technik ist solide und wartungsarm, mehr als 80 Kilometer sind mit einer Akkuladung derzeit allerdings nicht drin. Das soll sich ändern.
Post-Vorstand Jürgen Gerdes hat im Interview mit dem Spiegel angekündigt, dass die Reichweite der StreetScooter-Fahrzeuge ausgebaut wird. Auch die Höchstgeschwindigkeit soll steigen. Gemeinsam mit der Hochschule Aachen wird derzeit an einem Modell mit Brennstoffzellenantrieb gearbeitet. Das Elektrofahrzeug, bei dem mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugt wird, soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern erreichen. Die ersten 500 Einheiten des Wasserstoff-Stromers sollen im nächsten Jahr vom Band rollen und in den Probebetrieb gehen.
Für den Ausbau der StreetScooter-Produktion hat die Post eine zweite Fabrik in Düren gekauft. An dem Standort eines ehemaligen Automobilzulieferers sollen pro Jahr 10.000 weitere StreetScooter gebaut werden. Langfristig kann sich die Post eine Jahresproduktion von 100.000 Elektrofahrzeugen vorstellen.
Im Gespräch mit dem Spiegel ging Post-Chef Gerdes auch auf Vorwürfe ein, dass die Qualität vieler StreetScooter mangelhaft sei. Er bezeichnete die anonym geäußerte Kritik mutmaßlicher Mitarbeiter des Logistik-Konzerns als „Unsinn“. Gerdes verwies darauf, dass Fahrzeuge von StreetScooter sechs Tage in der Woche unter härtesten Bedingungen im Zustellbetrieb im Einsatz seien. Wenn es hier zu größeren Problemen kommen würde, „könnten wir das Zustellgeschäft einstellen“, betonte der Post-Vorstand.
Starkstrompilot meint
Wäre nicht ein größerer Akku mit Schnellladefähigkeit besser als ein technisch anfälliges, auch im Betrieb kostenintensives System mit verheerend schlechtem Wirkungsgrad?
Wollen die tatsächlich den gleichen Fehler machen, den wir bereits seit 150 Jahren begehen und der uns und den Planeten an den Rand der Zerstörung geführt hat?
Aus irgendwelchen Gründen scheint die ‚fool cell‘ nach wie vor eine große Faszination auszuüben, dabei sollte doch eigentlich jedem technisch Versierten klar sein, dass Wasserstoff keine Lösung sein wird, sondern wieder nur neue Probleme produziert.
Schon aus Kostengründen dürfte das Ganze scheitern. Ist es bisher auch immer.
Jeru meint
Ihr Beitrag macht den Eindruck, als ob Sie überhaupt nicht an einer Diskussion interessiert wären und ist Mal wieder voll von unsachlicher Polemik. Ich werde trotzdem darauf antworten.
Aber Fragen habe ich dann doch. Was genau meinen Sie damit:
„dabei sollte doch eigentlich jedem technisch Versierten klar sein, dass Wasserstoff keine Lösung sein wird, sondern wieder nur neue Probleme produziert.“
Oder:
„Wollen die tatsächlich den gleichen Fehler machen, den wir bereits seit 150 Jahren begehen und der uns und den Planeten an den Rand der Zerstörung geführt hat?“
Grundsätzlich kommt es auf das Anwendungsgebiet und den Stand der Technik an. Schnellladesysteme mit bis zu 350kW Ladeleistung, wie von Porsche vorgestellt, sind ein wichtiger Schritt und werden sicher ihren Anwendungsfall finden. Es bleibt jedoch die Frage, wie die Batterien auf diese Ladeleistung reagieren. Ein Fragezeichen muss man dann auch noch an die Anschlussleistung setzen. An einer Autobahntankstelle mit 40 Ladesäulen müssen dann 14MW Leistung bereitstehen.
Grundsätzlich aber trotzdem ein wichtiger Schritt für die Verbreitung und Alltagstauglichkeit von BEV, es wird dennoch spannend werden in welchen Klassen die Hersteller diese Ladeleistung anbieten werden.
Ein BZ Fahrzeug ist insgesamt technisch aufwendiger, das stimmt. Die Daten aus Millionen von Kilometern und Testläufen über die letzten Jahre zeigen aber, dass FCEV Busse sogar eine höhere (!) Verfügbarkeit als BEV Busse und im Allgemeinen sehr hohe Verfügbarkeit haben. Sie sind also weniger ausgefallen.
