Teslas für den Massenmarkt entwickeltes neues Elektroauto Model 3 wird seit Mitte 2017 produziert, auf den Straßen sind wegen Anlaufschwierigkeiten bisher aber deutlich weniger Fahrzeuge als geplant unterwegs. Wettbewerber von Tesla sind daher bereit, hohe Summen für detaillierte Analysen des dritten Großserien-Stromers der Kalifornier zu zahlen.
Die US-Firma Caresoft hat sich bereits mehrere Model 3 gesichert und das Elektroauto umfassend untersucht. Seine Einblicke in die Technik verkauft Caresoft zu hohen Preisen an Unternehmen aus der ganzen Welt. „Es gibt Leute, die mit dem Flugzeug aus China zu uns kommen, um eine Probefahrt zu machen“, sagte Caresoft-Manager Prideep Subramaniam dem Wall Street Journal.
Offiziell kostet das Model 3 in den USA ab 35.000 Dollar vor Steuern, in den vergangenen Monaten wurde allerdings vorrangig die mindestens 44.000 Dollar teure Top-Version mit mehr Reichweite und besserer Ausstattung ausgeliefert – und das auch nur an Mitarbeiter von Tesla und frühe Investoren. Neben anderen Autoherstellern reißen sich daher auch Analysten und Medien um Detailinformationen über das Model 3. Ebenfalls hoch im Kurs stehen Probefahrten mit dem Kompakt-Stromer.
Caresoft gibt an, mehrere Model 3 zum Preis von jeweils knapp 100.000 Dollar erworben zu haben. Die Technik der Fahrzeuge wird nach der Anlieferung detailliert unter die Lupe genommen, die gewonnen Daten digitalisiert und zu Analysezwecken an Unternehmen verkauft. Auch Testfahrten werden angeboten. „Ich kann mit jedem Auto-Manager der Welt ein Treffen bekommen“, so Caresoft-Chef Mathew Vachaparampil. Bereits zehn Autounternehmen sollen bei ihm für bis zu 500.000 Dollar Detailinformationen über das Model 3 erworben haben.
Dass sich Autohersteller neue Modelle der Konkurrenz beschaffen, um deren Technik und Qualität zu analysieren, ist in der Branche durchaus üblich. Etablierte Konzerne bevorzugen dabei ein diskretes Vorgehen, Tests mit Elektroautos von Tesla und anderen Stromer-Startups sorgten in den letzten Monaten aber immer wieder für Aufsehen – zuletzt stand der Daimler-Konzern im Rampenlicht, der sich Batterie-Fahrzeuge von Tesla und StreetScooter auf den Hof holte.
Matthias meint
interessant was da in der SZ zu lesen war. da waren wohl einige Münder längere Zeit geöffnet in den Chef- und Ingenieursetagen von VW usw.
CZ meint
„vorrangig die mindestens 44.000 Dollar teure Top-Version mit mehr Reichweite und besserer Ausstattung ausgeliefert“
Der Mindestpreis ist derzeit 49.000 Dollar mit Reichweiten- und Ausstattungsupgrade. Einzeln werden die noch nicht verkauft.
Priusfahrer meint
Die Entwicklungsabteilung von Mercedes hat bestimmt schon Kontakt zu Hr.
Mathew Vachaparampil aufgenommen. Damit spart sich Daimler diesmal,
ein Fahrzeug zu kaufen oder ein Mietfahrzeug zu schänden.