Angela Merkel hat sich für eine europäische Fertigung von Elektroauto-Batteriezellen ausgesprochen. Die Chancen für ein solches Projekt stehen laut der Bundeskanzlerin immer besser. „Ich erkenne ein gewisses Umdenken bei den Automobilherstellern“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag bei einer Veranstaltung in Berlin.
Batterien werden bei der Produktion von Elektroautos in Zukunft einen erheblichen Teil der Wertschöpfung ausmachen, so Merkel bei der Verabschiedung von Henning Kagermann als Präsident der Acatech-Akademie der Technikwissenschaften. Kagermann ist auch Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität, ein Beratergremium der Bundesregierung.
Merkel warb dafür, in Europa bei der Batteriezellfertigung „etwas hinzubekommen“. Dazu sei aber der Wille der Wirtschaft nötig. Volkswagen, Daimler, BMW & Co beziehen die Zellen für ihre Elektroauto-Akkus bislang aus Asien und konzentrieren sich auf die Konfektionierung von Batteriepaketen. Der Markt wird daher derzeit von Unternehmen wie LG und Samsung aus Südkorea, Panasonic aus Japan oder CATL aus China dominiert.
Bei Volkswagen könnte Merkels Anliegen auf offene Ohren stoßen: Ein Unternehmenssprecher erklärte vor kurzem, dass in Bezug auf Batteriezellen „alle Optionen“ auf dem Tisch liegen würden. Konzernchef Herbert Diess sagte später auf der Hauptversammlung von Volkswagen: „Wir müssen im Industrieverbund mit vereinten Kräften über den Aufbau einer Fertigung von Batteriezellen in Europa nochmals verstärkt diskutieren“. Sein Vorgänger Matthias Müller hatte einer Zellfertigung keine Priorität eingeräumt.
Elektroautos verkaufen sich in Deutschland trotz anziehender Zulassungszahlen bislang nur schleppend. Merkel glaubt dennoch: „Wir sind auf einem guten Pfad.“ Die E-Mobilität könne sich schnell dynamisch entwickeln, sagte die Kanzlerin.
Horst E. meint
Ich könnte echt heulen über diese Miesmach-Berichte. Warum läuft der Absatz der E-Autos nur schleppend?
Weil es faktisch nur eine handvoll E-Modelle zu kaufen gibt.
– Oberklasse: Tesla Model S
– Mittelklasse: Hyundai IONIQ, E-Golf, Nissan Leaf, Ford Focus Electric, KIA Soul EV
– Kleinwagen: Renault ZOE, Smart, VW UP, BMW i3, Citroen Berlingo, C-Zero
– Nischen: Twizzy, OPEL Ampera (nicht erhältlich)
Vielfalt sieht anders aus und 2020 ist noch weit entfernt, ab da gibt es dann 2 Handvoll Modelle auf dem Markt.
Aber ich ahne es schon, die Lieferzeiten – die aktuell je nach Hersteller bei 6-12 Monaten liegen, werden nicht sinken.
Wie genau sollen bei diesem Zustand die Statistiken verbessert werden?
Leonardo meint
!!!!!Wir schaffen das!!!!!
Merkel hat es ja auch geschafft, daß durch diese absolut sinnlose Abwrackprämie über viele Jahre hinweg keine 1000,- € Autos für Fahranfänger mehr auf dem Markt waren weil sehr viele gute Auto einfach in die Presse kamen.
Priusfahrer meint
Allein der gute Wille erreicht schon lange nichts mehr. Als Kanzlerin sollte sie
auf die Industrie mehr Druck ausüben. Sonst sehen sich die Vorstände
überhaupt nicht genötigt auch nur einen Finger zu rühren. Gute
Aktien-Dividenden und Boni-Zahlungen wurzeln laut Vorständen nur auf
gute Diesel-Umsätze. Alles andere geht beim einen Ohr hinein und beim
anderen wieder raus.
Peter W meint
Die Bundesregierung weiß nicht, wo sie mit den zu erwartenden 60 Milliarden Euro Steuermehreinnahmen hin soll. Da muss man der Industrie unbedingt ein paar Subventionen aufschwatzen, auch wenn die gar nichts investieren wollen.