Mit dem eVito bietet Mercedes ab der zweiten Jahreshälfte 2018 einen vollelektrischen Kleintransporter an. Damit der Lasten-Stromer auch bei widrigen Wetterverhältnissen möglichst viel Leistung bringt, wurde das Fahrzeug in Nordschweden umfangreichen Wintertests bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius, hohem Schnee und vereisten Straßen unterzogen.
Auf dem Testgelände in Arjeplog mit Fahrdynamikkurs, Wendeschleife und Waldstrecke absolvierten die Fahrzeuge Kältetests mit Fokus auf Handling, Effizienz, Ergonomie und Komfort. Bei den Fahrten auf der zugefrorenen Seelandschaft und dem Prüfgelände wurden das Lade- und Fahrverhalten bei Kälte sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, der Software und deren Schnittstellen – beispielsweise Bremsen oder ESP – mit spezieller Messtechnik erprobt. Neben dem Kaltstart- und Auftauverhalten stand bei den Tests auch die Batteriereichweite im Fokus.
Die Reichweite des eVito wird mit der installierten Batteriekapazität von 41,4 kWh laut Mercedes bei rund 150 Kilometern liegen. Auch bei ungünstigen Rahmenbedingungen sollen mindestens 100 Elektro-Kilometer zur Verfügung stehen. Weil sich der eVito auch im Hochsommer beweisen muss, folgen auf die Wintertests in wenigen Monaten Sommertests in Spanien bei Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius im Schatten.
Mercedes-Benz Vans hat angekündigt, alle gewerblichen Baureihen zu elektrifizieren. Den Auftakt macht der ab 39.990 Euro (netto) kostende eVito – für die ersten 1000 Kunden ist im Preis ein Servicepaket inklusive Wallbox inbegriffen. Auf den eVito folgt 2019 der eSprinter, auch der Hochdachkombi Citan soll mit Batterie-Antrieb angeboten werden.
Georg meint
Liebe Ingenieurs-Kollegen der Automobilbranche,
baut diese Dinger mit Range-Extender, am besten als serieller Hybrid, wegen Heizung etc. und für die 10-20% Fahrten außerhalb der Reichweite!
Fahre seit 3 Jahren einen BMW i§ REX und seit einem halben Jahr einen BMW 225xe PHEV einfach genial. Dann ist es auch völlig egal ob die Batterie nun 100, 150 oder 200 km Reichweite hat. Die meisten fahren <100km/Tag, aber man könnte wenn man muss und der Winter verliert auch seinen schrecken!
Peter W meint
Wenn man das Filmchen sieht, kann man sich lebhaft die Reaktionen der Diesefraktion vorstellen: Waaaas, so ein Elektrokarren kann auch auf Schnee und Eis fahren? Aber dem friert doch bestimmt nach 10 km der Akku ein, und dem Fahrer muss man dann die erfrorenen Beine amputieren!?!
Wenn man sich die Diesel-Blechbüchsen von unten anschaut sieht man wie unglaublich viel Platz da nicht genutzt wird. 100 kWh sind da absolut kein Problem. Nur anbieten tut‘s keiner.
Leonardo meint
Wetten daß er keine Wärmepumpenheizung bekommt!
Das kann Mercedes nämlich nicht, weder im Smart noch im B-Klasse Elektro.
Mercedes ist Meister im Akku „Leerheizen“.
Seltsamerweise sind im Lieferwagensegment sämtlicher Hersteller die Kisten nur mit energiehungriger Elektrodirektheizung zu haben.
caber meint
Das Elektrifizieren alter Fahrzeugtypen ist eine Notlösung.
Anfang des 20. Jahrhundert wurden Pferdekutschen zu Benzinkutschen.
Die alten Baureihen von Daimler (leider auch bei BMW) werden jetzt zu Elektrokutschen umgebaut.
Die Vorteile des Elektroantriebs werden nach meiner Meinung nur mit neuen Plattformen für Elektrofahrzeuge erreicht.
VW macht es da besser.
150kW meint
BMW baut nichts um. Die neue Plattform wird speziell für 3 Varianten konstruiert. Die BEV Variante hat dabei eine komplett andere Unterboden Sektion als die ICE oder PHEV Variante.
Frank meint
Ja, das sieht aus wie eine MB-Kapitulationserklärung. 100 km Reichweite? Kein Range-Extender? Wahrscheinlich keine Anhängekupplung? Der soll NICHT gekauft werden!
Swissli meint
Für viele Gewerbler/Handwerker reichen 100 km (im Winter) wohl.
Wenns mal ausnahmsweise weiter gehen soll, dann ist schnelles Laden wichtig, also Typ 2 an Schnelladestation. Mal schauen inwiefern da der eVito liefern kann.
Thomas R. meint
Beim aktuellen Vito wurde die winter Tauglichkeit ja leider nicht ausreichen getestet ;)…