Mitsubishi installiert in Japan zunehmend multifunktionale Elektroauto-Ladestationen. Die an mehreren Verkaufsstandorten des Unternehmens errichteten Stromer-Tankstellen bieten saubere Energie, helfen bei der Stabilisierung des lokalen Stromnetzes und dienen im Falle von Stromausfällen oder Katastrophen als Elektrizitäts-Backup.
Die neueste Mitsubishi „Hyper Energy Station“ wurde diesen Monat in der japanischen Stadt Saitama City in Betrieb genommen. Neben Solarpanelen und der Fähigkeit, das Stromnetz mit Energie von angeschlossenen Elektroautos zu versorgen, kann das System über eine eigene Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12 kWh Energie speichern und bei Bedarf in das lokale Netz einspeisen.
Das neue Ladesystem in Saitama City erweitert ein bestehendes Netz von drei „Hyper Energy Station“ Standorten. Ergänzt wird der Verbund durch 28 „Dendo Drive Station“ Einrichtungen von Mitsubishi, die mit Solarpanelen und Vehicle-to-Building (V2B) Ladesystemen ausgestattet sind. Bis 2020 sollen in Japan 200 der V2B-Standorte im Dienst sein.
Neben dem Aufladen von Elektroautos können V2B-Ladelösungen über die angeschlossenen Fahrzeugbatterien Gebäude mit Strom versorgen – etwa bei hoher Nachfrage oder in Notfällen. Bei niedriger Stromnachfrage oder hoher Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien fließt der Strom dann wieder in Richtung Elektroauto. Dies soll die Stabilisierung des Netzes und günstiges sowie umweltfreundliches Laden von E-Autos sicherstellen.
„Mit der Entwicklung unserer Fahrzeuge zu Elektroautos und Plug-in-Hybriden geht ein natürlicher Wandel von unseren Verkaufspunkten zu Ladestationen einher. Wir können Batterien nun dazu nutzen, emissionslose Elektrizität von Solarinstallationen auf dem Dach zu speichern und die Stromnachfrage bei unseren Autohäusern zu organisieren“, so Mitsubishi in einer Unternehmensmitteilung. Das Unternehmen erklärte, langfristig „ein wesentlicher Teil des Stromnetzes“ werden und zur Nachhaltigkeit, Stabilität und Sicherheit der Energieinfrastruktur beitragen zu wollen.
Priusfahrer meint
Größere amerikanische Unternehmen (z.B. Google) und mittlerweile auch
Hotel-Ketten, bevorzugen Solarzellen bzw. BZ-Cluster-Parks zur
Sicherstellung der elektr. Versorgung (genannt „off-grid“), da das amerikanische Stromnetz keine allzu großen Leistungsschwankungen verträgt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der Hintergrund dieser japanischen Überlegungen sind die leidvollen Erfahrungen aus dem Fukushima-Desaster. Die Strategie ist, einen Ausfall einer zentralen Stromerzeuger-Einheit durch viele kleine dezentrale Einheiten auffangen zu können. Deswegen fördert die japan. Regierung auch Wasserstoffzellen in Fahrzeugen (aus unserer Sicht eine total unwirtschaftliche Antriebsform für PKW), damit die Fahrzeuge im Schadensfall über Tankwagen mit Wasserstoff versorgt werden und die Stromversorgung aufrecht erhalten. Die im Artikel beschriebene Station ist also eine Pilotanlage.
KaHaKa meint
„Neben Solarpanelen und der Fähigkeit, das Stromnetz mit Energie von angeschlossenen Elektroautos zu versorgen, kann das System über eine eigene Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12 kWh Energie speichern und bei Bedarf in das lokale Netz einspeisen.“
Na das hilft dem lokalen Netz bestimmt richtig viel, wenn da ein 12kWh-Akku dranhängt. Davon kann man doch im Bedarfsfall warscheinlich noch nichtmal den Häuserblock rund um’s Mitsubishi-Autohaus für eine Stunde versorgen..? Sorry, aber für Netzstabilität braucht man dann doch eine etwas andere Größenordnung, und so irre viel Solarstrom zum späteren Laden für e-Autos ist das beileibe auch nicht! PR-Stunt nenne ich das!
Christian meint
12 MWh könnte ich mir vorstellen.
Uwe Pietsch meint
MWh= Mega Watt / hour ? … ;)