StreetScooter, der Elektro-Transporter der Deutschen Post, gilt als große Erfolgsgeschichte. Da etablierte Hersteller dem Logistikunternehmen kein Fahrzeug nach seinen Spezifikationen bauen wollten, entschied sich die Post zur Eigenproduktion. Die ZDF-Sendung WiSo berichtet nun, dass das von Zustellern eingesetzte StreetScooter-Modell zahlreiche Mängel aufweist.
WiSo gibt an, im Vorfeld einer kürzlich gesendeten Reportage immer wieder Klagen über den StreetScooter erhalten zu haben. Der Vorwurf: Der vollelektrische Transporter sei noch nicht ausgereift. Die WiSo-Redaktion zitiert unter anderem aus einem anonymen Brief, in dem ein Mitarbeiter die Post kritisiert und die Sicherheit des StreetScooters in Frage stellt.
Die Zusteller, die den StreetScooter zugeteilt bekommen haben, seien „am Ende mit unseren Nerven“, heißt es in dem Schreiben. Das Auto bleibe jede Woche mindestens einmal stehen und müsse in die Werkstatt. Auch gehe das Fahrzeug „mehrmals am Tag während der Fahrt einfach aus“. Dadurch könne es zu „sehr brenzligen Situationen“ kommen, so der Post-Mitarbeiter. Er wirft seinem Arbeitgeber vor: „Wir sind die Versuchskaninchen ich fürchte um mein Leben, weil dieses Auto nicht straßentauglich ist.“
Auch die die Wintertauglichkeit des StreetScooters wird kritisiert. Das Elektro-Nutzfahrzeug soll bei kaltem Wetter eine deutlich niedrigere Reichweite und Höchstgeschwindigkeit aufweisen. Zudem springe während der Fahrt regelmäßig die Motorhaube auf. Darüber hinaus sei das Ziel verfehlt worden, die Lieferung effizienter zu gestalten.
Die Post hat ihr erstes StreetScooter-Modell, den Work, speziell für die Zustellung in der Stadt konzipiert. Neben dem umweltfreundlicheren und sparsameren Elektroantrieb soll sich das Fahrzeug durch seine kompakten Maße besser rangieren und parken lassen. Das Format des Stromers entwickelt sich laut dem WiSo-Beitrag jedoch immer mehr zum Problem: „Früher reichte mein großer Iveco für eine Tour. Jetzt müssen wir mehrmals zurück zum nachladen. Das kostet viel Zeit“, wird ein StreetScooter-Fahrer zitiert.
Die Reaktion der Post
Der Hamburger Morgenpost sagte Post-Sprecher Martin Grundler, dass er die Kritik am StreetScooter „nicht nachvollziehen“ könne. Den Vorwurf, dass die Elektro-Transporter nicht straßentauglich seien, wies er „mit aller Deutlichkeit zurück“. Die WiSo-Kritik entspreche nicht den Rückmeldungen der bundesweit bereits 3000 im Einsatz befindlichen StreetScooter. Diese seien auch im Winter im täglichen Betrieb „ohne nennenswerte Störungen“ unterwegs. Die meisten Vorfälle seien laut der Post auf „Bedienungsfehler“ zurückzuführen.
Auch der Erfinder des StreetScooter Prof. Achim Kampker wies die Kritik an der Sicherheit des Elektrofahrzeugs zurück. „Es ist nicht gefährlich. Es ist immer sicher.“ Er merkte jedoch an, dass die Kritikpunkte der Fahrer als positives Zeichen gewertet werden sollten. Die Funktionalität der StreetScooter könne durch die Rückmeldungen immer weiter verbessert werden, betonte Kampker.
laffylu meint
Der Streetscooter hat eine Heizung und immer schon eine gehabt!
Frank meint
Natürlich kann es bei einem so frischen Produkt auch Probleme gegen.
Das passiert aber auch großen Automobilfirmen.Mir fällt da spontan der Elchtest ein.
Wegfliegende Motorhauben gab es auch schon mal.
Verbrenner Autos verweigern auch aus heiterem Himmel plötzlich ihren Dienst.
Leidliche Erfahrungen seit 30 Jahren.
Zuletzt mein Golf 7 wegen ÖL.Ja wenn die Kisten ins alter kommen saufen die nicht nur Benzin.
Das gibt es beim E Auto nicht mehr.
