Renault hat kürzlich Bedenken geäußert, dass der Formel E ein Batterie-„Krieg“ drohen könnte. Die Akkus für die Elektro-Rennserie werden aktuell von Williams Advanced Engineering als Einheits-Komponenten an die Rennställe geliefert, für später ist aber eine offene Entwicklung angedacht. Formel-E-Chef Alejandro Agag hat sich nun dafür ausgesprochen, dass die Hersteller noch möglichst lange mit den gleichen Speichern fahren.
„Ich denke, falls wir die Batterien jemals freigeben werden – was möglich ist -, dann wird es in Saison 11 sein“, sagte Agag im Gespräch mit Motorsport.com. Die 2014 ins Leben gerufene Formel-E-Meisterschaft findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt, die 11. Saison ist für das Jahr 2025 geplant. „Ich denke, die Hersteller sind alle recht glücklich mit der Kostenkontrolle. Sie machen sich nicht wirklich Stress bezüglich einer eigenen Batterieproduktion“, so Agag.
Formel-E-Teams dürfen aktuell unter anderem eigene Motoren und Getriebe entwickeln. In Zukunft könnten auch zusätzliche Features wie Allradantrieb oder regeneratives Bremsen freigegeben werden. Agag kann sich zudem eine zusätzliche kompakte Batterie im Frontbereich der Formel-E-Renner vorstellen. „Aber die Haupt-Batterie sollte meiner Ansicht nach Standard bleiben“, betonte der Formel-E-Chef.
Bei der Gründung der Formel E wurde bewusst darauf geachtet, eine Kostenexplosion zu verhindern. Damit sich Hersteller wie BMW, Jaguar, Mercedes, Nissan und Porsche im direkten technologischen Wettbewerb voneinander abheben können, dürften langfristig aber auch individualisierte Batterie zugelassen werden. Als Kompromiss visiert Agag ein genormtes Zelldesign – der Kern der in Elektroautos verwendeten Lithium-Ionen-Akkus – an, das die Hersteller mit eigener Technik ummanteln und verkabeln dürfen. Alternativ könnte die Zahl der Batterie-Lieferanten erhöht werden.
midget meint
Ewig schade – so wird die Batterieentwicklung „gebremst“ statt gefördert
JuergenII meint
Finde ich ein zweischneidiges Schwert! Von der Kostenseite her sicher nachzuvollziehen, aber von der Innovationsseite her ein großer Nachteil.
In den Anfängen des Motorsports haben durch technische Weiterentwicklungen auch die Serienfahrzeuge profitiert. Das dürfte bei Freigabe der Akkus, Recuperationssysteme etc. wahrscheinlich auch heute noch gelten. Andererseits wären die kleinen Teams im Nachteil, die bei so einer Entwicklung nicht mithalten können.
Ich meint
Ich sehe hier auch deutliche Nachteile auf der Innovationsseite. Daher finde ich sollte als Kompromiss hinsichtlich einer möglichen Kostenexplosion zumindest jetzt schon bindend festgelegt werden wann was inwieweit freigegeben wird. Auf diese Weise ließe sich immerhin vorausplanen. Bezüglich des Akkus halte ich einen Zeitpunkt weit vor 2025 für passend. Bis 2025 wird es auch ohne der Formel E, als Innovationstreiber, bereits gute Akkus für E Autos geben.