Daimler bestreitet, sich unrechtmäßig Einblicke in das Know-how des Elektrofahrzeug-Herstellers StreetScooter verschafft zu haben. Die Schwaben organisierten sich offenbar kürzlich einen der angebotenen Transporter über eine Verleihfirma, um diesen gründlich unter die Lupe zu nehmen. Der Inhaber von StreetScooter, die Deutsche Post, soll daraufhin erbost bei Daimler angerufen und das elektrische Zustellfahrzeug zurückgefordert haben.
Nun hat sich der süddeutsche Autokonzern zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge kundgetan. Daimler bestätigte zwar nicht direkt, sich einen StreetScooter auf sein Werksgelände in Stuttgart geholt zu haben. Das Unternehmen nannte eine derartige Leihaktion jedoch ein branchenübliches Vorgehen. „In der gesamten Automobilbranche ist es gängige Praxis, bei anderen Herstellern Fahrzeuge über Verleihfirmen, zum Beispiel für Vergleichsfahrten, zu beschaffen“, sagte ein Daimler-Sprecher den Stuttgarter Nachrichten.
„Die Anmietung von Fahrzeugen ist ein normaler Vertrag, den der Gesetzgeber geregelt hat“, so Daimler weiter. Ob eine Verleihfirma berechtigt sei, bestimmte Fahrzeuge zu vermieten, müsse nach geltender Rechtsprechung von der Verleihfirma selbst und nicht dem Fahrzeugmieter – also Daimler – geprüft werden.
Die Deutsche Post will ihre Transporter-Flotte bis 2050 zum Großteil lokal emissionsfrei betreiben. Da keiner der etablierten Hersteller Elektro-Nutzfahrzeuge nach den erforderlichen Spezifikationen fertigen wollte, ließen sich die Logistiker ihre Transport-Stromer selbst entwickeln. Das zu diesem Zweck ursprünglich an der Technischen Hochschule in Aachen gegründete Startup StreetScooter wurde 2014 komplett von der Post übernommen.
Das erste Modell von StreetScooter, der Kastenwagen Work, kann seit diesem Jahr auch von Dritten erworben werden. Bis Ende 2017 will die Post 20.000 Fahrzeuge bauen, die Hälfte davon geht in den Handel. Langfristig kann sich das Logistikunternehmen eine Jahresproduktion von bis zu 100.000 StreetScootern vorstellen. Neben dem bereits erhältlichen zweiten Modell Work L zählt dazu auch der große Lkw Work XL, den die Post zusammen mit Ford entwickelt.
Leotronic meint
DB weist jede Spionage weit von sich.
Das Hacken der SW war aber nicht leicht :-))
Schnuppi meint
Naja, die richtigen Knöpfe scheine ich ja gedrückt zu haben….
TwizyundZoefahrer meint
Hey, lass dich von den sogenannten „Insidern“ hier nicht ärgern. Dass du recht hast, kannst du ja bei Winterkorn im Koreaner auf YouTube sehen.
BMW kanns nicht, wir könnens nicht, Scheppern, sag ich blos, haha.
Im neuen Daimler wird sicher der Antriebsstrang von meiner Zoe drin sein, wie im Smart auch, 300 bis 400 km, hab ich doch jetzt schon.
Einfache Technik beherrschen die doch gar nicht. Ich kenne einige Ingenieure vom Stern. Da geht’s hauptsächlich drum keine Fehler zu machen. Die Technik vom Postauto könnt man sich auch vom Fleck aus Bayern abschauen, mehr ist das nicht. Aber das wäre zu einfach und bringt auch keine Subventionen. Das Ding muss super kompliziert sein, das kann nur ein d Ing entwickeln, dann noch der Satz in 5 bis 10 Jahren hinterher. Die kleben alle an ihren Sesseln, vor allem die Überflüssigen.
Gingong meint
Die Kommentare auf der Facebookseite von Ecomento zu diesem Thema sagen alles.
