Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions bei Bosch, hat verkündet, dass der Zulieferer 2020 Marktführer im Massenmarkt für Elektromobilität sein will. „Das ist unser Ziel. Wir setzen dabei auf unser System-Know-how sowie die Entwicklung und Produktion der Schlüsselkomponenten wie Elektromotor, Leistungselektronik und Batteriesysteme. So wollen wir Partner Nummer eins fürs elektrische Fahren werden“, erklärte Bulander.
Die Strategie im Bereich der Elektromobilität gehe künftig deutlich über den Antriebsstrang hinaus: Bosch besitze Kompetenz „im ganzen Ökosystem der Elektromobilität – von serienerprobten Komponenten für elektrifizierte Anwendungen bis hin zur Vernetzung der Ladeinfrastruktur“. Der weltgrößte Zulieferer betonte, gleichermaßen auf alte wie auf neue Kernkompetenzen setzen zu wollen, um Marktanteile zu sichern und zu erobern.
Zum Thema Batteriezellen sagte Bulander: „Die Zellfertigung ist für unseren Erfolg nicht ausschlaggebend. Denn auch für die Zelle gilt: Sie ist nur eine Komponente eines Gesamtsystems, entscheidend wird die Systemkompetenz sein.“ Nach Bewertung der für den Aufbau einer Zellfertigung relevanten wirtschaftlichen Faktoren sei die Geschäftsführung von Bosch zu dem Schluss gekommen, dass die Investition in weiterentwickelte wie auch zukünftige Zelltechnologien zu risikobehaftet ist.
Bosch wird künftig weiter Zellen gemeinsam mit Lieferanten spezifizieren, diese dann zukaufen und in Batteriesystemen bündeln und optimieren. „Wir sagen ‚nein’ zur eigenen Zellfertigung, wir sagen aber ‚ja‘ zur Batterie bei Bosch“, so Bulander. Das bisher gesammelte Know-how in der Zelltechnologie wird in einem Kompetenzzentrum gebündelt und für Mobilitäts-Anwendungen sowie Produkte anderer Bosch-Unternehmensbereiche wie Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge genutzt.
Neben Batteriepaketen stellt Bosch bei Elektromobilität künftig die Bereiche System-Know-how, Energieeffizienz und Standardisierung in den Mittelpunkt. Bulander beschrieb das Angebot in einer Unternehmensmitteilung ausführlich:
System-Know-how
Unsere Kunden profitieren von unserer Kompetenz, alle Komponenten im Antriebsstrang intelligent zu verbinden. Dieses breite System-Know-how ist unser Alleinstellungsmerkmal. Zum Portfolio von Bosch gehören die Schlüsselkomponenten des elektrischen Antriebs wie Elektromotor, Leistungselektronik und Batteriesysteme.
Die System-Kompetenz geht über die Haube des Elektroautos hinaus. Unser kürzlich vorgestelltes „system!e“ verknüpft den elektrischen Antrieb mit der Bosch Automotive Cloud Suite. Daraus gehen internetbasierte Services hervor, die den alltäglichen Nutzen der Elektromobilität steigern. Ein Beispiel dafür ist der Lade-Assistent. Er kennt alle Ladestationen beispielsweise auf einer Fahrt von München nach Hamburg, plant erforderliche Ladestopps vorausschauend ein und wickelt den Zahlvorgang komplett ab. Dank zusätzlicher Informationen wie Restaurants, Cafés oder Einkaufsmöglichkeiten können Autofahrer die Ladezeit besser und entspannt nutzen.
Energieeffizienz
Unsere zweite Kernkompetenz: Energieeffizienz. Unsere Elektromotoren und unsere eAchse sind hier bereits führend. Je weniger Strom Motor und Co. verbrauchen, desto länger hält die Batterieladung und desto weiter fährt das Auto. Hierzu arbeiten unsere Entwickler beispielsweise an neuen Generationen von Elektromotoren, Invertern und Batteriesystemen. Auch weiterentwickelte Thermomanagement-Systeme können die Reichweite von Elektrofahrzeugen um bis zu 20 Prozent erhöhen.
Standardisierung
Unsere dritte Kernkompetenz: Standardisierung. Damit schaffen wir die Grundlage, um Elektromobilität für den Massenmarkt skalierbar und bezahlbar zu machen. Das zeigt unsere eAchse, der Elektroantrieb der neuesten Generation. Diesen elektrischen Achsantrieb verkaufen wir an ein breites Kundenspektrum – an etablierte Anbieter wie auch an Start-ups. Da Bosch den Antrieb schnell und flexibel an die Bedürfnisse des Fahrzeugherstellers anpasst, entfallen zeitaufwändige Neuentwicklungen bei Kunden – das beschleunigt auch Entwicklungszeiten.
In unserem Unternehmen gibt es heute das geflügelte Wort „Kein Auto ohne Bosch“. Künftig werden wir auch sagen: „Kein Elektroauto ohne Bosch.“ Egal, ob Sie in Asien, Europa oder Nordamerika unter die Motorhaube schauen, den Anker werden Sie immer finden. Unsere Elektromobilitäts-Einheit wird die dynamische Veränderung hin zum elektrischen Fahren führend mitgestalten. Wir stehen unseren Kunden in diesem Transformationsprozess mit Wissen und Technologie zur Seite. Schon heute steckt Bosch-Technik in mehr als 800 000 Elektrofahrzeugen und Hybriden weltweit. Wir elektrifizieren nicht nur das Auto. Unsere Technik findet sich in so gut wie jeder Fahrzeugklasse: Wir entwickeln und produzieren Komponenten für elektrifizierte Fahrräder, Roller, Pkw und Nutzfahrzeuge. Kein Unternehmen ist in der Elektromobilität so breit tätig wie Bosch. Wir besetzen zudem das ganze Ökosystem der Elektromobilität – von serienerprobten Komponenten für elektrifizierte Anwendungen bis hin zur Vernetzung mit der Ladeinfrastruktur. Unsere Kunden profitieren von dieser Markterfahrung genauso wie von unserem weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk. In diesem kann Bosch Projekte flexibel und nah am Kunden realisieren – egal ob in Asien, Europa oder Nordamerika.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Dumm nur, dass u.a. auch Schaeffler und Continental Automotiv ebenfalls „Marktführer im Massenmarkt für Elektromobilität“ werden wollen! Von asiatischen Marktbegleitern noch gar nicht gesprochen.
Fritz! meint
Ich kann es nicht mehr hören, jeder noch so kleine Hersteller wird bald „Marktführer“ sein.
Mal sehen, wer in 8 Jahren von diesen „Marktführern“ noch da ist.
alupo meint
Es ist wohl an der Zeit sich von einigen DAX-Titeln zu trennen solange man dafür noch gutes Geld bekommt.
Uwe meint
Richtig!!!
Wer hat noch Mal die Betrugs-Software für die Dieselhersteller entwickelt?
Wer hat damit noch Mal die Möglichkeit geschaffen, weiter die lärmenden Stinker zu verbreiten und die E-Mobilität zu verzögern?
Wer will jetzt Marktführer werden?
Wie sagte Loriot:
Ach was!