TeslaTom meint
Die Stimmungsmache sehe ichauch, aber hey, 112% Wachstum in DE gegenüber letzten Jahres , reine BEV noch mehr, da hats gleich 10% Marktanteil und da bin ich gespannt, wie in zwei Jahren dargestellt wird. Außer Tesla gibt es noch keinen Anbieter, der fast kompromissloses Fahren ermöglicht, geht schon beim Laden los , leider
TwizyundZoefahrer meint
Was habt ihr vom zweiten deutschen Staatsfernsehen erwartet. Wer nimmt schon diese scheinkritische Berichterstattung von WISo ernst.
Der Beitrag zeigt nur wie stark es der deutschen Automafia weh tut, an die Post keine Autos mehr zu verkaufen. Die interessieren doch keinen Konzern mehr, siehe auch Deutsche Bank usw. Der Privatkunde ist ein nach belieben besche……. Arsc…..
Nur die Flottenkunden interessieren und dort wird mit harten Bandagen gekämpft. Die guten Journalisten sollten lieber mal recherchieren wer von wem bezahlt wird. Als E Auto Hersteller würde ich die wegen Rufschädigung verklagen und eine Gegendarstellung bringen lassen.
Leotronic meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Irgendwann findet sich immer einer, der unzufrieden ist. Es war auch von Anfang an klar, dass der Scooter noch weiterentwickelt werden muss. Die Mitarbeiter sollten sich, so war es abgesprochen, daran beteiligen, und nicht hinten rum anonym herummäkeln. Der Wiso-Bericht war auch sehr oberflächlich, und die Behauptungen konnten nicht belegt werden.
Ich arbeite in einer Spedition, und selbst wenn die Fahrer sich aussuchen dürfen welche Ausstattung sie wollen, gibt es welche die anschließend unzufrieden sind.
weotui meint
Warum tut sich das Elektrofahrzeug in Deutschland so schwer? Weil wir soviel Vergnügen daran haben, alles zu kritisieren und klein zu reden. Neues hat bei uns nur geringe Chancen, wir exportieren traditionell den Fortschritt. Uns ist die barocke Ausstattung unserer Rennreisemobile wichtiger, als die Herausforderung von Monopolen, die uns mit ihrer Behäbigkeit einschläfern. Lieber weiter den Tribut an Diktaturen an der Tankstelle abführen, weil es damit so schön unter der Haube grummelt, als einer spukhaften Energieform zu vertrauen, die lautlos daher kommt. Nichts für Gewohnheitstiere
lo meint
Hier ein Video vom Heizungstest (Wärmepumpe) des Streetscooter in einer Klimakammer:
https://youtu.be/FkY7DlLKw40?t=22s
Peter W meint
@ Redaktion:
Um das zu bemerken habt Ihr jetzt eine Woche gebraucht? Die Sendung mit den Kritiken zum Scooter wurde letzten Montag ausgestrahlt.
ecomento.de meint
Wir jagen nicht die schnellste News, uns ist ein ausgeglichenes Magazin wichtiger.
VG
TL | ecomento.de
Ernesto 2 meint
Es ist sicher so, daß auch der Streescooter seine Macken hat, und daß wenn er stehen bleibt so ein enfaches abschleppen nicht geht. Allerdings hat mir unser Postbote erst vor kurzem erzählt daß er 4 Stunden liegengeblieben war weil ein Reparaturfahrzeug eben erst aus irgendwelchen Zentralen Stellen organisiert werden musste. Und das dauert dann. Und das ist ihm dann 2 mal in der gleichen Wochen mit dem berühmten VW Bus passiert. Stehengebliebene Streetscooter sind ihm auch schon begegnet und als Automechaniker (mit Werkstatt! – Post macht er im Nebenjob) lehnt er diese Fahrzeuge ab. Aber da weiß ich ja, daß es von einem Verbrenner-Spezialisten kommt der mit den BEV eben keinen Blumentopf mehr verdienen kann, und mir ist seine Reaktion klar.
TeslaTom meint
Warum soll sich der Scooter nicht abschleppen lassen?
Und gibt es einen Grund, warum er stehen blieb oder fahren die den Akku leer? Das liebe ich, unbegründete Gerüchte in die Welt setzen (Wiso vorneweg) und Leute verunsichern
Leonardo meint
Unser Postbote kommt mindestens 3x im Jahr für mehrere Wochen mit einem Ersatzfahrzeug.