Hardy meint
Hallo Marketingabteilungen!
Hier kann man dem „unwissenden Kunden“ mal auf´s Maul schauen
;-)
Gunnar meint
Lieber Schnuppi,
nur unwissende Leute lachen da drüber.
Das ist ganz normaler Usus in der Automobil-Branche. Jeder Hersteller, wirklich jeder Hersteller weltweit holt sich Fahrzeuge von anderen Herstellern, um zu vergleichen und auch um neues zu lernen. Das machen nicht nur die bösen bösen Leute bei VW, BMW und Daimler.
Bitte halte dich jetzt fest: selbt Tesla nutzt diese Praktiken und schaut sich andere asiatische, europäische und amerikanische Fahrzeuge an.
Anonym meint
Das gilt nicht nur für die Automobilbranche.
Auch Microsoft inspiziert sehr genau jedes neue iOS (genau wie umgekehrt).
Dr. Oethker kauft auch so gut wie alle anderen Fertigwaren Prdoukte anderer Hersteller um zu sehen wo sie sich geschmacklich und bei Preis Leistung unterscheiden.
Jeder Wirt geht / oder läst jemanden mal zum „Kollegen“ um die Ecke gehen um zu erfahren was da gerade los ist.
Selbst Städte bespitzeln sich in gewissen Bereichen wenn sie wissen wollen, wann wer wo das nächste Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebiet plant und bauen will um ihn eventuell doch noch zuvor zu kommen.
Schnuppi meint
Das zeigt eindeutig die Angst der „Großen“ vor der Innovationskraft der „Kleinen“, die ihnen den Rang ablaufen.
EcoCraft meint
Inwiefern zeigt es das?
Wenn es wirklich „marktüblich“ ist – wovon ich auch schon vorher ausgegangen bin – was zeigt dann in diesem Verhalten „Angst“?
Jede Firma sollte in ihrem Bereich aus Selbsterhaltungsgründen den Willen haben einfach „Up To Date“ zu bleiben. Da muss man eben wissen, was die Konkurrenz macht. Ob sie jetzt als groß oder klein zu werten ist, dürfte dafür Nebensache sein. Das hat nichts mit Angst zu tun, dass ist reine Evaluation der eigenen Produkte (im Vergleich mit den anderen Angeboten auf dem Markt).
Schnuppi meint
Ich erlaube mir, das anders zu sehen. Wenn man die gnadenlose Überheblichkeit und Arroganz von Mercedes, VW und co betrachte, mit der Botschaft, über allen Dingen zu stehen, ist es geradezu erschreckend armselig, heimlich und unter Verwendung einer Scheinfirma sich einen Streetscooter zu „organisieren“, um das Produkt eines vormaligen potentiellen Kunden zu begutachten, dem man selbst KEIN auf seine Bedürfnisse angepasstes Fahrzeug liefern konnte oder wollte. Nun ist daraus ein ernstzunehmender Konkurrent in diesem Segment erwachsen und man hat die Befürchtung, von diesem „Postautohersteller“ das Wasser abgegraben zu bekommen. Da ist sicher auch Angst im Spiel, und sei es nur vor dem Imageverlust und der allgemein auch von der Öffentlichkeit attestierten Unfähigkeit, auf Kundenwünsche adäquat eingehen zu können.
Schnuppi meint
Jeder, der von dieser Posse Kenntniss erlangt hat, lacht über diese und bei denjenigen, die sich für das Thema interessieren, hat sie sicherlich zur Meinungsbildung beigetragen. Allein die Tatsache, sich rechtfertigen zu müssen, zeigt in meinen Augen, wie ernst in diesem Fall eine Wahrung des Gesichtes bei Mercedes genommen wird. Peinlich ist die Vorgehensweise und natürlich die Tatsache, „erwischt“ worden zu sein.
