Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sieht ohne eine flächendeckende Infrastruktur und neue, leistungsstarke Elektroautos keinen schnellen Marktdurchbruch für Elektromobilität in Deutschland. Er ist überzeugt, dass die Wolfsburger mit ihrer 2017 angekündigten Elektro-Offensive maßgeblich dazu beitragen werden, diese Probleme aus dem Weg zu schaffen.
Pötsch sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass er auf dem Weg zu einer elektromobilen Zukunft in Deutschland noch eine Reihe von Hindernissen sehe – allen voran fehlende Lademöglichkeiten. „Das eigentliche Problem ist, dass die Ladeinfrastruktur bisher eher enttäuschend ist“, so Pötsch. Man müsse „dahin kommen, dass man auch beim Elektroauto sagen kann: Zum Auftanken reicht eine Kaffeepause“.
Die Bundesregierung treibt seit letztem Jahr den Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes voran, Ziel ist eine bundesweite Ladeinfrastruktur mit 15.000 Ladesäulen. Volkswagen reicht das noch nicht: Zusammen mit anderen Herstellern will der Konzern bis 2020 entlang der Autobahnen ein eigenes Schnellladenetz für Elektroautos installieren.
Neben den fehlenden Lademöglichkeiten bemängelte Pötsch die Reichweite aktueller Stromer. „Wir brauchen Autos, die auf 500 Kilometer und mehr kommen“, betonte der Volkswagen-Chefaufseher. Der Wolfsburger Autobauer arbeite bereits an entsprechenden Modellen – „bis 2020 bekommen wir das hin“, so Pötsch.
Volkswagen will bis 2025 mit Milliardeninvestitionen jedes der 300 Konzernmodelle elektrifizieren. Zusätzlich sind 80 neue Elektrofahrzeuge geplant, darunter rund 50 reine Stromer und 30 teilelektrische Plug-in-Hybride. Konzernchef Matthias Müller geht davon aus, dass im Jahr 2025 etwa jedes vierte neue Fahrzeug des Unternehmens rein batterieelektrisch angetrieben sein könnte.
Redlin, Stefan meint
Bei jedem Verbrenner wird nur der Verbrauch angegeben, ob der nun stimmt oder nicht! Und genauso gehört das beim E-Auto auch, ebenso ob der nun stimmt oder nicht. Reichweitenangaben werden erst diskutiert seit es E-Autos zu kaufen gibt. Was soll das? Verbrauchsangaben kann man mit Verbrauchsangaben vergleichen, und Reichweite kann man mit Reichweite vergleichen. Aber in den Diskussionen hier wird immer Verbrauch beim Verbrenner mit Reichweite beim E-Auto kritisiert, wenn es um Herstellerangaben geht. Nur der Ordnung halber.
AGParker meint
Wenn ich durch die Stadt spaziere, egal zu welcher Uhrzeit, sind sämtliche Strassen verparkt – und wenn ich dann meine Gedanken spinne, hätte ich gerne eine Stadt (Land) für die Menschen im Mittelpunkt, und keine >95% ökonomische Geldvernichtung die nur rumsteht. Auch Reichweiten für Elektrofahrzeuge sind nur eine Ablenkung von der zukünftigen sinnvollen!!! Mobilität. Ich sag mal 10 Multifunktionsfahrzeuge pro Strasse, gerufen über die App am Handy, autonom fahrend (es braucht nur die maximal sich gleichzeitig bewegende Anzahl von Fahrzeugen + ladende Fahrzeuge, dabei wahrscheinlich nicht mal Hochgeschwindigkeit – Langstrecke evtl. Fahrzeugtausch). Weiter gedacht weniger Fahrbahnen, fliessender Verkehr (Ampeln?), Kostenersparnis, usw. Nur ein IT Konzern der in einem beliebigen Neubaugebiet mit diesem Konzept ohne individuellen Autobesitz startet und das Thema AUTO BESITZEN ist erledigt. Die Zukunft ist nah…
Priusfahrer meint
Und wo bleibt Audi?
Wo ist der Vorsprung durch Technik?
Fritz! meint
Naja, Audi darf die Rückleuchten bauen. Das ist das, was sie mit Abstand am besten können.
Und Diesel-Steuergeräte-Software, ist aber nicht mehr so angesagt. ..
