Audi-Entwicklungschef Peter Mertens hat mit dem Branchenmagazin Automobil-Produktion über die E-Mobilitäts-Pläne und das erste Elektroauto des Ingolstädter Premium-Anbieters gesprochen. Die Elektrifizierung des Modellangebots nannte Mertens „spannend und super herausfordernd“.
Bislang bietet Audi exklusiv auf bestehenden Modellen basierende Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite an. Bei dem in diesem Jahr kommenden ersten reinen Stromer, dem SUV e-tron, handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Audi. Neue vollelektrische Modelle werden auf speziell für den alternativen Antrieb konzipierten Architekturen basieren: dem E-Auto-Baukasten MEB des Volkswagen-Konzerns sowie der gemeinsam von Audi und Porsche konzipierten „Premium Platform Electric“ (PPE).
Mit den neuen Elektroauto-Architekturen will Audi in Zukunft „eine völlig andere Raumaufteilung“ umsetzen, Fahrzeuge sollen zudem flacher im Frontbereich ausfallen. Darüber hinaus würden sich neue Möglichkeiten beim „Batterie-Package“ ergeben, erklärte Mertens. Als Volkswagen-Tochter erhält Audi die Zellen für seine E-Auto-Batterien aus Asien, die Konfektionierung der Akkus übernimmt der Hersteller selbst in seinem Werk in Brüssel.
Mertens bekräftigte, dass der noch auf der Verbrenner-Plattform MLB basierende e-tron und dessen Schwestermodell e-tron Sportback nicht nur in „homöopathischen Stückzahlen“ in den Verkauf gehen sollen. Zum einen, weil Audi der Meinung sei, „dass der Kunde in dem Segment nach Elektromobilität fragt und darauf wartet, dass das Angebot kommt“. Außerdem seien Elektrofahrzeuge für das Erreichen der CO2-Ziele des Premium-Anbieters nötig.
Neben möglichst großer Reichweite und sportlicher Fahrleistung steht bei Elektroautos von Audi laut Mertens die Ladegeschwindigkeit im Vordergrund. „Für uns ist hier ganz klar: Wir wollen und werden da signifikant vorne sein“, so der Entwicklungschef. Das Ziel sei „eine Halbierung der aktuellen Ladezeiten“.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Außerdem seien Elektrofahrzeuge für das Erreichen der CO2-Ziele des Premium-Anbieters nötig.“ Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund für den Schritt in E-Mob.; Kunden, die überteuerte E-Fahrzeuge kaufen, helfen dem Konzern auch noch, überdimensionierte Verbrenner-SUV weiterhin zu vermarkten.
Christian meint
Halbierung der Ladezeit – mache ich jederzeit vor egal mit welchem BEV. Verdoppelung der Ladeleistung wäre eine Aussage.
Jörg meint
;-))
Das zeigt deutlich, wieweit die Entscheider bei AUDI weg sind vom Thema. Die wissen nichteinmal wovon sie reden.
150kW meint
„Halbierung der Ladezeit – mache ich jederzeit vor egal mit welchem BEV. Verdoppelung der Ladeleistung wäre eine Aussage.“
Bei gleicher Kapazität, ist halbe Ladezeit gleichbedeutend mit doppelter Ladeleistung.
Jörg meint
Würde aber jemand, der wirklich im Thema ist, so (eventuell) nicht formulieren…. oder?
150kW meint
Warum nicht? Die Zeitangabe ist sogar präziser, da die Ladeleistung oftmals nur als Peak-Leistung angegeben.
Jörg meint
Je mehr man sich in der Erläuterung vom eigentlichen Kernvorgang wegbewegt, umso mehr definierte Rahmenbedingungen sollten mitbenannt werden um sinnvolle Aussagen zu machen.
Bei Deiner gewünschten Zeitangabe wäre das dann sowas wie: Akkutemperatur, Akkustand, Außentemperatur/Thermomanagement, Akkugröße ….
Aber für den Stammtisch reicht natürlich eine Zeitangabe …
150kW meint
Die Rahmenbedingungen kann man generell als fest abnehmen. Alles andere wäre Unsinn.
Jörg meint
@150
Das erschließt sich mir nicht.
Was meinst Du?
Christian meint
Da weder Audi noch ich Randbedingungen zur Aussage definiert haben, sind beide Aussagen natürlich nicht falsch.
Mir geht nur das Marketing-Gewäsch und das „Leute-dumm-halten“ auf den Senkel.
Ich sag ja auch nicht ‚Mein Auto braucht nur 2 Liter‘, und lass es so stehen. Obwohl es nicht falsch ist.
Und ich gebe Jörg vollkommen Recht in jeder seiner Aussagen, er hat mich verstanden.
Peter W. meint
Was Audi verkündet ist ja derzeit nur heiße Luft, da muss man mal aufs Ergebnis warten. Wer mit 150 kW einen 95 kWh-Akku in weniger als 30 Minuten laden will, kann nicht ernst genommen werden.
Trotzdem ist es gut, wenn die Autobauer erkennen, dass schnelles Laden wichtiger sein wird als große Akkus. Nach 300 bis 400 km ist eine Pause ohnehin sinnvoll. Wenn man 100 km Reichweite in maximal 10 Minuten nachladen kann, ist man schon mal auf einem guten Weg. 5 Minuten Ladezeit für 100 km wären als Ziel für die nächsten Jahre wichtig, da müssen aber die Akkus noch besser werden, denn da sind Ladeleistungen von 200 kW und mehr notwendig.
150kW meint
„Wer mit 150 kW einen 95 kWh-Akku in weniger als 30 Minuten laden will, kann nicht ernst genommen werden.“
Weil?
Albert Mayer meint
Ganz einfach, wegen der Physik, und auch etwas wegen der Chemie.
Das reicht nicht einmal für 80% SOC.
Geschweige denn wenn man die ab 60% SOC reduzierte Ladeleistung berücksichtigen würde (was man definitiv machen müsste).
Christian meint
Doch könnte gerade so reichen, ganz leer wird der Akku nie sein, man könnte von einem Ladehub von 70% ausgehen. Und was der neue Akku kann, weiß niemand außer Audi.
Ich gehen davon aus daß große Akkukapazitäten das Laden mit hohem Strom länger ermöglichen als die Akkus aus den Anfangszeiten. Man sieht schon zw. 60 Ah und 94 Ah beim i3 Fortschritte.
wolfi meint
halbierung der ladezeit finde ich super, bei der aktuell verfügbaren audi-flotte heißt das von 0:00 auf …. *trommelwirbel* …. 0:00 h für die komplettladung eines audi-e-mobils. und das sogar mit 0W!
große deutsche ingenieurskunst!
Leonardo meint
Trifft den Punkt, aber Haargenau.
Albert Mayer meint
+1,
leider hast Du 100%-ig Recht.