„Mit der E-Mobilität können wir auch Konventionen über Bord werfen“: Volkswagens Chef-Designer Klaus Bischoff sprach in einem Interview mit Autogazette über neue gestalterische Möglichkeiten dank der Elektromobilität.
Maximale Reduktion sei das derzeit vorherrschende Thema der Gestaltung. Elektroautos würden es den Designern ermöglichen, „Proportionen und Sitzpositionen grundlegend zu verändern. Dafür braucht man Mut. Alles, was man nicht mehr braucht, kommt einfach weg wie beispielsweise der Kühlergrill oder die klassischen Instrumente.“ Bei allen neuen Freiheiten müsse man jedoch immer auch den Kunden im Blick haben. „Wir dienen dem Kunden und müssen die Menschen mitnehmen“, sagte Bischoff.
„Selbstverständlich müssen auch die neuen Elektrofahrzeuge alle Crashtests erfüllen sowie die Anforderungen an den Fußgänger- und Insassenschutz“, so der Desinger. „Auch müssen wir an einigen Stellen nach wie vor Kompromisse machen. Doch wir sind auf dem Weg zu einer deutlich befreiteren Designkultur“. Darauf freue er sich sehr.
Ein Verbrennungsmotor mit seinen Nebenaggregaten – „die Ansaugluftzufuhr, die komplexe Verrohrung und Verschlauchung, der Tank“ – nehme „gut ein Drittel des Fahrzeuges“ ein. Elektroautos hingegen „bauen wesentlich kompakter. Die Batterie nimmt zwar größeren Raum ein, aber sie ist flach und im Boden integriert“. Das ermögliche „einen niedrigen Schwerpunkt und eine höhere Sitzposition“ und „wesentlich mehr Raum“ für die Passagiere.
Die Autoindustrie gehe „in Riesenschritten Richtung Elektromobilität, Vernetzung und autonomes Fahren“ und Bischoff sei „sehr zuversichtlich“, dass VW „die richtigen Antworten für die Mobilität der Zukunft geben“ werde. Interessant werde es zu sehen, wie „die Akzeptanz für neue Innenraumkonzepte“ ausfällt: „Wenn das Fahren zur Arbeit immer stressiger wird, werden sich die Menschen freuen, wenn das Fahrzeug autonom fährt. Der Passagier bekommt mehr Freiheit und Genuss. Wenn er fahren will, kann er es. Wenn nicht, kann er sich im Auto erholen und die Arbeit der Technik überlassen“.
Jensen meint
Zitat: Die Autoindustrie gehe „in Riesenschritten Richtung Elektromobilität, Vernetzung und autonomes Fahren“ …
Wen meint der gute Mann nur mit: Die Autoindustrie … ???
Wenn der aktuelle Bewegungsfortschritt Riesenschritten entspricht, bleibt zu befürchten, dass der Weg deutlich weiter ist, als alle nur erahnen können.
Wobei: Er sagt ja auch nicht explizit etwas von „ankommen in der Elektromobilität“.
Redlin, Stefan meint
Ich kenne kaum ein Thema bei dem soviel gezaudert, verzögert, genörgelt und gesellschaftlich wie politisch blockiert wird wie beim E-Auto. Hier nur mal ein paar Stichworte zur Erinnerung: Reichweite, Ladezeiten, Preis, Modellmangel, giftige Batterien, kaum seltene Erden, CO2-Bilanz von Fahrzeug und Akku, etc. Seitens der Politik kommen dann noch Kosten, Infrastruktur, Stromnetz, etc. Von einigen Herstellern in der BRD kam dann noch der Knallersatz: Elektromobilität ist noch nicht soweit. Seit wann bestimmen die das denn? Wenn denen ein Ausländer die fertige alltagstaugliche Karre vor die Tür stellt und sie glauben es dann erst, dann ist es zu spät. Und die ewigen Besserwisser, die hinter dem E-Auto den ultimativen Jobkiller vermuten, bekämen dann auch noch Recht. Ich kann nur allen dringend empfehlen, mitmachen und zwar mit voller Überzeugung und vor allem zackig. Gilt auch für alle Konsumenten, die stets nach Gründen suchen warum sie sich nun wieder einen Verbrenner kaufen werden, statt endlich umzusteigen. Und jetzt nicht gleich wieder anfangen mit der Frage, und wo lade ich? Danach haben die doch beim letzten Kauf auch nicht gefragt, und wo tanke ich? Und? Hat alles funktioniert! Ist beim E-Auto auch nicht anders. Vor allen Dingen ist aber wichtig, dass wir in die Autohäuser gehen und so lange nach passenden E-Autos fragen, bis die endlich welche bauen.
