Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat berechnet, dass die Nachfrage nach Öl im Falle eines Elektroauto-Booms bereits ab 2030 deutlich nachlassen wird. Die OPEC warnt die Branche: Sollte ein Viertel aller Fahrzeuge weltweit mit Batterie-Antrieb fahren, könnte die Öl-Nachfrage in einigen Ländern bereits 2035 ihren Höchststand erreichen.
Für am wahrscheinlichsten halten die OPEC-Mitglieder in ihrem jüngsten Branchenausblick zwar einen noch über Jahrzehnte steigenden Ölverbrauch. Der Verweis auf ein Worst-Case-Szenario mit einer doppelt so schnellen Wachstumsrate im nächsten Jahrzehnt zeigt jedoch, dass ölreiche Länder wie Katar, Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate Elektromobilität zunehmend ernst nehmen.
„Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Elektrofahrzeuge das Pkw-Segment mit dieser Intensität in weniger als 24 Jahren durchdringen werden. Allerdings haben mehrere Länder öffentlich verkündet, noch höhere Marktanteile von Elektrofahrzeugen bei Neuwagenkäufen erzielen zu wollen“, heißt es in dem Bericht der OPEC. In diesem Jahr haben unter anderem Frankreich, Großbritannien und China erklärt, Verbrennungsmotoren langfristig auslaufen lassen zu wollen.
Thrawn meint
Klar, für die OPEC Jungs ist ein starkes E-Mobilitätswachstum ein Worst Case Szenario. Dem Rest der Welt geht das am Arsch vorbei.
Wenn die aber weiterhin ihre Petrodollars in Firmenanteile von Weltkonzernen investieren, werden sie auf diese Weise das Schlimmste für sich verhindern.
Wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird.
JoSa meint
Für den Öl-Absatz sehe ich kein Problem.
Zur Not kann man ja in den Fußgängerzonen kostenlos, einweg-Plastiktüten verteilen.
Oder Hundekot in Plastiktüten verpacken und in die Botanik werfen.
Die gefüllten Tütchen kann man auch zu Ostern oder Weihnachten dekorativ an Büsche und Bäume hängen.
Oh Sorry die gibt’s ja schon :/
Tim Leiser meint
Ooooh wie naiv!!! Ich glaube nicht, dass 2030 nich jemand einen Verbrenner kauft… Warum sollte man mehr für eine schlechtere Technologie zahlen. Und alle Entwicklungen deuten darauf hin, dass auch Autos im unteren Segment um 2023 gleich viel im Einkauf kosten (bei 300km realistischer Reichweite). Damit fallen DEFINITIF alle Flottenkunden weg. Denn die rechnen eiskalt. Und Verbrauch un Wartung sind nochmal Argumente fürs eMobil. In Deutschland sind das bereits an die 50%. Aber noch viel kälter werden die von Roboterautos erwischt. In Städten wird sich ein Auto dann überhaupt nicht mehr lohnen…
Vor 2 Jahren hat Shell eine Studio veröffentlicht, wonach 2040 (oder später) 5% aller Neuzulassungen elektrisch sein wird… Ich wette, dass die OPEC und Shell in zwei Jahren total überrascht sein werden, wie schnell plötzlich alles ging :-) freu mich drauf.
Meiner Einer meint
Die Hürden zur CO2 freien Energieversorgung sind hoch. Auch bei TESLA sieht man, wie groß der Aufwand ist, eine neue Technologie hochzuziehen.
Der Schlüssel liegt nach meiner Meinung in eine fairen Bepreisung der Umweltfolgekosten der einzelnen Energieträger. Solange der Energieträger Öl nicht für die Folgekosten seines Einsatzes tragen muß, solange hat er einen nicht überschätzbaren Vorteil.
Die Hintergründe sind gut dargestellt auf dieser Seite:
https://co2abgabe.de/
Anonym meint
Wenn hier jemand naiv ist, dann wohl du lieber Tim.
Denk doch mal eben über diese 2 Ansätze nach:
1. Wer bestimmt die Preise der zukünftigen Autos? Also sowohl der Verbrenner als auch der eAutos? Genau! Nicht der Kunde – sondern der Markt. Und im „Markt“ sieht es sowohl heute als auch 2023 und 2030 noch so aus, dass die größten Anbieter immer noch Verbrenner im Angebot haben! Das sind sehr sehr gute Einnahmequellen für alle Hersteller – keiner produziert da mit Verlust.
Warum sollten diese Anbieter sich die eigenen Lebens- und Erwerbsgrundlage nehmen und zu schnell in den eSektor drängen und einen gandenlosen Preiskampf anfangen bei dem es einen vielleicht auch zwei Gewinner gibt. Wenn auch alles so weiterlaufen kann wie bisher und alle ihren Teil vom Kuchen für die nächsten 10 Jahre abbekommen können?
