BMW geht davon aus, dass seine Elektroautos und Hybridfahrzeuge vergleichbar lange halten werden wie Pkw mit Verbrennungsmotor. Die in den Stromern verbauten Lithium-Ionen-Batterien werden dem bayerischen Hersteller zufolge mit der Zeit zwar an Leistung verlieren, Spekulationen über die niedrige Lebensdauer heutiger E-Auto-Akkus seien aber substanzlos.
„Das ist kein Marketing-Spruch: Diese Batterien sind so konzipiert, dass sie so lange wie das Fahrzeug halten“, erklärte BMW-Produktmanager Andreas Raith im Gespräch mit CarAdvice. Die Lebenszeit eines Pkw bezifferte er auf „15 Jahre und mehr“.
„Wir können das mit Daten aus der Praxis belegen, die uns durch unsere bestehende Flotte von Plug-in-Hybriden zur Verfügung stehen“, betonte Raith. Nicht nur BMW, sondern die ganze Autobranche sei darauf bedacht, möglichst haltbare Akkus in ihren Autos zu verwenden. „Die Entwickler verfolgen einen sehr konservativen Ansatz, um die Batterien zu schützen“, so Raith.
Laut dem BMW-Manager gibt es bei dem Premium-Anbieter derzeit keine unterschiedlichen Erwartungen hinsichtlich der Lebenszeit von Batterie-Autos und Verbrennern. Raith räumte ein, dass einige Speicher nach 15 Jahren nur noch 70 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität bieten könnten. Aktuelle Daten würden aber zeigen, dass BMWs Elektroauto-Akkus wahrscheinlich „deutlich darüber liegen“.
Christian meint
15 Jahre wäre schon mal eine gute Ansage. Wenn dann die Reichweite nun noch akzeptable Werte erreicht und es genug Ladesäulen gibt, werden immer mehr Autofahrer umsteigen.
Anderer Blickwinkel meint
Was glaubst du den, wer in 15 Jahren noch einen BMW i3 mit 150km realer Reichweite aus 2017 fahren wird?
Mag die Batterie auch noch bei 100% sein, ist zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit:
– Die Reichweite
– Die Ladegeschwindigkeit
– Das Infotainment
sowas von überaltert, dass sich für diese Wagen der ersten Stunde kaum noch ein Käufer (abseits von Sammlern und Liebhabern) finden wird.
In Zukunft wird es nicht die Lebenszeit der batterie sein, welche die Lebenszeit des Autos bestimmt.
Schau doch mal wie viele Verbrenner auf unseren Straßen heute 15 Jahre oder älter sind?
Leotronic meint
Und anschließend ein weiteres Batterieleben als Hausspeicher für Solarstrom. Tolle Zukunft. Wahrscheinlich wird mich meine Batterie überleben.
Anonym meint
Stell dir vielleicht mal die Frage wovon es mehr gibt bzw. mehr geben wird.
eAutos und ihre Batterien oder Hausspeicher für Solarstorm?
Selbst in einem EFH gibt es in der Regel zwei Autos. Dabei reicht ein Speicher fürs Haus aus. Was mit der Batterie des zweiten Autos?
Was mit den Batterien der eAutos die Mietern in Mehrparteinhäusern gehören. Bei 10 Partein pro Wohnhaus, kann man von mindestens 12 Autos ausgehen (wohl eher mehr). So viele Speicher braucht keiner, weil die Dachfläche gar nicht groß genug ist um so viel Strom für eine Zwischenspeicherung zu erzeugen!
Guenther Huck meint
Du vergisst, dass bei deinem Beispiel mit dem Solarstrom, in Zukunft auch der Strom vom neuen Elektroauto im Hausspeicher zwischengespeichert werden muss/kann, da das Auto ja meist am Tage unterwegs ist und dann Nachts geladen wird. Also verträgt so ein Hausspeicher im Durchschnitt bei 5 kwp schon mal locker 50kwh (und bei zwei Autos und 10kwp am Dach dürfen es dann auch schon mal 100kwh und etwas mehr sein. ;-)
Paul meint
Es sollten austauschbare Batteriemodule entwickelt werden, wo auch defekte oder schwache Zellen, welche im System angezeigt werden, ausgetauscht werden können, sodass immer eine konstante Leistung möglich wäre +/- 5 %
Ich nehme an dass die Batterieentwicklung noch nicht das Ende ist. An den Universitäten wird mit Hochdruck gearbeitet und man wartet auf einen Durchbruch, sodass wir eines Tages Reichweiten wie bei den heutigen Hybrid wie Toyota Prius von 900 km erreichen.
weilslogischist meint
Diese Werte werden schnell erreicht werden.
Leistung und Haltbarkeit sind zwar zwei verschiedene Dinge, aber wir machen uns keine Vorstellung was in 15 bis 30 Jahren möglich sein wird.
Legt man eine ähnliche Entwicklungskurve an wie bei CPUs oder vielleicht nur die Hälfte, steigen die Anwendungsmõglichkeiten exponential.
Luftfahrt, Nautik, Heimische und Großindustrielle Energiespeicher, leider auch Militär, sprich ziemlich alles was in irgend einer Form Strom braucht.
Ja ich behaupte sogar dass wir an einem Punkt ankommen werden wo es Strom im Übermaß geben wird. Soviel das man sogar Strom verwenden wird um CO2 der Atmosphäre zu entziehen um daraus Kunststoff etc zu machen bzw in fester Form dann wieder in den Erdmantel einlagern wird, zb. In Form von Dùnger etc..
