Nissan ist dank früher, umfangreicher Investitionen in Elektroautos heute einer erfolgreichsten Anbieter elektrischer Pkw. Carlos Ghosn, Chef der Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi, hat kürzlich verkündet, der Konkurrenz bei den E-Auto-Kosten weit voraus zu sein. Nissan-Vize Daniele Schillaci geht dennoch davon aus, dass reine Stromer erst Mitte des nächsten Jahrzehnts preislich mit Verbrennern gleichziehen.
„Wir erwarten, dass 2025 der Wendepunkt sein wird, an dem die Kosten eines Elektroautos mit denen eines vergleichbaren Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor gleichauf liegen werden“, sagte Schillaci im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung Financial Times. Als maßgeblichen Treiber für diese Entwicklung nannte er neue Batterietechnologien – Schillaci erwarte, „dass es mittelfristig einen technologischen Durchbruch bei Akkus geben wird“.
Elektroautos mit Batterie-Antrieb sind derzeit noch teurer als herkömmlich angetriebene Fahrzeuge, die Betriebs- und Wartungskosten fallen aber niedriger aus. „Es gibt viel weniger Teile, und sie sind viel leichter instandzuhalten. Unterm Strich sind Elektroautos viel simpler als traditionelle Modelle“, so Schillaci.
Trotz vieler Vorteile verkaufen sich Elektroautos bisher schleppend – der Anteil der alternativen Antriebsart am weltweiten Absatz liegt noch bei unter einem Prozent. Neben vergleichsweise geringen Reichweiten und langsamen Ladezeiten nennen die meisten Käufer die hohen Preise aktueller Modelle als Kaufhindernis. Beim Vorantreiben von E-Mobilität spielen staatliche Subventionen laut Schillaci daher vorerst weiter eine wichtige Rolle – der Nissan-Manager glaubt: Erst wenn sich Stromer auch ohne Zuschüsse gut verkaufen, wird es eine „weltweite Zeitenwende“ auf dem Automarkt geben.
Nissan, Renault und Mitsubishi bilden zusammen den weltweit größten Elektroauto-Hersteller. Seit dem Start des meistverkauften Batterie-Pkw der Branche Nissan LEAF vor knapp acht Jahren hat die französisch-japanische Allianz über 500.000 Elektrofahrzeuge abgesetzt. Mit Hilfe von 12 neuen Elektroautos bis 2020 soll die Marktführerschaft nun weiter ausgebaut werden.
Albert Mayer meint
Die Manager wollen mit ihren Statements nur die Interessen ihres Unternehmens voranbringen.
Bei dem aktuellen Lieferzeiten kann doch jeder erkennen, dass es sich um einen Verkäufermarkt handelt und es ihm nur darum geht die Preise weiter hoch zu halten.
Es ist aud seiner Sicht überflüssig, ja sogar kontraproduktiv z.B. einen 3 phasigen Lader schon heute einzubauen, zumal Europa nicht mehr der Nabel der Welt ist.
ELPOFAN meint
Ja ist wohl wahr. Traurig ist nur, wenn diese Typen sich dann mit breiter Brust hinstellen und wir sind „Weltmarktführer bei Elektroautos“ rufen können.
Man Könnte aus der Haut fahren. Warum gibt es denn gegen solch ein überhebliches Gebahren keine ernst zu nehmende Konkurenz?
ELPOFAN meint
Herr Schillaci hat ganz klar den volle Durchblick, wenn er meint:
>>Trotz vieler Vorteile verkaufen sich Elektroautos bisher schleppend – der Anteil der alternativen Antriebsart am weltweiten Absatz liegt noch bei unter einem Prozent. <<
Die Frage ist nur, warum sein Konzern es denn dann nicht für nötig hält, seine Fahrzeuge deutlich attraktiver und praxistauglicher zu machen? Wo bleibt denn der LEAF mit CCS und dreiphasigen AC Lader? Den würden viele sofort kaufen. Stures festhalten an CHaDemo und willkürliches Einbremsen der V/max. macht die Sache nicht besser.
So bleibt nur zu hoffen, das TESLA endlich in die Gänge kommt.
Redlin, Stefan meint
Erstens, wären die hier die ersten Menschen die in die Zukunft gucken könnten. Und zweitens kommt das hier Beschriebene auch nur, wenn weiter kräftig alle umsteigen so wie derzeit feststellbar. Ansonsten nix Neues in dem Artikel.
Morgen ist Heute schon gestern.
henry86 meint
Zitat:
>>Trotz vieler Vorteile verkaufen sich Elektroautos bisher schleppend – der Anteil der alternativen Antriebsart am weltweiten Absatz liegt noch bei unter einem Prozent. <>Wir erwarten, dass 2025 der Wendepunkt sein wird, an dem die Kosten eines Elektroautos mit denen eines vergleichbaren Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor gleichauf liegen werden<<
Betrachtet man die TCO, ist das unlängst so. Und vom reinen Kaufpreis her kann man damit schon ab 2020 rechnen. Die Manager erkennen echt nicht, was hier auf dem Markt gerade passiert. Aber daher kommt ja auch der permanente Engpass auf der Angebotsseite.