Daimlers Nutzfahrzeugtochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) hat bei der Tokio Motor Show die Komplett-Elektrifizierung aller Lkw und Bus-Baureihen der Marke FUSO angekündigt. Mit der neuen Produktmarke E-FUSO stellte MFTBC eine eigene Marke für elektrische Lkw und Busse vor. In Tokio feierte darüber hinaus der vollelektrische schwere Lkw E-FUSO Vision One mit einer Reichweite von bis zu 350 Kilometern Premiere.
„Unser E-FUSO Vision One ist ein revolutionäres Konzept für einen vollelektrischen schweren Lkw. Es unterstreicht unser Bekenntnis, die gesamte Produktpalette zu elektrifizieren … In Zukunft vertreiben wir alle unsere elektrischen Fahrzeuge unter dem Namen E-FUSO – unserer neuen Produktmarke für elektrische Lkw und Busse”, erklärte Marc Fuso-Chef Llistosella.
Der zunächst nur als Konzept existierende E-FUSO Vision One ist ein rein elektrisch angetriebener schwerer Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von rund 23 Tonnen. Die Nutzlast soll bei etwa 11 Tonnen liegen – nur zwei Tonnen weniger im Vergleich zur Diesel-Variante. Mit seiner Batteriekapazität von 300 kWh soll der E-FUSO Vision One eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern bieten.
Als mögliches Einsatzfeld für den elektrischen Schwer-Lkw nennt Daimler den regionalen inner- und zwischenstädtischen Verteilerverkehr. Die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Elektroantriebs für schwere Langstrecken-Lkw wird den Schwaben zufolge hingegen noch deutlich länger dauern. Die Markeinführung der Serienversion des E-FUSO Vision One könnte innerhalb der nächsten vier Jahre „in reifen Märkten“ wie Japan, Europa oder den USA erfolgen.
FUSO will mit der neuen Produktmarke E-FUSO seine gesamte Produktpalette elektrifizieren. In den kommenden Jahren werden alle Lkw- und Bus-Modelle des Anbieters eine zusätzliche Elektro-Variante erhalten. Die Markteinführung der jeweiligen Modelle hänge allerdings noch „von der jeweiligen technischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit“ ab.
Bereits in Serie produziert wird der kürzlich in New York vorgestellte FUSO eCanter. Das vollelektrische Nutzfahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen und eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometern. Der eCanter soll pro 10.000 Kilometer bis zu 1000 Euro Betriebskosten einsparen können.
Priusfahrer meint
Details und Bilder zum obenangeführten E-Fuso
http://blog.mercedes-benz-passion.com/2015/10/fuso-canter-e-cell-64-prozent-weniger-kosten-gegenueber-konventionellem-dieselantrieb/
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
Prima erstmal das ein deutscher Hersteller auch dort jetzt ein Angebot plant neben PKW und Kleintransporter.
2 Fragen stellen sich mir:
1. Wichtig wäre noch die Info was so ein LKW kostet und nach wieviel Jahren sich die Mehrkosten gegenüber Diesellkw amortisieren.
2. Wie wettbewerbsfähig wird der LKW sein im Vergleich zu Tesla, der im November seinen LKW vorstellt.
Anonym meint
zu 1.
Das kann nicht pauschal gesagt werden. Das hängt natürlich stark vom Preis ab (der wohl noch nicht bekannt gegeben wurde), mit welchem Diesel-Lkw du diesen Verlgeich anstellen willst (auch hier gibt es deutliche Preis- und Armortisationsunterschiede) und vom Anforderungsprofil bzw. der Auslastung des Fahrzeugs im Betrieb.
Auch Rahmenbedinungen kann keiner abschätzen… Wie entwickelt sich der Dieselpreis in den nächsten 36 Monaten? Kann der FUSO firmeneigenen Solarstrom tanken? Wie sieht die Restwertentwicklung beim FUSO nach 6, 12, 24 oder 36 Monate bzw. branchenüblicher Kilometerlaufleistung aus?
zu 2.
Auch hier gibt es noch nicht mal die genauen Daten. Weder Preis (Ausstattungsbereinigt), noch Abmessungen, Ladedauer, Verbrauch etc…
Wirst dich wohl noch etwas gedulden müssen.
Thomas R. meint
Mercedes selbst gibt an bis 1.000€ auf 10.000 km ggü. Diesel.
Anonym meint
Aber damit weiß man immer noch nicht gegenüber welchem Diesel und bei welcher Laufleistung.
Die 1.000€ werden ja nicht bereits auf den ersten 10.000km verdient. Aller Wahrscheinlichkeit wird der FUSO in der Anschaffung teurer sein als ein Diesel. Dieses Mehr an Anschaffungskosten wird aber über die Zeit durch geringe Wartungs- und Treibstoffkosten als beim Diesel kompensiert. Nach einer gewissen Zeit / kilometerleistung erreicht man dann den Break Even Point – also da wo beide die gleichen Lebenskosten bis zu diesem Zeitpunkt hatten und danach begintn die Gewinnzone für den FUSO (Besitzer). Am Ende der Lebensdauer für den LKW wird dann geschaut wie viel Geld eingespart wurde und auf die Gesamtkilometer umgelegt. Dann kommt man auf solche Zahlen wie 1.000€ auf 10.000km
Fritz! meint
Ja, für den kleinen eCanter (also den 7,5 Tonner). Für den e-Fuso gibt es keinerlei Aussagen diesbezüglich. Weder Anschaffungs- noch Unterhaltungskosten (wobei die grob durch die Angaben geschätzt werden können).
Mark Baum meint
Die Frage ist doch wohl eher, wie competitive der Tesla Truck sein wird. So weit ich weiss hat Daimler da nun bereits den 3. E-Truck innerhalb von 14 Monaten vorgestellt, wobei der eCanter schon in Produktion ist.
Tesla hat da nichts und auch null Erfahrung!
Fritz! meint
Das hatte Tesla 2012 bei Limousinen auch nicht und ziemlich schnell gelernt. Wir sollten da mal die Präsentation am 16.11.2017 abwarten, zumindest ist der Tesla Semi mit den Speditionen zusammen entwickelt worden, also praxisnäher geht es nicht.
i_Peter meint
Planen tun die noch gar nix: Fuso hat erstemal ein Konzept auf die Messe gestellt. Das macht man, um die Reaktion der potentiellen Kunden zu testen. Die meisten Konzepte landen im Reisswolf. Wie sie so schön sagen:“könnte in 4 Jahren in ausgewählten Märkten an den Start gehen“. Das ist Konjunktiv und alles andere als feste Planung.