150kW meint
„dem man selbst KEIN auf seine Bedürfnisse angepasstes Fahrzeug liefern konnte oder wollte“
Warum sollte man auch jedem Kunden sein spezielles Fahrzeug zum Wunschpreis fertigen? Genauso wie es nichts ungewöhnliches ist Fahrzeuge anderer Hersteller zu untersuchen, ist es nichts ungewöhnliches das man nicht jeden Fertigungsauftrag annimmt. Auch Streetscooter/DHL wird nicht alles bauen was angefragt wird.
Anonym meint
Gnadenlos überheblich und Arrogant würde ich in diesem Fall nur dich bezeichnen.
Du scheinst nicht aus der Branche zu kommen, glaubst aber aufgrund von ein oder zwei Artikel hier im Forum den totalen Durchblick zu haben und zu wissen wie der Hase läuft.
Ich lass dich auch mal machen… Aber so wie du Merdecdes Benz dafür auslachst, kannst du sicher sein, dass es mindestens fünf mal soviel Leute gibt, die dich für diese Einstellung auslachen.
Am Ende ist das auch egal. So wie es dir egal sein wird, wenn jemand über dich lacht, so ist es einem Weltkonzern auch egal wenn sie im Netz von irgendeinem Keyboard-Hero ausgelacht werden.
Fritz! meint
„“Allein die Tatsache, sich rechtfertigen zu müssen, zeigt in meinen Augen, wie ernst in diesem Fall eine Wahrung des Gesichtes bei Mercedes genommen wird. “
Das ist der wesentliche Unterschied zur sonst üblichen Vorgehensweise der etablierten Verbrenner-Hersteller. Also hat Schnuppi schon recht, daß denen der Arsch auf Grundeis geht und sie einfach noch nicht verstanden haben, warum da auf einmal zwei totale Neulinge so erfolgreich mit E-Autos sind. Die können doch noch nicht mal Spaltmaße und die Autos gehen trotzdem weg wie warme Semmeln.
150kW meint
Die Rechtfertigung gibt es doch nur weil die Presse ein Sommerloch stopfen musste und die Post offensichtlich nicht weiß wie es im Technik Bereich zu geht.
Sonst interessiert dieses normale Vorgehen ja wie so oft gesagt überhaupt niemanden, daher musste sich bisher auch niemand rechtfertigen.
Schnuppi meint
Ihr habt natürlich völlig recht und ich bin nur ein kleiner Dummie. Aber mal ganz im Ernst: Meint irgendjemand hier, daß nicht unzählige interessierte Zeitgenossen, die völlig unbedarft die Statements der großen Automobilkonzerne, so wie ich, verfolgen, zu den gleichen Schlußfolgerungen kommen, wie ich? Und das ganz ohne Hintergrundwissen über die üblichen Praktiken der Unternehmer allgemein, die ich auch nicht habe. Die Aktion „Streetscooter leihen“ hat aufgrund der Vorgeschichte schließlich zu einer offensichtlich wirksamen Schlagzeile geführt, die zumindest eine erklärende Stellungnahme seitens des „Ausleihenden“ geführt hat. Das alles hat sicher nicht nur für mich ein G´schmäckle.
So, jetzt kann sich der geneigte Leser wieder an meinen Äußerungen abarbeiten. Ich persönlich glaube nicht, daß ich allein auf weiter Flur mit meinem persönlichen Eindruck bin, den man haben kann oder auch nicht. Die Vehemenz, mit der ich hier deswegen angegangen werde, spricht allein schon Bände.
Hugo Iblitz meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Gunarr meint
Als ich mal einen Tesla gemietet hatte, stand im Kleingedruckten, dass das Fahrzeug nicht zu Testzwecken verwendet werden darf. Aber wie will man das überwachen und beweisen? Ist eine Probefahrt streng genommen nicht auch schon ein Test? Ich denke ja nicht, dass Daimler den Streetscooter gehackt und auseinander genommen hat. Dafür hätten sie ihn bestimmt gekauft und nicht gemietet.