…..
Entscheidend dabei wird aber sein ob der Wirkungsgrad der Solarpaneele ähnlich mitsteigt. Nur dann wird aus einer technischen Neuerungen eine Revolution.
Peter W meint
Man kann nur hoffen, dass die Hersteller auch in Zukunft die Akkus so auslegen, dass sie 15 Jahre halten. Man muss ja nur mehr Kapazität rauskitzeln, und damit die Lebensdauer verkürzen, und schon reicht es gerade noch über die Garantiezeit.
Vor 20 Jahren hielt eine Waschmaschine auch mindestens 10 Jahre, und Heute ist sie nach 5 bis 6 Jahren kaputt.
Fritz! meint
In diesem Kontext ist es vielleicht gut, daß VW keine Akkus baut. Die würden sicherlich kurz nach der Garantie-Zeit ein komisches Verhalten an den Tag legen und dann für immer von uns gehen…
;-)
weilslogischist meint
Siehe Apple ????
Anderer Blickwinkel meint
Ich finde solche Prognosen über die Haltbarkeit und Restkapazität vorhersagen für höchst unseriös.
Die Akkus die vor sechs oder 15 Jahre in Wagen eingebaut wurden unterscheiden sich deutlich von denen die heute verwendet werden. Daher glaube ich nicht, dass diese stumpf mit einander Verglichen werden können und man lineare Ableitungen zur Haltbarkeit und Restkapazität aufstellen kann.
Wer sagt den, dass die Lebensdauer eines solchen Akkus eine „Gerade“ ist, bzw. einen relativ stabilen und gleichmäßigen Verlauf in der Alterung hat?
Vielleicht überschreiten bestimmte Bauteile auch aus anderen Gründen bereits nach 10 Jahren ihre Halbwertszeit und führen dadurch zum Versagen / starke Einschränkungen des Gesamtsystems?
Hans Meier meint
Meine persönliche Erfahrung, nicht die Laufleistung ist entscheidend, sondern das Alter der Batterien. Mit dem Alter merkt man schon, das die Batterien langsam verschleissen, man hat jedes Jahr ein bisschen weniger Reichweite. Schlimm im Alltag ist es nicht, aber den Effekt mit der Reichweite ist über die Jahre schon spürbar. (Mein Auto (kein BMW) hat jetzt 6 1/2 Jahre auf dem Buckel, RW von 128km auf heute 110km)
Drum sollte man auch kein Auto kaufen, das die alltägliche Reichweite grad so erfüllt, sonst hat man nicht lange Freude am Auto.
Sonst ist E-Autofahren top, bis heute keine Reparatur am Auto, keine Ölwechsel, Bremsflüssigkeit und Filter alle 2 Jahre ist alles. Und das entspannte Fahrgefühl mit E-Power Boost ist jedem Verbrenner überlegen. Das ist wie wenn man von der Schreibmaschine auf einen Computer wechselt.
Steve meint
Kann ich in etwa durch die Praxis bestätigen:
Meine ZOE ist nun drei Jahre alt und hat 75.000 km auf der Uhr. Ich lese den Gesundheitszustand des Akkus regelmäßig mit den Tool CanZE aus. Im Moment gibt das Fahrzeug einen Wert von 97% für SoH (State of Health), also die „Gesundheit“ aus. Wenn ich das hochrechne, könnte der Akku möglicherweise länger leben, als das Auto.
lenzano meint
Gleiche auch bei mir. Meine Zoe ist 4,5 Jahre alt. 70tkm, SoH lt. CanZE pendelt zwischen 95 und 97%. Ich gehe von mindestens 10 Jahre Nutzung aus bevor 80% erreicht werden.
henry86 meint
Man muss bedenken, dass in den ersten drei Monaten ohnehin immer ein vergleichsweise starker Abfall erfolgt, und die Kapazität dann nur langsam weitersinkt.
Wenn ihre Werte korrekt sind, dürfte die Restkapazität nach 15 Jahren wahrscheinlich sogar über 90 % liegen.
Da ist es auch nicht sonderlich überraschend, dass die Hersteller derzeit immer stärkere Garantien geben (8 Jahre, über 3500 Ladezyklen etc.)
Jensen meint
70-80% nach 15 Jahren bzw. deutlich drüber ????
Ohne die dafür zu Grunde gelegten und hochgerechneten Fahrleistungen, Ladezyklen etc. zu kennen – ich kann es mir nicht vorstellen, dass diese Zahlen nach 15 Jahren „Normalgebrauch“ zu erreichen sind. Würde mich aber natürlich sehr darüber freuen, wenn es so wäre !
Fritz! meint
Naja, es gibt bereits hier Tesla Model S (seit 2013 verkauft) mit über 500.000 km auf der Uhr und noch merklich über 90%.
Dürfte also passen, 15 Jahre mit deutlich über 80% Restkapazität.
Hans Meier meint
Wie gesagt, das Alter der Batteriechemie ist massgeblich entscheidend, nicht die Laufleistung. Der Tesla mit den vielen Kilometern ist noch keine 3 Jahre alt, soweit ich mich im Bericht von damals errinnern kann.
atamani meint
Wenn Sie den Bericht meinen:
https://ecomento.de/2017/09/07/tesla-elektroauto-limousine-model-s-482-800-kilometer-kosten/
Sind nicht ganz 500000km…aber fast.
Und da wurden Motor und Batterie schon mal getauscht.
Berichte mit Verbrennungsmotoren mit 500000km+ finden Sie auch in Masse…ist aber auch nicht der Standard…