Redlin, Stefan meint
Das ewige Gerede über Lade-Infrastruktur ist ja richtig und wichtig, zugegeben. Aber ich würde jetzt mal langsam gern mit einem tollen E-Auto eines heimischen Herstellers daran laden. Für mich ist in Wahrheit eher das Problem, dass nichts in den Läden steht. Also fahr ich eben kein deutsches E-Auto. In den Computeranimationen haben die ja tolle Autos, aber sie wollen oder können sie nicht bauen. Ob ich 2020 noch Bock auf E-Autos made in Germany habe, weiß ich nicht. Meine Geduld mit denen ist quasi am Ende.
Meiner Einer meint
„Wir brauchen Autos, die auf 500 Kilometer und mehr kommen“, betonte der Volkswagen-Chefaufseher. Der Wolfsburger Autobauer arbeite bereits an entsprechenden Modellen – „bis 2020 bekommen wir das hin“, so Pötsch.
Das traue ich VW sehr wohl schon heute zu. Die Frage ist aber, ab wann ich mich so ein Fahrzeug auf den eigenen Hof stellen kann.
Ist doch wie bei OPEL: Leider wegen starker Nachfrage nicht verfügbar…
UliK meint
Also, wie man ein Hochleistungs-Ladenetz in kurzer Zeit aufbaut, kann man sich wirklich bei Tesla an-/abschauen. Und zwar weltweit identisch. Das Chaos der deutschen Ladesäulen kann man gerade wieder schön bei den jetzt gebührenpflichtigen Tank und Rast Säulen beobachten – die haben nichts, aber auch gar nichts gelernt! (Unbedingt mal den letzten Podcast von Cleanelectric dazu anhöhren-sehr empfehlenswert.)
Tesla hat das Ladenetz übrigens nicht aufgebaut weil es nichts dergleichen gab, sondern weil sie die Elektromobilität als Ganzes verstanden haben. Tesla ist eben ein Tech-Unternehmen das Autos baut und kein Autobauer, der nur das Auto sieht, also ein Maschinenbauer mit sehr ‚analogem‘ Denken; immer noch. Ja, ich weis auch mit einem anderen Geschäftsmodell. Wird Zeit dass sich das ändert.
Ich fahre seid 15 Monaten BMW i3 (klasse Auto! nur zu teuer) und kann ein Lied von nicht funktionierenden, zugeparkten und überteuerten Ladesäulen singen.
Mein nächstes Auto ist eine Reservierung ;-)
Jürgen Kohl meint
Meine auch. Der Wagen fängt mit T an und hört mit A auf
sagrantino meint
Und der letzte voraussichtliche Liefertermin hieß „Ende 2018“, nach unserer Online-Reservierung am 01.04.2016!
Dann hoffen wir mal…
Priusfahrer meint
Toyota ?
Wahrscheinlich Prius!
:-)
sagrantino meint
Jawohl, zugeparkt! Aber von DriveNow Fahrzeugen, die nicht laden. Und die Stadt München sieht hilflos zu.
Eine Schande.
M3 meint
Sehr geil! Ich stimme voll zu. Fahre seit 12 Monaten i3. Macht richtig Spaß. Aber das nächste Auto ist auch bereits bei Tesla reserviert. Das M3 wird dann endlich vom richtigen Hersteller kommen, der E-Mobilität richtig ernst nimmt und konsequent vorantreibt statt permanent zu bremsen.
LMausB meint
„Wir schaffen das!“ Auf dem Papier. Auf der Straße bleiben dann 250-300 übrig. Toll!
Fritz! meint
Dann sollte WLTP gelten und nicht mehr NEFZ. Dann SOLLTEN die Zahlen realitätsnäher sein. Mal abwarten, ich bin gespannt…
Redlin, Stefan meint
Gilt auch bei E-Autos, wer weniger rast kommt weiter. Ich sch..ß auf Reichweitenangaben. Reichweite hat mich zu Verbrennerzeiten nie interessiert, und deswegen interessiert es mich auch nicht beim E-Auto. Was ich haben will das besorg ich mir, und das war diesmal elektrisch, eh basta!