Unter Uns, der Wirkungsgrad ist schlechter als bei BEV aber von „verheerend“ zu sprechen doch wohl ein wenig überzogen. Vor allem wenn die Zwischenschritte dafür sorgen, dass man Energie transportieren und vor allem lagern kann. Ist Ihnen bewusst wie wichtig diese beiden Eigenschaften sind? Australien fängt an Wasserstoff nach Japan zu exportieren, weil Sie diesen günstig Herstellen können. Lokale Stromerzeugung ist schön und gut aber eben nicht überall auf der Welt sinnvoll im notwendigen Rahmen möglich. Kosten, Energiequellen usw.
Die Faszination ist simpel.
Jeder der sich ernsthaft mit den Problemen 2050 auseinandersetzt und nicht nur Kunde einer Automarke ist, versteht die wesentliche Funtkion von Wasserstoff in einer CO2- und Emissionsfreien Welt.
Es geht nicht um den Kleinkrieg zweier Fanboys in einem Forum im Netz. Es geht auch nicht um die Träume irgendwelcher wohlhabenden Hausbesitzer die sich mit BEV nun endlich am Ziel ihrer Überzeugung sehen.
Leotronic meint
Möglicherweise ist es für die Post billiger einen Wasserstofftank auf den Hof zu stellen als eine leistungsfähige Stromtrasse zu bauen. Wenn auf dem Posthof z.B. 50-100 StreetScooter gleichzeitig laden sollen dann ist das schon was. Damit hat früher keiner gerechnet.
Fritz! meint
Die könnten über Nacht (18 bis 7 Uhr gleich 13 Stunden) alle problemlos mit je einer einfachen Schuko-Steckdose geladen werden. Es sind in den 13 Stunden ca. 48 kWh möglich.
KLAUS meint
Sogar die Post ist viel weiter als das Betrugs konzern VW :-)
Paul W. meint
VW hat schon seit 2014 eine fertige Brennstoffzellentechnik. Ich würde sagen, die Post hinkt 3 Jahre hinterher.
Der Passat HyMotion wurde am 25.11.2014 der Öffenlichkeit vorgestellt.
Aber Hauptsache mal wieder die Haterkeule rausgehauen …
Steff meint
Wie üblich bei VW, war das nur wieder eine Studie. Wenn überhaupt kommt der nicht vor 2025 in Serie!
Aber Hauptsache VW gehuldigt…
150kW meint
Ich tippe darauf dass es mehr als den Probebetrieb bei der Post auch nicht geben wird.
Paul W. meint
Sehe ich auch so, mehr wie die 500 Erprobungsfahrzeuge wird es nicht geben.
Fritz! meint
Wer hat denn da wieder MASSIV Fördermittel in Aussicht gestellt, sonst würde sich ein Brennstoffzellen-Antrieb doch niemals rechnen. Wirkungsgrad mit Erzeugung unter 50%, das ist (aufgrund verfügbarer besserer Technik) Technik von Gestern.
1 Million Euro pro Wasserstoff-Tankstelle, eine Brennstoffzelle, die eine Lebensdauer von ca. 70.000 km hat, dann muß sie getauscht, bzw. sehr kostenintensiv gewartet werden, Membranen, die einer regelmäßigen teuren Inspektion bedürfen, ein Hochdruck-Tank mit dem agressivsten Gas im Periodensystem, daß überall hindurch difundiert, weil es das kleinste Atom ist, …
Das alles im Hinblick darauf, daß es bereits jetzt eine Technik gibt, die im Streetscooter ebenfalls locker 500 km Reichweite schaffen würde, ohne diesen Wasserstoff-Kram. Fragt doch Kreisel oder Tesla mal, wie man Akkus größer 30 kWh baut, die wissen das! Und sie würden sicherlich helfen.
Jeru meint
„eine Brennstoffzelle, die eine Lebensdauer von ca. 70.000 km hat, dann muß sie getauscht, bzw. sehr kostenintensiv gewartet werden, Membranen, die einer regelmäßigen teuren Inspektion bedürfen, ein Hochdruck-Tank mit dem agressivsten Gas im Periodensystem, daß überall hindurch difundiert, weil es das kleinste Atom ist, …“
Haben Sie dafür Quellen?
Wasserstoff und die Brennstoffzelle wird Bereiche der Mobilität elektrifizieren, wo BEV nicht sinnvoll eingesetzt werden kann. Dazu wird es weiter Meldungen geben und ich befürchte, dass viele der user hier immer weiter „radikalisiert“ werden und das alles nicht verstehen können.