Tesla und andere jetzt noch unbekannte Start-Ups haben (vielleicht) bessere Autos aber eben nicht die Produktionsmengen um mit den anderen mitzuhalten.
So sieht der „Markt“ aus welcher sowohl Angebot als auch Preis bestimmt und beeinflusst.
2. Alle reden immer von den fallenden Kosten. Die Kosten der Batterien sind in den letzten Jahren schon um 70% gefallen – ich für meinen Teil kann aber nicht behaupten, dass eAutos deswegen deutlich günstiger geworden sind (als Verbrenner). Beispiel iMiev, C-Zero und Ion – kosten da die neuen Modelle so viel weniger als die erste Generation?
Wer soll den glauben, dass nur weil die Produktionskosten drastisch fallen dieser Geldwerte Vorteil auch an den Endkunden weitergeben wird, wenn man stattdessen seine Margen, seinen Umsatz und seinen Profit erhöhen kann? Gaubt ihr Apple, Google, VW oder irgendein anderes Unternehme hört auch wenn das Konto voll ist?
Steffen Schleicher meint
Herr Anonym: Erst einmal find ich die anonymen Kommentare nicht seriös! Dann besser doch lassen! Was Sie schreiben stimmt so lange, wie die Stückzahlen noch nicht da sind. Aber fakt ist, das die Produktionskosten für Verbrenner steigen. Zusätzlich geht der Absatz langsam zurück. Im Gegensatz dazu geht der Absatz der E-Autos hoch. Die Produktionsstrecken werden ausgebaut, die Rohstoff-Förderung (vor allem Kobalt für die Akkus) wird hochgefahren. Weil die Hersteller die Fahrzeuge verkaufen wollen, wird der Preis sinken. Je mehr produziert werden, desto mehr sinkt der Preis. Es ist bekannt das die Prognosen so etwa um 2022/2024/2025 liegen, dass der Break Even erreicht wird. Ab da werden E-Autos günstiger sein als Verbrenner und dann geht es exponentiell nach oben. Das ist noch von ein paar politischen Faktoren abhängig, könnte sich auch noch verzögern oder beschleunigen, aber nicht viel. Und welch Wunder, wann sind die meisten Ankündigungen von E-Autos – ab 2022!
Steffen meint
Heiße zwar nicht Tim, hab aber kurz mal über die Ansätze nachgedacht:
1. Der Markt besteht nicht nur aus der Angebotsseite, sondern es gibt eben auch noch die Nachfrager. Und wenn die Elektroautohersteller Lieferzeiten von Monaten bis Jahren haben, weil viele Leute Elektroautos haben wollen, die konventionellen aber beim Händler verstauben, wird der Preiskampf anfangen und die Verbrenner damit (für die Händler und Hersteller) unrentabel machen. Und spätestens dann wird es Gewinner (/Überlebende) und Verlierer (/Insolvente) geben.
2. Preis für Mitsu i-MiEV 2009: 35k; heute 24k abzüglich Umweltbonus.
Andere Hersteller haben die Preise nicht gesenkt, aber zum praktisch gleichen Preis größere Akkus eingebaut (siehe VW e-Golf, BMW i3, Nissan Leaf, Renault Zoe).
Wenn (wie oben beschrieben) die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird das natürlich nicht gerade förderlich für den Preis sein (aus Verbrauchersicht)…
Fritz! meint
Sicherlich werden Sie mit 1. Recht haben. Aber nur, wenn es sich um einen abgeschotteten Markt handelt. Den haben wir aber mitnichten. Natürlich werden die Verbrenner-Hersteller alles daran setzen, daß das E-Auto verliert und nicht auf den Markt kommt, bzw. nicht die Bohne taugt. Ein Blick auf den aktuellen e-Golf zeigt es. Aber es werden mehr Hersteller wie Tesla kommen, denen das egal ist, die das Geld haben und nach kurzer Zeit auch die Qualität der bisherigen Verbrenner-Hersteller erreichen werden. Und dann wird es einen richtigen e-Polo halt von Amazon oder Apple oder Samsung oder Nokia oder Heinz oder … geben den VW & Co GARNICHTS unternehmen können. Und der Kunde kauft nun mal oft auch nach Preis.
Und wo, meinem Sie, wäre die deutschen Verbrenner-Hersteller bezüglich E-Autos heute ohne Tesla? Sie wären beim R8 etron stehen geblieben und hätten weiterhin behauptet, mehr geht nicht (2 Sitze, 200 km Reichweite, aufladen 6 Stunden, mehrere 100.000,– Euro).