Sein VW Bus T5 scheint also nicht ausgereift und der Fahrer ist nur Versuchskaninchen. (Alle 1-2 Jahre neues Getriebe, 1x im Jahr neue Kupplung, etc…)
Desweiteren scheint sein Diesel Transporter einen Dauerdefekt zu haben denn der Motor läuft sogar wenn das Fahrzeug hält☺.
Eine Verbrenner-Standheizung oder eine Wärmepumpenheizung würde dem Streetscooter im Winter sicher gut tun.
Thomas Wagner meint
Na ja, ich würd sagen, ziemlich dünn die Argumentation !
Wenn das Fahrzeug zu klein ist um alle Pakete des zitierten Zustellers auf einmal zu fassen,
dann braucht der gute Mann wohl einfach ein größeres Fahrzeug :-(
Er berichtet weiter, dass er mehrmals am Tag zum Postamt zurückfahren muss um nachzuladen ??
Die Streetscooter haben einen Lader, der ausschließlich für das Laden über Nacht gedacht ist,
also ein sogennanter Schnarchlader, wie ein Postbote mit dem mehrmals am Tag am Postamt
nachladen will ist mir ein Rätsel, das erweckt bei mir den Eindruck, dass da einer redet,
der von dem Fahrzeug keine Ahnung hat :-(
Post meint
Der Mann redet vom Pakete Nachladen ;)
Ist im Zusammenhang mit den vorhergehenden Sätzen zu lesen.
Klaus Dehn meint
Der Postbote fährt zum Postamt um Pakete nachzuladen und nicht zum Strom tanken.
Bracame meint
Der Beitrag bei WiSo passt doch wunderbar in die Aktuelle Anti e-Auto Kampagne die z.Z. bei den Öffentlich rechtlichen läuft! Aktuell wird doch nichts ausgelassen um negativ über e-Autos zu berichten. Mittlerweile glaubt ja sogar Hans Wurst ein e-Auto emittiere Doppel si viel NOx als ein Diesel! Andereseits wir kaum eine Gelegenheit ausgelassen den tollen Euro 6 Diesel zum Klimaretter zu stilisieren.
Dr.M. meint
Das sehe ich auch so. Mich erinnert die derzeitige Medienkampagne gegen Elektroautos massiv an die Debatte um die Atomkraft in den 70er Jahren. Damals wurde von deren Befürwortern das Schreckensszenario an die Wand gemalt, dass ohne Atomkraft morgen die Lichter ausgehen würden und es in wenigen Jahren dann sogar tagsüber dunkel sein würde.
Natürlich darf man auch Elektroautos kritisieren, wenn der eScooter keine Heizung hat, dann sollte man evtl. eine einbauen.
Aber was man unter anderem im Spiegel vergangene Woche zum CO2 Ausstoss von Elektroautos lesen durfte oder auch was der Sprecher der NRW-Umweltministerin so zum Thema verzapft, das ist ohne solide recherchierte Grundlage und verkennt wesentliche Fakten.
Jeru meint
Haben Sie dafür konkrete Beispiele, also für das negative Berichten über e-Autos?
Ein Link oder Titel der Sendung wäre hilfreich. Ich sehe nämlich keine unbegründete Kritik und gesunde Auseinandersetzung mit dem Thema eFahrzeuge.
Leotronic meint
Der StreetScooter ist absolut gefährlich für die MA. Wenn gewohnheitsmäßig Dieselkraftstoff aus der Zapfpistole die Typ 2 Steckdose überflutet und auf die Kleidung des Fahrers spritzt besteht Brand- und Lebensgefahr.
Ein Postbote meint
Du glaubst doch wohl nicht im ernst das wir so blöd sind und mit dem Scooter anne Tanke fahren?!?! Geschweige denn das Auto betanken
150kw meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Leotronic meint
Mein Beitrag war erstens ironisch und zweitens zielte er auf den anonymen „Postboten“ der an Haaren hergezogene Argumente verwendet hatte. Nach meiner Einschätzung war das kein Postmitarbeiter sondern ein Strohmann der nur das Ziel hatte den StreetScooter zu verunglimpfen. In der Presse wimmelt es nur so von unfairen Angriffen gegen die Elektromobilität. Die Lobby wirkt nun auch auf die Menschen ein.