Bei Wasserstoff und Brennstoffzelle geht es meiner Meinung nach nicht um die Nachteile dieser Technologie, sondern darum, dass die großen Vorteile genutzt werden müssen (!) um die Ziele 2050 zu erreichen. Sei es zur Speicherung von Energie, Lastspitzen im Netz, Langstreckentransporte, der ÖPNV, die Elektrifizierung der Bahn, Schiffe oder eben bestimmte Klassen von PKW.
Je mehr Sie sich mit dem großen Ganzen beschäftigen und nicht nur auf PKW für einen beschränkten Teil der Bevölkerung schauen, desto weniger überrascht werden sie vom Einsatz der BZ Technik sein. Ob Sie sich in fünf Jahren immer noch empören und ihr Herz damit belasten oder schon heute die Anforderungen an verschiedene Produkte nachvollziehen wollen, bleibt Ihnen überlassen.
Ich befürchte nur, viele hier werden total angefressen sein weil sich diese „Mist-Technik“ an bestimmten Stellen durchsetzt. Schuld sind korrupte Politiker und die mächtige Industrie. Genau.
JoSa meint
Ich weiß nicht wer die Kampfbanane hier ist…
aber wer nur nach Quellen schreit und nicht fähig ist sie selbst zu suchen, möchte doch lieber GLAUBEN statt zu WISSEN.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung
Jeru meint
Das Wort Kampf in diesem Zusammenhang zu benutzen ist für mich ein Zeichen dafür, dass viele noch garnicht verstanden haben was für die Ziele die wir alle haben notwendig ist. Ich sehe keinen Kampf, sondern die Notwendigkeit verschiedene Technologien zu nutzen um eine CO2 und Emissionsfreie Welt zu bekommen.
Wenn irgendjemand, irgendwelche Dinge behauptet ist es doch wohl in Ordnung nach einer Quelle zu fragen. Mein Stand ist ein anderer und ich würde das gern nachvollziehen.
Unabhängig davon das Wikipedia nicht die beste Quelle ist, haben Sie sich den Artikel durchgelesen? Ich kann keine der Behauptungen dort finden, noch einmal zur Erinnerung:
„eine Brennstoffzelle, die eine Lebensdauer von ca. 70.000 km hat, dann muß sie getauscht, bzw. sehr kostenintensiv gewartet werden, Membranen, die einer regelmäßigen teuren Inspektion bedürfen, ein Hochdruck-Tank mit dem agressivsten Gas im Periodensystem, daß überall hindurch difundiert, weil es das kleinste Atom ist, …“
Im Geneteil, es heißt zum Beispiel: „Durch seine geringe Molekülgröße diffundiert Wasserstoff relativ gut durch eine Vielzahl von Materialien, sodass viele Materialien für die Tankhülle ungeeignet sind.“
Das heißt konkret, es gibt Materialien die für Tankhüllen geeignet sind und das ist auch nicht erstaunlich. Immerhin fahren bereits Serienfahrzeuge durch die Gegend und ich wiederhole es gern noch einmal. Es gibt bei aktueller Technik keine wesentliches Problem bei der Speicherung von Wasserstoff.
flyte meint
Eine Lebensdauer von 70.000? Wie wäre es denn mal mit Fakten? Hier ein Beispiel: Ein Bus mit Brennstoffzelle hat gerade eine Betriebsszeit von 25.000 Stunde überschritten. Pkws sind auf etwa 5.000 Betriebsstunden ausgelegt – Das wären bei 50km/h etwa 250tkm. Den Rest können sie selbst ausrechnen. Um es auf den Punkt zu bringen: Brennstoffzellen haben schon heute keine Probleme mit der Langlebigkeit – ganz ander als akkubetrieben Fahrzeuge.
Quelle:
https://fuelcellsworks.com/news/ac-transits-fuel-cell-program-breaks-25000-hour-operating-record
Und die Tankdiffusion ist seit mindestens 10 Jahren gelöst. Mehr Treibstoff als ein Benzintank verliert auch ein Wasserstoff nicht (mehr).
Fritz! meint
Fragen Sie beim Toyota Händler Ihres Vertrauens nach den Wartungsplänen (wenn der den Mirai warten darf, was nicht jeder Toyota-Händler/Werkstatt darf).
Die Brennstoffzelle hat einen deutlich höheren Energie-Verbrauch als ein reines E-Auto, der Mirai (Größe ziemlich ähnlich Tesla Model 3) wiegt 240 kg mehr als der Tesla. Eine Brennstoffzelle ist nicht in der Lage, schnell die Leistung zu steigern oder zu verringern. Es muß immer ein mittelgroßer Akku installiert sein, damit z.B. Mitschwimmen im Verkehr in der Stadt überhaupt möglich ist.