Jürgen Kohl meint
Jede, aber auch jede Äußerung von VW sind nichts als Ankündigungen. Und wenn ich schon lese „Bis 2020 bekommen wir das hin“, höre ich den fatalen Satz: „Wir schaffen das“. Und das kann ich nicht mehr hören. Eine Verhöhung der Bevölkerung.
Wenn Tesla ein flächendeckendes Ladenetz aufbauen kann, warum können die deutschen Hersteller das nicht? Das ist ganz einfach, weil die keine elektrischen Fahrzeuge wollen, da verdient man nicht so viel dran, weil man die Akkus ja aus Asien zukaufen muss.
Jürgen S. meint
Die Antwort ist recht einfach: Die deutschen Hersteller wollten bis vor kurzem nichts mit Ladenetzwerken zu tun haben und dieses Detail dem Markt überlassen. Mittlerweile investieren sie zumindest in Schnellladenetz-Konsortien und dergleichen.
TeslaTom meint
Mit Verlaub: Das ist kein Detail!
Ohne Energie geht nichts, seltsame Einstellung????
Moco meint
Es klingt ja wieder großartig wie VW die versprochene Weltmarktführerschaft erreichen möchte. Andere Hersteller sind aber schon bedeutend weiter.
Sieht man sich die Verkaufszahlen von Plug-in EVs der gesamten VW-Gruppe an, rangieren sie hinter Renault/Nissan, BYD, BIAC, Geely, Tesla und BMW nur an 7. Stelle. Und während andere Hersteller ihre Produktionszahlen 2018 massiv erhöhen, wird die VW-Gruppe in einem Jahr nach derzeitigen Prognosen Schwierigkeiten haben sich in den Top 10 der PEV-Hersteller zu halten.
Wenn man sich die Managementfehler des VW-Konzern der letzten 10 Jahre ansieht, fällt es schwer noch Euphorie zu entwickeln.
xordinary meint
Ich weiß ja nicht. Ist es wirklich sinnvoll, dass jetzt jeder Hersteller sein eigenes Ladenetz baut? Ist doch jetzt schon unübersichtlich genug. Tesla hat das gemacht, weil es damals schlicht absolut nichts gab. Heute sieht das aber doch etwas anders aus.
Also wenn überhaupt, dann sollte der Gesetzgeber zu einer bundesweit einheitlichen Zahlungs-Methode verpflichten (anstatt Tesla zu verbieten, weitere Supercharger zu errichten).
150kW meint
„Ich weiß ja nicht. Ist es wirklich sinnvoll, dass jetzt jeder Hersteller sein eigenes Ladenetz baut? “
Die bauen das nicht exklusiv für sich, sondern für alle (CCS) Elektroautos.
„Also wenn überhaupt, dann sollte der Gesetzgeber zu einer bundesweit einheitlichen Zahlungs-Methode verpflichten (anstatt Tesla zu verbieten, weitere Supercharger zu errichten).“
Die LSV gibt schon vor das man „einfach so“ laden können soll. Also ohne vorherige Anmeldung und mittels „gängigen“ Bezahlsystem.
Supercharger sind auch nicht verboten. Die können sie viele bauen wie sie wollen, es muss lediglich ein CCS Stecker mit dran sein.
M3 meint
Bin mal gespannt ob und wie VW das hinbekommt. Vielleicht diesmal ohne die Hilfe von Affen?
TeslaTom meint
????Sie haben das gemerkt und benutzen jetzt Menschen????
lenzano meint
#headline … NEFZ! ja… glaube ich!
Jerome meint
Bis dahin gibt es doch keinen NEFZ mehr. Die Angaben müssten dann nach WLTP erfolgen.
Swissli meint
Wenn keine Angaben, dann gilt bei den (europ.) Herstellern immer die Norm mit der höchsten Reichweite, weil marketingtechnisch am eindruckvollsten. In diesem Fall also NEFZ.
Bin aber froh, dass weltweit bald der realistischere WLTP kommt, damit die NEFZ Märchen endlich vorbei sind.
NEFZ 500 km sind real 350 km. Das ist Technikstand 2018 und muss VW nicht erst 2020 noch(mals) schaffen.
Dustin meint
Der Mission E von Porsche wird auch mit 500km beworben. Unten im Kleinem steht dann auch NEFZ, obwohl der frühstens 2019 kommen soll.