Teslas für Ende 2019 angekündigter schwerer Elektro-Lkw hat in Nordamerika bereits erste Käufer gefunden. Auch das Südtiroler Transport- und Logistik-Unternehmen Fercam will den Lasten-Stromer einflotten. Seine Bestellung musste das Unternehmen über Umwege tätigen.
„Wir haben auf den Elektro-Lkw hart gewartet, weil er die ideale Kombination mit unseren Intermodaldienstleistungen bietet“, so Fercam-Geschäftsführer Hannes Baumgartner. Er betonte: „Der technologische Fortschritt ist unser bester und wichtigster Verbündeter im aktiven Umweltschutz.“
E-Mobilitäts-Pionier Tesla vertreibt sein erstes Nutzfahrzeug zunächst exklusiv in Nordamerika. Um dennoch als einer der ersten einen der vollelektrischen Lastwagen einsetzen zu können, hat Fercam seine Bestellung mithilfe eines langjährigen Partners in den USA vorgenommen – sobald der Elektro-Lkw in dessen Niederlassung in New Jersey eingetroffen ist, soll das Fahrzeug direkt exportiert werden.
„Wenn der Tesla Semi das hält, was bei seiner offiziellen Vorstellung versprochen wurde, dann wird dies eine wahre Revolution im Schwerverkehr bewirken. Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Truck zu bestellen, wodurch wir zu den ersten Unternehmen gehören, denen dieses technologisch revolutionäre Fahrzeug ausgeliefert wird“, freut sich der Fercam-Chef. Baumgartner sei zuversichtlich, „dass wir auch in Europa nach seiner Einfuhr die entsprechende Zulassung erhalten werden“.
Normalerweise setzt Fercam vor allem auf Lastwagen des Daimler-Konzerns. Die Schwaben konnten dem Transportunternehmen aber keine verbindliche Zusage für die Lieferung eines ihrer geplanten E-Trucks geben. Auch bei anderen Herstellern wurde Fercam bislang nicht fündig. „Wir hoffen allerdings, dass durch den innovativen Tesla Semi nun Schwung in diesen Markt kommt“, so Baumgartner.
800+ Kilometer Reichweite, 30 Minuten Ladezeit
Tesla hat angekündigt, dass sein E-Lkw mit voller Last über 800 Kilometer am Stück fahren können wird. Mit Hilfe spezieller Schnellladestationen soll sich der Transporter in etwa 30 Minuten für knapp 640 Kilometer Reichweite aufladen lassen. Ähnlich wie bei seinem Supercharger-Ladenetz für Elektroautos plant Tesla den Aufbau eines weltweiten Netzwerks von unternehmenseigenen Ladepunkten.
Käufern des Tesla Truck stellt Firmenchef Elon Musk 20 Prozent geringere Kosten pro Meile als mit vergleichbaren Diesel-Lastwagen in Aussicht. Der Preis für den Elektro-Sattelschlepper wurde noch nicht verraten, nach Auskunft von Fercam werden jedoch knapp 250.000 US-Dollar (ca. 210.000 Euro) aufgerufen.
Toni meint
Ja da hat sich Fercam beim Preis aber mal deutlich getäuscht! Das Teil wird nämlich schon ab 150’000$ zu haben sein!
https://www.tesla.com/semi/
500km = 150’000$
800km = 180’000$
Wenn ich MAN/Volvo/Daimler/usw.. wäre würde ich schon mal anfangen zu heulen!
Martin meint
Aber wie will Fercam den Semi Truck in Europa denn aufladen? Die MegaCharger werden wohl später nach Europa kommen
RaleG meint
Den kann man sicher kaufen.
So gibt es z.B. in einem Moskauer Golfclub 4 Supercharger. Interessanterweise mit unterschiedlichen Steckern 1xUS und 3xEU ;)
Jürgen S. meint
Die Reichweite für eine Retour-Fahrt reicht in den meisten Fällen. Zum Truck wird man sicherlich megacharger für die Spedition dazu bekommen.
Michi meint
Mercedes hat nichts in der Pipeline. Schaut den neuen Vito an. Ein Verbrenner Umbau, sogar mit sinnlosem Kühlergrill (schlechter cw Wert)
Priusfahrer meint
Dann ist Mercedes doch mehr als „2 Schritte hinter Tesla“.
Schaaaaaaaade, für die europäische Wirtschaft.
Ist Mercedes doch noch nicht so weit wie angekündigt.
Fritz! meint
Naja, als Mecedes da gesagt hat, waren sie ja auch 2 Schritte vor Tesla. Nur, Mercedes macht einen langsamen Spaziergang und Tesla rennt. Die 2 Schritte hat Tesla in 1 Woche aufgeholt, wie die Präentation ja gezeigt hat…
cs meint
Fantastisch, solche mutigen und innovativen Unternehmer müßten wir mehr haben!
Jemand meint
+1! :D
kritGeist meint
+2
Jürgen S. meint
Während einige Deutsche Speditionen auf dem Standpunkt beharren, dass sich E-Trucks exakt auf den IST Status des deutschen Transportwesens anpassen müssen und sich deren Fahrer angeblich noch nicht einmal hinter das Steuer eines Semis setzen würden und Tesla aus deren Sicht sogar Megacharger exakt auf den derzeit optimalsten Raststätten vorhalten muss, am besten direkt neben einer Diesel Zapfsäule, geht dieses Unternehmen einen anderen Weg, sieht die großen Vorteile des Tesla Semi‘s und passt sich darauf an. Und Fercam kommt direkt aus dem Nachbarland. Bin mal gespannt, wie die deutschen Speditionen ab 2030 ihre Trucks verkaufen können. Die werden dann so schwer an den Mann zu bringen sein, wie heutzutage ein Mainframe bei einem mittelständischen Unternehmen und die ganze ROI Kalkulation wird platzen mangels Weitsicht. Der turning Point naht in grossen Schritten.