Die Technik für das Laden von Elektroautos birgt laut einem Experten erhebliche Sicherheitsrisiken: Die Zugangskarten für die Ladestationen können vergleichsweise einfach manipuliert werden, sagte Mathias Dalheimer vom Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) der Deutschen Presse-Agentur.
Für das Laden an öffentlichen Strom-Tankstellen geben die Betreiber ihren Kunden Karten mit Speicherchips, die sich mit Hilfe des NFC-Standards (Near Field Communication) über Funk auslesen lassen. Dalheimer zufolge sind auf den Karten keine persönlichen Daten wie eine Signatur oder digitale Unterschrift gespeichert, lediglich eine Seriennummer sei vermerkt. „Ich brauche nur diese Nummer, um auf fremde Kosten Strom zu laden“, so der Fraunhofer-Experte.
Mann müsse einer öffentlichen Ladesäule lediglich eine existierende Kartennummer zu geben – „und schon startet der Ladevorgang“, erklärte Dalheimer. NFC-Karten könnten auf einfache Weise dupliziert und die darauf gespeicherte Nummer von mehreren Personen für das Stromladen benutzt werden. Karten seien günstig über das Internet erhältlich, fremde Kartennummer ließen sich zudem ohne großen Aufwand mit einem Simulator erraten. „Das ist so, als könnte ich mit der Fotokopie einer EC-Karte im Supermarkt einkaufen“, so Dalheimer.
New Motion, einer der führenden Ladeverbundbetreiber, erklärte auf Anfrage, dass das von Dalheimer aufgezeigte Klonen von Ladekarten prinzipiell möglich sei, bisher habe es aber noch keinen Fall von Kartenbetrug gegeben. Ein Betrug könne dem Unternehmen zufolge „sehr einfach aufgedeckt“ werden, lohne sich wegen der niedrigen Ladegebühren jedoch kaum.
Fotolaborbär meint
Mal wieder so ein Scheinkriegsschauplatz. Welcher Depp mit den Fähigkeiten die Karten zu manipulieren und der entsprechenden kriminellen Energie wird sich für 5 Euro pro Risiko in ein Verfahren über Abrechnungsbetrug verwickeln lassen. Wenn ein Fahrzeug geladen wird lässt sich auch der Halter feststellen. Dieser Betrug hat sehr kurze Beine! Wer auch immer diese Wirtschaftsmathematiker sind, die sollten wissen dass Autos, insbesondere die mit dem E am Ende des Kennzeichens, Computer on Weels sind.
Starkstrompilot meint
Bevor man nicht per ec- oder Kreditkarte an einer Säule laden kann,werde ich es auch nicht tun. Für Sprit braucht man ja auch keine Tankkarte.
Strom wird sowieso in den nächsten Jahrzehnten so billig werden, dass damit nichts zu verdienen ist. Man sollte sich also lieber die Verwaltungskosten einer Stromabrechnung sparen und eher an der Ladeweile verdienen.
Erst ab einer Schnellladung im 5-Minutenbereich wird eher Stromabrechnung wieder interessant.
Kerkhoff meint
Es gibt wohl Tankkarten von bestimmten Tankstellen. Z. B. der Landhandel hier gibt Tankkarten für seine Kunden heraus und wenn man da nach Feierabend tankt wird das dem Kundenkonto belastet und automatisch abgebucht. Ist nichts besonderes. Machen viele Tankstellen.
Peter W meint
Das Problem, so habe ich gelesen, ist, dass keinerlei Sicherheitsprotokoll aktiviert ist. Man benötigt nur eine gültige Kartennummer und kann dann auf Kosten des Kartenbesitzers laden. Zu behaupten, dass sich das nicht lohnt ist eine Frechheit. Dann würde es sich auch nicht lohnen Mautgebühren an französischen Mautstellen zu prellen oder LKWs mit gestohlenen Daten zu tanken.
Es ist nur eine Frage der Zeit, dann fahren auch böde Buben E-Autos.
Redlin, Stefan meint
Wen wunderts, es werden sogar Abgaswerte manipuliert.