Tesla hat die voraussichtlichen Preise für seinen Ende 2019 in Nordamerika auf den Markt kommenden Elektro-Lkw bekanntgegeben: Die Basisversion mit 480 Kilometern Reichweite soll ab 150.000 US-Dollar (ca. 127.000 Euro) kosten. Wer die Reichweite auf etwas über 800 Kilometer erhöhen will, muss 180.000 Dollar zahlen. Für beide Versionen nimmt Tesla ab sofort Reservierungen in Höhe von 20.000 Dollar an.
Der Preis von Teslas erstem Nutzfahrzeug fällt trotz des kostspieligen Batterie-Antriebs deutlich niedriger aus, als von vielen gedacht. Vergleichbare Diesel-Transporter sind in den USA zwar bereits ab 100.000 US-Dollar zu haben, Käufern seines Lastwagen verspricht Tesla dafür Einsparungen in Höhe von über 200.000 US-Dollar über die Lebenszeit – unter anderem dank eines Energieverbrauchs von unter 2 kWh pro Meile.
Die Webseite von Teslas neuer Lkw-Sparte stellt neben den Kosten die Leistung der angebotenen Lasten-Stromer in den Mittelpunkt: Von 0-60 mph (0-97 km/h) soll es ohne Fracht in nur 5 Sekunden gehen, mit voller Beladung in 20 Sekunden. Die Ausstattung des Tesla Semi (Semi für Semi-Trucks, wie im US-Amerikanischen schwere Sattelschlepper genannt werden) soll unter anderem branchenführende Sicherheitssysteme, gepanzertes Glas sowie eine auf die Bedürfnisse des Fahrers zugeschnittene Kabine beinhalten.
Der Grundpreis des Lasten-Tesla dürfte sich je nach Ausstattung und Zubehör deutlich in die Höhe schrauben lassen – unter anderem soll eine Fahrerkabine mit Schlafplatz angeboten werden. Weitere Details zu den vorgesehen Ausstattungsoptionen gibt es noch nicht. Wann und zu welchen Preisen der Tesla-Lkw nach Europa kommt, ist ebenfalls noch offen.
Peter W meint
400 bis 500 km Reichweite wären für den Nahbereich, also für Tagestouren wie sie bei uns gefahren werden (Transportunternehmen) durchaus ausreichend. 800 km sind sogar für den Fernverkehr gut, wenn man nach 9 Stunden vollgeladen weiterfahren kann (Lenk & Ruhezeiten). Bei der Beschleunigung werden wohl mindestens 800 PS an den Rädern zerren, und der Reifenverschleiß wird unwirtschaftlich. Das Problem hat man ja jetzt auch mit den 750 PS Trucks, die mit Doppelkupplungsgetriebe (Volvo) kaum schlechter beschleunigen und am Berg fast nicht mehr langsamer werden.
Das Wichtigste im Transportgewerbe ist das Leergewicht, denn das bestimmt die Transportkapazität. Zugmaschinen dieser Größe sind an den meisten Be- und Entladestellen unpraktisch, oder kommen beim Kunden eventuell gar nicht auf den Hof.
Deutschland ist nicht Amerika, und solche Riesenkisten werden bei uns nur wenige Käufer finden. Schaut Euch mal die europäischen Durchschnittslaster an, da zählt teilweise jeder Zentimeter und jedes Kilo.
lopus meint
Wenn der preis Doppel so hoch wäre würde ei. E LKW sich immer noch lohnen. Die Autoindustrie ist nicht blöd. Firmen haben das Kapital der privatkunde nicht.
M3 meint
Bei den Beschleunigungen gewinnt das Thema Ladungssicherung eine ganz neue Bedeutung… :-)
Keine Ahnung, ob die Beschleunigung für Transportunternehmen überhaupt eine Relevanz hat? Ist man dadurch unterm Strich bedeutend schneller am Ziel?
Martin meint
Ein Semi Truck ist damit kein Verkehrshindernis mehr an Bergaufpassagen
Matthias meint
und keine Gefahr am Beschleunigungsstreifen. links 150km/h. LKW biegt gemütlich mit 50km/h ein. wen juckts wohl? ;)
Robert meint
Effizienz hat bei den Trucks viel höhere Bedeutung als Beschleunigung. Die LKWs beschleunigen nicht voll, um Benzin zu sparen. Das wird beim Semi witzig, weil er das nicht braucht.
C. Hansen meint
LKW und Benzin?
Und ich dachte immer ein Motor hat bei fast Volllast die höchste Effizienz?
Fritz! meint
Und in der Stadt/am Stadtrand auch merklich schneller von der Ampel weg. Schneller am Ziel wird sicherlich nicht meßbar sein in der Ebene, in bergigen Regionen kann das sehr wohl relevant sein, der fährt den Berg ja auch mit 5% Steigung und Tempo 96 km/h hoch. Bei 40 Tonnen Gesamtgewicht!
Paul W. meint
Und nach 50mi ist die Batterie leer wenn man so die Steigung hoch bricht.
Matthias meint
hohe Berge habt ihr ^^
Jürgen S. meint
Kommt auf die Region an. Wenn ein Alpenpass in 10 statt in 20 Minuten geschafft wird und das mehrfach, wird das relevant sein.
Jürgen S. meint
Ich versuche mir gerade einen Tesla Semi auf dem Weg aus dem Vinschgau/Südtirol, voll beladen mit Äpfeln auf dem Weg nach St. Gallen, Konstanz oder Zürich vorzustellen. Auf der Strecke gibt’s enorm viel zeitliches Potential für Trucks mit so einem enormen Drehmoment. Endlose Alpenpässe, bei denen die meisten LKW’s völlig überfordert sind. Der Semi könnte dort theoretisch mit vielen Sportwagen mithalten :-)
Matthias meint
denke mir auch bergab ist die Sicherheit höher dank 4 mitbremsenden Motoren. in USA gibt es eigene Kiesbette neben Gefällestraßen wenn mal wieder die Bremsanlage versagt.
Jürgen S. meint
Ja, der Sicherheitsaspekt ist in den Alpen nicht zu verachten. Ausgefallene Trucks nutzen keinem etwas. Und was sehe ich gerade: Ein Südtiroler Unternehmen FERCAM) hat einige Tesla Semi‘s bestellt: https://ecomento.de/2017/11/22/fercam-will-tesla-lkw-nach-europa-holen/
Die werden bestimmt nicht nur im Tal rumfahren und Reichweitenangst haben…