Rene meint
Ja, ich verstehe viele Kommentare hier – gerade zum VW-Skandal, aber ….
ich finde das Design für den künftigen I.D. und den Bulli echt gelungen.
Wie lange müssen wir noch warten?
Es bleibt spannend …
C. Hansen meint
„Alles, was man nicht mehr braucht, kommt einfach weg wie beispielsweise der Kühlergrill oder die klassischen Instrumente.“
Sind die da wirklich selber drauf gekommen oder haben die sich auch das Model 3 abgeschaut?
150kW meint
Die haben einfach das Design vom Up genommen.
Fritz! meint
Nein, den bisherigen Kommentaren der VW-Chefs zufolge haben die tatsächlich einen Großteil bei Tesla abgeschaut. Ist ja auch nicht schlimm, beim momentan Besten zu lernen…
150kW meint
Quelle?
Hans Meier meint
Solange VW immer hinterherhechel ist alles gut, sobald die Herstellung vollautomatisiert ist, brauchts VW und Konsorten sowieso nicht mehr. Die fetten Jahre sind bald vorbei. (und das ist gut so)
Tesla-Fan meint
Ach, der Up! hat keine Rundinstrumente mehr?
Hab ich was verpasst?
150kW meint
Er hat keinen Kühlergrill.
Noxxxy meint
Das Model 3 ist technisch und in weiterer Hinsicht eine gute Vorlage, allerdings im Design keine neu gedachtes Auto. Es ist eher herkömmlicher Art, da kann weder VW noch andere Firmen etwas abkupfern. Ein neues EBV muss von Grund auf einen neuen Ansatz haben. Das wird kommen. Allerdings werden auch einige neue Konzepte beim Kunden nicht ankommen, ganz normal, wenn man neues probiert. Deshalb verstehe ich auch Teslas zaghafte Ansätze im Außendesign, die merken ja schon wie schwer es ist im Amaturenbrettbereich eine komplett neue Line einzuschlagen. Der Kunde will meist eben nich zu viel neues. Technisch verlangt man ja vom Kunden schon eine hohe Akzeptanz ab. Menschen sind Gewohnheitstiere!
frax meint
Vor allen Dingen kommen jetzt mal die ganzen Einschränkungen der konventionellen Antriebe ans Tageslicht – die Designer werden sich jetzt im „Schlaraffenland“ wähnen, jetzt dürfen sie endlich loslegen – Franz von Holzhausen hatte diese Aha Effekte allerdings schon vor rund 10 Jahren…
Sorry, den mußte ich einfach machen – wir sind hier in D manchmal so rückständig, dass ich es kaum aushalte!
Ralf meint
……. und täglich blogt das Murmelt… äh VW…..
Hans Meier meint
Erst nichts tun, dann andere tun lassen und später dann bestimmt am Schluss behaupten, man hätte es selber erfunden. Ihr seid alles Lemminge, ohne Ideen, ohne Mut, ohne Konzepte. „Wir dienen dem Kunden“ setzt dem ganzen noch die Krone auf. Man sieht ja beim Dieselskandal, wie „dienlich“ VW und co ggü den Kunden ist. Lügen und Betrügen… Und die ganzen Ausagen vom Chefdesigner einer „Made in Germay“ Autobude… Schämmt ihr Deutschen euch eigentlich nicht für solche Firmen?
Fritz! meint
Doch, tun wir.
Wenn sie wenigstens so etwas wie Demut gezeigt hätten, aber nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Tochter (Porsche in diesem Fall) betrügt munter weiter, indem sie den Cayenne Diesel (der hat Verkaufsverbot in der BRD) mit einem kleinem Import-Trick munter weiter verkauft. Und das ist nur das, was die Presse aufgedeckt hat…
Das ist nicht Demut, das ich Hochmut & Arroganz.
i3 meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Osterhase meint
Oh ja, das tun wir.
Bischoffs Aussagen wären lustig, wenn sie nicht so peinlich wären.
Jetzt, wo es ihnen mal so ganz langsam dämmert, meinen sie auch noch, die Aufklärer spielen zu müssen.
Eigentlich ist DAS nur noch mit Dummheit zu erklären.