Elektromotoren können elektromagnetische Feldenergie erzeugen, die bei entsprechender Stärke die Funktionalität von medizinischen Geräten beeinträchtigt. Von den beim Betrieb von Elektroautos erzeugten Magnetfeldern geht aber wohl keine Gefahr für Menschen mit Herzschrittmacher oder implantiertem Defibrillator aus. Dies lässt sich aus dem Ergebnis einer aktuellen Untersuchung schließen.
Für ihre Studie haben deutsche Wissenschaftler die Stärke der von Elektroautos ausgehenden magnetischen Felder gemessen. Untersucht wurde zudem, wie die Herzschrittmacher oder Defibrillatoren von 108 an der Studie beteiligten Patienten während der Fahrt und dem Laden ihre Arbeit verrichten. Das Ergebnis: Im Innenraum und in der Nähe von populären Stromern wie BMW i3, Nissan LEAF, Tesla Model S und Volkswagen e-up! sowie im direkten Umfeld der Ladekabel wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.
„Unsere Studie lässt darauf schließen, dass die von Elektroautos erzeugten elektromagnetischen Felder keine Fehlfunktionen auslösen“, sagte Dr. Carsten Lennerz vom Deutschen Herzzentrum München und dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung der Nachrichtenagentur Reuters. Er wies darauf hin, dass sich die Technik von Elektroautos und Herzgeräten laufend verändere, es könne daher keine grundsätzliche Entwarnung gegeben werden. Dazu Lennerz: „Patienten mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren sollten dieses Ergebnis als ermutigend für ihre Sicherheit in Elektroautos betrachten, sich aber bewusst sein, dass es dennoch zu ungewöhnlichen Ereignissen kommen kann.“
Der britische Wissenschaftler und Experte für medizinische Geräte Dr. Richard Sutton vom Imperial College London merkte an, dass an der aktuellen Studie vergleichsweise wenige Menschen teilgenommen haben. Angesichts der in den nächsten Jahren auf die Straße kommenden großen Anzahl neuer Elektroauto sei es ratsam, Untersuchungen mit größerem Umfang durchzuführen.
Dr. Dhanunjaya Lakkireddy von der US-Universität Kansas wies darauf hin an, dass bereits Haushaltsgeräte wie Elektrorasierer oder Mikrowellen die Funktion von implantierten Herzgeräten beeinflussen können. Auch er setzt sich daher für eine intensivere Untersuchung der Wirkung von Elektroautos auf medizinische Geräte ein – nicht zuletzt, da Strom-Pkw in einigen Jahren über deutlich leistungsfähigere Batterien verfügen dürften.
alupo meint
Ich hab mal mit meinem Handy nachgemessen. Im Innenraum war der Wert identisch zu aussen.
Nur direkt am SuC Kabel bei 100 kW (400 V, d.h. 250 A) lag der Wert, je nach Messposition, um bis zu 4 mal höher. Aber immer noch sehr gering, absolut gesehen.
E-Tom meint
Gehört die elektromagnetischen Feldmessung nicht zur Zulassung von Kraftfahrzeugen? Da gibt es bestimmt Normen, die einzuhalten sind. Man darf natürlich gerne noch mal nachmessen.
McGybrush meint
Uberrascht mich nicht. Wären 400V bei 1000A gefährlich dann wären viele auch schon bei Puslsierenden Zündspannungen bei der Zündspule mit 10.000V oder dem des Xenon Lichtes von Autofahren ärztlich befreit worden.
Aber gut das man sowas auch nachweislich prüft.
JoSa meint
Es wär echt schön, wenn man Beiträge, auch noch nach dem Abschicken, Editieren könnte. :)
Peter W meint
… nicht zuletzt, da Strom-Pkw in einigen Jahren über deutlich leistungsfähigere Batterien verfügen dürften.
Ärzte sind keine Techniker. :-)
Die Batterie erzeugt absolut keine magnetischen Felder, auch Gleichstromkabel nicht. Lediglich der Motor mit seinen starken Magnetfeldern und die Leistungselektronik, die den Wechselstrom erzeugt, macht ein bischen elektromagnetische Strahlung.
JoSa meint
Warscheinlich gehen sie davon aus, das mit stärkeren Batterien sofort alle
Autofahrer, die vorhandene Leistung abrufen werden.
Nach dem Motto, in zwei Sekunden von 0 auf 100km/h, ist mir zu laaaam.
Und, jede Art von elektrischen Strom erzeugt Magnetfelder, nur bei Gleichstrom
entsteht kein Wechselfeld, welchen in elektischen Leitern Spannungen induzieren kann. (und der herzschrittmacher aus dem tritt gerät)