Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne sieht den Wandel seiner Branche zu Elektromobilität äußerst skeptisch, den von ihm geführten Sportwagenbauer Ferrari wird er dennoch demnächst elektrifiziert. Schon bald soll jede Baureihe auch mit E-Motor angeboten werden. Ein reines Elektroauto wird es bei Ferrari laut Marchionne nicht vor 2022 geben, davor will er „die volle Leistung der Elektrifizierung“ in Form von Teilzeit-Stromern mit Hybridsystem auf die Straße bringen.
Der erste in größerer Stückzahl gebaute Hybrid-Ferrari – der limitierte Supersportler LaFerrari fährt bereits seit 2013 mit Elektro-Unterstützung – rollt im nächsten Jahr zu den Händlern. Das 2020 auf den Markt kommende erste, Marchionne zufolge dann weltweit schnellste, SUV von Ferrari soll es sogar exklusiv elektrifiziert geben.
Marchionne verriet im Gespräch mit der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg, dass bereits benzin-elektrische Ferrari auf Teststrecken in der Nähe der Firmenzentrale in Maranello fahren. Einer dieser verdächtig leisen Boliden wurde im vergangenen Monat abgefilmt und das Video auf YouTube veröffentlicht.
Ferrari will seinen Absatz von zuletzt unter 9000 Fahrzeugen auf bis zu 15.000 Stück steigern. Herkömmliche Verbrennungsmotoren spielen dabei weiter die Hauptrolle, den zunehmend strengeren Umweltgesetzen kann sich die Traditionsmarke aber nicht dauerhaft entziehen: Mit mehr als 10.000 pro Jahr produzierten Fahrzeugen wird Ferrari nicht mehr von den CO2-Limits für größere Autohersteller ausgenommen.