Porsche hat die Diesel-Varianten seiner Baureihen Macan und Panamera aus dem Programm genommen. Das Kompakt-SUV und die Limousine können nur noch mit Benzinmotor oder teilelektrischem Plug-Hybrid-Antrieb bestellt werden. Bei dem großen SUV Cayenne wurde der Diesel bereits 2017 zum Start der dritten Generation verbannt. Porsche bietet damit bis auf weiteres keine Selbstzünder mehr an.
Als Grund für den Diesel-Verkaufsstopp gab ein Unternehmenssprecher einen „Kulturwandel“ bei den Porsche-Kunden an. Die Nachfrage der Neuwagenkäufer konzentriert sich demnach mittlerweile vorrangig auf Benziner und Plug-in-Hybride. Auch Verhandlungen mit Behörden über „ein erneutes Software-Update“ und der ab diesem Jahr geltende neue Norm-Zyklus WLTP haben die Entscheidung beeinflusst, berichtet Autocar.
Die Nachfrage nach Diesel-Porsche ist zuletzt deutlich gesunken. So betrug der Selbstzünder-Anteil bei den 2017 verkauften 11.000 Panamera nur noch 15 Prozent. 35 Prozent entschieden sich beim Kauf der Limousine für einen Benzinmotor, 50 Prozent wählten den elektrifizierten Panamera 4 E-Hybrid. In Europa sind die Hybrid-Versionen des Panamera bereits für 60 Prozent der Verkäufe verantwortlich – in Frankreich sogar für 70, in Österreich für mehr als 80 und in Belgien für über 90 Prozent.
Autocar berichtet unter Berufung auf Insider, dass sich Porsche noch nicht endgültig von Dieselmotoren verabschieden will. Die Investitionen in eigene Diesel-Technik wurden aber bereits im vergangenen Jahr zugunsten von mehr Forschung und Entwicklung im Bereich Elektroantriebe eingestellt. Die bisher eingesetzte Technologie hatte Porsche aus dem Volkswagen-Regal bezogen.
Porsche bringt im nächsten Jahr sein erstes reines Elektroauto Mission E auf den Markt. Die Sportlimousine soll mit hoher Leistung, langstreckentauglicher Reichweite und schnellen Ladezeiten das Abwandern von Kunden zu US-Branchenprimus Tesla stoppen. Neben weiteren reinen Stromern will Porsche zeitnah sein Angebot an Plug-in-Hybriden mit begrenzter Elektro-Reichweite ausbauen.
Leotronic meint
Wie wollen die Porsches die CO2 Grenzwerte schaffen? Angeblich geht das nur mit dem Diesel. Oder bringen die Hybride soviel Entlastung?
Fritz! meint
Die wird und kann Porsche nicht schaffen. Aber bei deren geringen Stückzahlen zahlen sie (oder besser die Kunden) eben die Strafe und gut ist. Wenn ein 100.000,– Euro Auto ein paar Tausender mehr kostet, wird da schon keienr rummeckern.
Bernd Taler meint
Vielleicht solltest du dich einmal über die Berechnungsformel für den Normverbrauch von Plugin-Hybriden informieren. Die ergeben nämlich bessere Werte als bei Dieseln
Bernd Taler meint
Und hier die Normwerte vom Porsche Panamera 4 E-Hybrid :
CO2-Emissionen 56 g/km
https://ecomento.de/modelle/porsche-panamera-4-e-hybrid/
Daniel meint
Das mit dem „vorerst“ würde ich nochmals überlegen.
McGybrush meint
Der „Diesel hat bis 2030 noch lange Zukunft“. Die Kunden haben sich aber schon so doll verändert aber schon so doll verändert das Porsche/Volvo 2018 keine Diesel mehr bauen will dann wäre jetzt die Frage. Für wen werden von 2018 bis 2030 die Diesel noch gebaut?
Als Aktionär wäre das definitiv ne short Position.
henry86 meint
Im Gegenteil. Diesel und Benzin sind am Ende. 2025/2026 wird das niemand mehr kaufen.
Das Problem ist, dass die Hersteller das nicht so schnell begreifen. Das kommt alles so peu a peu. Aber über kurz oder lang wird sie der Markt zwingen.
Daher dann solche Meldungen „ne, der Diesel hat noch eine tausendjährige Zukunft, dass ist nur ein Tal, durch das wir gehen“ und parallel dann die Bekanntgabe, dass man keine Diesel mehr verkaufen kann, weil die Kunden es nicht mehr wollen.
Simon Maier meint
Ich habe vor ein paar Tagen irgendwo gelesen, dass BP im Jahr 2040 von einem Elektroautoanteil (vermutlich Gesamtbestand weltweit) von 15 % ausgeht. Dass ein Umschwung nicht über Nacht geht ist klar, aber wir reden hier über 2040, bis dann werden noch fast 2 Generationen Autos ersetzt werden müssen, und ich kann mir kaum vorstellen dass das dann noch Verbrennungsmotoren sind.
Allerdings konnten sich die Hersteller von Pferdekutschen auch nicht vorstellen, dass nach all den Jahrhunderten irgendwann mal Schluss ist.
Anonym meint
Ich glaube das hat andere Hintergründe
Porsche:
Als „eigentlicher“ Sportwagenhersteller, ist Diesel eh nicht die beliebteste Wahl. Er hat sich nur bei den schweren Wagen (Cayene, Panamera etc.) durchgesetzt, weil die Leute die mit Not die Anschaffungskosten stemmen konnten, dann bei den laufenden Kosten auf Einsparungen setzten. Daher ist die Abkehr vom Diesel nicht so Weltbewegend.
Volvo:
Gehört jetzt zu den Chinesen. Das die traditionell eine andere Einstellung zu Dieseln haben ist klar. Nicht nur wegen der drohenden Quote, sondern auch wegen dm Einfluss der Partei werden die versuchen sich in möglichst vielen Geschäftsfeldern Parteikonform zu verhalten. Das Verhältnis zwischen Staat und industrie Ist dort eben etwas anders als in Deutschland.
MiguelS NL meint
Ja, die Entscheidungen sind sicherlich nicht Umweltbedingt getrieben.
Zudem denke dass Porsche noch die Lage überprüft um deswegen keine Kunden zu verlieren und möglichst die Dieselinvestitionen noch auszuschöpfen. Denn um die Umwelt geht es Porsche nicht, Porsche ist wegen Konkurrenz gezwungen sich dort hin zu bewegen.
Es ist aber auch ein Image Thema, der Diesel hat sowieso den Namen weniger dynamisch und rauer zu sein als Benziner und jetzt kommt der Dieselskandal hinzu, das können bestimmte Kunden nicht gebrauchen. Und der Verbrenner Modell soll ein elektro Modell nicht zu sehr unterlegen sein.
Image ist auch der Grund warum Audi die (Motorisierung) Typenanzeige anpassen wird damit man nicht mehr daran erkennen kann ob eine Kunde Diesel, Benzin oder „elektrifiziert“ fährt. Vor allem für Firmen und Politiker wichtig.
Volvo wahr mit Diesel sowieso weniger konkurrenzfähig, denke ich.
Bernd Taler meint
Die Diesel bei Porsche kommen doch aus dem Honzernregal von VW