Ich habe nichts gegen die Brennstoffzelle, die hat bestimmt ihre Berechtigung und ist eine spannende Technik. Nur gehört der PKW sicherlich nicht dazu, die Nachteile (gerade wo jetzt die Batterie-Technik merklich besser geworden ist) sind einfach zu groß. Plus gefährliche Technik (Wasserstoff ist nun mal hochexplosiv), die den PKW-Kunden wieder abhängig von Tankstellen (ich kann Wasserstoff nicht zuhause erzeugen) und Werkstätten (Wartung, Inspektionen, TÜV, …) macht.
150kW meint
„Fragt doch Kreisel oder Tesla mal, wie man Akkus größer 30 kWh baut, die wissen das!“
Niemand hat ein Problem damit einen großen Akku zu bauen. Bushersteller wie Proterra bauen 600kWh Akkus mit 500kW Ladeleistung. Audi hat den 95kWh Akku im R8 gehabt als Tesla erst bei 90kWh war. Da gab es sogar mal den Privatmann der einen 130kWh Akku für seinen 5er BMW aus Elektroschrott gebaut hat.
Das Ding mit großem Akkus ist der Preis, das Gewicht und Zeit und Aufwand beim Laden.
Ralf meint
Interessant – seit über einem Vierteljahrhundert entwickelt z.B. Daimler Brennstoffzellenantriebe; immer mit der Ankündigung, „in den nächsten Jahren“ damit in Serie zu gehen.
Und nun kommt eine Hochschule um die Ecke (und ein branchenfremder Konzern) und das Ganze läuft, wie beim Elektrolieferwagen, praktisch ‚über Nacht‘.
Sehr beeindruckend – und unglaublich blamabel für gewisse ‚Marktführer‘.
Fritz! meint
Deswegen ist es leider trotzdem eine sehr ineffektive Technologie, die sehr aufwändig und teuer ist und inzwischen im PKW-Bereich locker vom LiIon-Akku überholt worden ist.
Hat im PKW-Bereich überhaupt keinen Sinn. Es mag Spezial-Anwendungen geben, aber der Zustell-Verkehr ist es sicherlich nicht. Die Strecken sind bekannt, das Auto steht nachts immer, dort kann super (auch langsam) geladen werden, …
Jeru meint
Wenn die Post eFahrzeuge mit unter allen Bedingungen mindestens 500km Reichweite haben möchte. Meinen Sie nicht, dass es dann genau dafür auch einen Bedarf gibt?
Sind Sie in leitender Position in der Logistik oder Flottenmanager, kennen Sie die Auswirkung von langen Ladezeiten?
„Deswegen ist es leider trotzdem eine sehr ineffektive Technologie, die sehr aufwändig und teuer ist und inzwischen im PKW-Bereich locker vom LiIon-Akku überholt worden ist. “
Was für Fahrzeuge meinen Sie mit „im PKW-Bereich“? Also mir fallen sofort etliche Nutzungsprofile ein, die aktuell und in mittlerer Zukunft nicht mit BEV abgedeckt werden können.
flyte meint
Überholt? Ich kenne kein Elektroauto, das in 5 Minuten vollständig „aufgetankt“ ist und 600 Kilometer ohne Nachtanken erreicht. Mal abgesehen davon frisst die Herstellung der großen Akkus soviel Energie und Rohstoffe, dass es einfach ineffektiv ist.
Und im kommenden Jahr kommt schon das erste Brennstoffzellenfahrzeug von Hyundai mit 800 Kilometern Reichweite…
McGybrush meint
Wie viel Rohstoffe genau? Ein Akku hat ein Volumen von 200L der 20 Jahre im Auto verbaut wird. Mit 200L Rohstoff im Tank komme ich beim Verbrenner grade mal 3000km weit. Bzw. hab ich da nach 20 Jahren 30.000L bei 200.000km Verbrannt. Erzähl mir nicht das ein Akku mit 200L Volumen der zu 80% nach 20 Jahren Recycelt wird viel Rohstoff sind. Denn nach den 80% Recyceln bleiben 40L Rohstoff für den Schrott.
Ich brin allein als Single schon 1x pro Woche einen 60L Müllbeutel runter. Die Rohstoffmenge eines Akkus ist lächerlich zu allen anderen Rohstoffmengen die wir so haben.
CZ meint
Die Fahrzeuge sollen im nächsten Jahr in den Probebetrieb gehen. Von der Serienreife sind die also noch weit entfernt und über Nacht werden die das auch nicht.