Blackampdriver meint
Ganz einfach: Einfach mal einen „Aushilfsboten“ bei der Post einschleusen und das Fahrzeug testen. Danach wird sich herausstellen, dass Wiso mal wieder einen „Reißer“ gebraucht hat…oder auch nicht…Heutzutage kann ja keiner mehr auf irgendwelche Meldungen etwas geben, alles Lobbyisten oder Fake`r.
Also Post: Gebt euren Streetscooter in eine unabhängige Testinstitution und veröffentlicht das Ergebnis. Dann denke ich ist Ruhe im Karton..oder auch nicht…
JoSa meint
WiSo lassen sie ihre Artikel nicht gleich im Facebook schreiben.
„Die WiSo-Redaktion zitiert unter anderem aus einem anonymen Brief, in dem ein Mitarbeiter die Post kritisiert und die Sicherheit des StreetScooters in Frage stellt.“
Und wenn es so einen Mitarbeiter bei mir geben würde, würde ich ihn feuern.
Und zwar, weil er die Probleme nicht innerbetrieblich zur Sprache bringt.
Damit sie behoben werden können.
lenzano meint
+1
Hier wurde anscheinend ein EV-Skeptiker auf einen Streetscooter geschnallt. (Vielleicht gibt’s den annonymen Schreiber ja auch gar nicht)
Wenn ich sehe, wie unsere Zusteller mit den Wägen umgehen, bedingt durch den Arbeitseinsatz, wundert man sich warum die so lange halten.
Bzw. wüsste ich schon gern wie oft und lang die VWs in der Werkstatt stehen.
Das kann nur extrem teuer sein.
Tesla-Fan meint
Doch, doch, den wird es schon geben, den Schreiberling. Vielleicht steht er gar auf der Gehaltsliste von VW? Ein Schelm… ;)
flex meint
Also ganz an den Haaren herbeigezogen ist diese Kritik nicht. Vor einigen Monaten habe ich eine Unfallmeldung gelesen, wo sich bei einem Streetscooter die Haube während der Fahrt löste und ein entgegenkommendes Fahrzeug beschädigte. Ich finde nur die Meldung ad hoc nicht mehr. Grundsätzlich sehe ich aber auch eine Stimmungsmache in Presse und Fernsehen gegen Elektroautos.
Alexander meint
Ein bisschen schade finde ich schon, dass es scheinbar wenige gibt die diesen anonymen Mitarbeiter und seine Sorgen ernst nehmen!
Wenn jemand so einen Brief schreibt, hat sich das Mangement gefälligst zu zuhören und die Sorgen Ernst zu nehmen. Ob am Ende etwas geändert wird, hängt dann davon ab wie das Management nach dem Gespräch die Sache bewertet.
Die Presse-Abteilung ist natürlich der falsche Ansprechpartner. Sobald die Kritik hören, gibt pauschale Gegenargumentation. Ist halt die Presse-Abteilung. Erst das Management kann der Presse-Abteilung eine differenziertere Meinung vorgeben, die dann publiziert wird.
Aber mal im Ernst?
Die beschriebenen Fehler sind jetzt nicht unlösbar oder überraschend. Eine niedrigere Reichweite im Winter beim E-Auto? Was für eine große Erkenntnis!
Es passt weniger Ladung rein in einen Streetscouter im Vergleich zum kleinen Transporter?
Auch keine bahnbrechende Erkenntnis.
Das klingt eher danach als wolle die Post sich als Öko-Vorreiter präsentieren und die Mehrfahrten entweder in Kauf nimmt oder schlicht bei der Vorplanung „vergessen“ hat und jetzt dürfen es die normaler Postboten diese Fehlplanung ausgleichen.
Ob dieser anonyme Mitarbeiter die Mängel, die für eine Straßenuntauglichkeit sprechen, auch intern gemeldet hat, wissen wir nicht. Erst dann kann man dem einen Vorwurf machen sich lauthals zu beschweren ohne das Problem ernsthaft lösen zu wollen.
Aber wir wissen es nicht. Daher ist dieser Mitarbeiter auch kein Lobbyist der Autoindustrie, sondern ein Mitarbeiter, der Probleme mit dem Fahrzeug hat. An ein paar davon kann man sich gewöhnen; andere Probleme müssen behoben werden wie bei jedem anderen Fahrzeug auch!