Die EnBW will das Geschäft mit Ladeinfrastruktur für Elektroautos vorantreiben. Das derzeit aus 128 Strom-Tankstellen bestehende Netz soll dazu bis 2020 auf 1000 Schnelllader ausgebaut werden. Als weiteres wichtiges Thema hat der Energiekonzern leistungsstarke Stromnetze identifiziert.
„Die EnBW ist bereits heute Marktführer im Bereich Schnellladen und hat diese Position 2017 weiter ausgebaut“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Die Anzahl der Standorte in Baden-Württemberg habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Inzwischen setze jede dritte Autobahnraststätte in Deutschland auf Schnellladelösungen von EnBW. Mit der EnBW mobility+ App würden die Karlsruher zudem die größte Netzabdeckung und den komfortabelsten digitalen Zugang zu Ladestationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten.
Mastiaux betonte die zentrale Bedeutung des Stromnetzes als „unverzichtbares Energie-Rückgrat einer modernen Industriegesellschaft“. Allein die Verteilnetze seien 2017 mit Investitionen von rund 415 Millionen Euro modernisiert und ausgebaut worden. Dabei stand laut dem EnBW-Chef neben dem Neubau von Umspannwerken und Stromleitungen vor allem der Netzausbau für die steigende Zahl an Elektroautos im Fokus.
„Das heutige Stromnetz ist nicht darauf ausgelegt, dass eine große Zahl an Elektrofahrzeugen zur gleichen Zeit am gleichen Ort lädt. Dieses Problem werden wir lösen“, so Mastiaux. Derzeit laufe bereits ein EnBW-Testprojekt in Ostfildern bei Stuttgart: Ausgestattet mit Elektroautos und Ladeboxen testen hier Anwohner unter Alltagsbedingungen, wie sich eine solche Ballung von Ladevorgängen auf das Stromnetz auswirkt.
O.Kay meint
Die Aussage der EnBW ist schlicht und ergreifend ein schlechter Witz.
In Karlsruhe wurden in den letzten zwei Jahren nur Säulen abgebaut!!
Ich kenne alleine vier Lade-Standorte die es nicht mehr gibt
Einzig wo die EnBW aktiv war sind die Stationen an den Autobahn-Raststätten und da hat das meiste davon auch der Bund/ das Land bezahlt.
Auf Anfragen WARUM kam noch nicht mal ne Antwort.
Hauptsache der „Lars Ehrenfeld“ wird werbewirksam schön präsentiert
Beim Säulen abbauen wurde er allerdings noch nicht verfilmt
Christian meint
Die EnBW möchte am Netzausbau und der dringend empfohlenen Verstärkung der Netze durch die angeblich zusätzliche Belastung durch ladende BEV verdienen.
Widerspricht in der Kernaussage diesem Artikel: https://ecomento.de/2018/04/17/bundesregierung-e-mobilitaet-hat-nur-geringen-einfluss-auf-den-stromverbrauch/
Wo nicht mehr verbraucht wird, sollte auch keine zusätzliche Belastung entstehen.
Hat es schon einmal Probleme gegeben, weil abends Millionen ihren Elektroherd einschalten? Nein.
Wird es wohl, sobald gleichzeitig noch einige Hunderttausend Wallboxen mit 7 – 22 kW Leistung dazu kommen. Wer verkauft die Dinger gerne und macht damit Umsatz und erzeugt damit ein Problem, das ohne die WB garnicht wäre?
Ich fahre täglich 100 – 120 km, da reichen im Sommer Ladeleistungen unter 2 kW über Nacht aus, damit es morgens weitergehen kann. Aber so kann man ja kein Geld verdienen…
Daniel meint
Der Gesamtstrombedarf in Deutschland wird nicht sehr stark ansteigen. Das Problem ist die Verteilung. Ein Großteil des Stroms wird derzeit in der Industrie verbraucht und dahin liegen auch entsprechende Leitungen und Verteilstationen. In den einzelnen Haushalten wird dagegen sehr wenig Strom verbraucht. Da zieht mal ein Elektroherd oder als Maximum eine Durchlauferhitzer. Wenn mal Bauarbeiten nötig sind kommt ab und zu eine Starkstromdose hinzu, das war es dann. Mit den Elektroautos ändert sich das. Dann wollen einem Wohngebiet plötzlich viele Menschen gleichzeitig, wenn sie nach Hause kommen, ihr Auto laden. In Zukunft wird das vermehrt mit 11kW oder sogar 22kW ablaufen. Für diese Abnahmen sind die Netze/Verteilstationen in den Wohngebieten aber nicht ausgelegt. Deshalb ertüchtigen praktisch alle Netzbetreiber die entsprechenden Netze. Dass ihnen 2kW reichen, ist zwar schön, sie sind aber nicht jeder, und die Netze müssen eben auch zu erwartende Extremsituationen abdecken. Sie würden sich ganz schön über die Energieversorger und Netzbetreiber beschweren, wenn jedesmal, wenn zu viele ihrer Nachbarn ihr Auto gleichzeitig anschließen, der Strom ausfällt.
Leonardo meint
Es gab mal Zeiten wo in jedem Zimmer Nachtspeicheröfen standen. Da fiel der Strom auch nicht aus.
Irgendwann gibt es intelligente Wallboxen bei denen der Energieversorger je nach Stromangebot die Ladeleistung steuern kann (günstiger Tarif), dann gibt es auf dieser Wallbox noch die Taste „Laden mit voller Leistung“ wenn man abends noch mal weg muß (teurer Tarif).
Über den Geldbeutel läßt sich fast alles Regeln.
Meiner Einer meint
Vielleicht mag die Aussage für Verkehrsachsen stimmen, daß die Anschlüsse an Raststationen verstärkt werdenmüssen. Netzausbau alleine wird es aber nicht richten. Es müsste auch die Erzeugungskapazität genau in dem Augenblick bereit stehen, wenn alle Pendler ihren Wagen Abends an die Ladestation hängen.
Das bedarf es wohl noch zusätzlicher Lösungen.
Die Zauberwörter heißen:
– Lastabhängiges, gesteuertes Laden
– Lastabhängige Tarife
– Zwischenspeicher an Verkehrsachsen
– gerne auch bidirektionales Laden
All das gibt es für die Privatkunden meines Wissen (noch) nicht.