Die großen deutschen Autokonzerne investieren hohe Summen in Elektromobilität. Um die wirtschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen des erwarteten Booms von Elektroautos stemmen zu können, dünnen Hersteller wie BMW oder VW ihr bisheriges Portfolio aus.
„Wir müssen die Komplexität aus der Produktion und dem Angebot herausnehmen und den Aufwand der unzähligen Varianten eindampfen“, sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter der Branchenzeitung Automobilwoche. Bei den Bayern könnten „bis zu 80 Prozent der Varianten wegfallen, die am wenigsten nachgefragt werden“ – etwa Lenkradvarianten oder Farben. „Der Kostendruck steigt aufgrund höherer Kosten in der Elektromobilität. Das müssen wir kompensieren“, so Peter.
Auch VW optimiert sein Angebot: Mitte des Jahres werden insgesamt 36 Modellversionen gestrichen, berichtet die Automobilwoche. Betroffen sind Baureihen vom Kleinwagen up! über das SUV Tiguan bis zum Coupé Arteon. „Die Optimierung der Getriebe-Motoren-Varianten ist immer eine gute Idee, unabhängig von WLTP oder einer zunehmenden Elektrifizierung“, erklärte Konzern-Finanzvorstand Frank Witter. „Wir sollten uns immer an den Kundeninteressen ausrichten und das anbieten, wo eine gute Nachfrage ist.“
Uwe meint
Kluge Maßnahme von VW!
Degressive Modellpolitik – so geht man schneller gegen 0 Varianten der Verbrenner-Sparte.
Das erhöht das Interesse an den I.D.-Modellen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das ist doch ein ganz normaler Prozeß, die Vielfalt in größeren Abständen auf den Prüfstand zu stellen und unrentable Kombinationen einzustellen und neue zu entwickeln. Das hat nichts mit E-Mobilität zu tun.
Aber: E-Mobilität für sich kommt natürlich im Antriebsstrang mit wesentlich weniger Vielfalt aus und damit sinkt auch die Anzahl möglicher Kombinationen im Werk. Und die Anzahl vom Kunden wählbare Getriebevarianten liegt bei: NULL !! Also: x * 0 = 0.
JoSa meint
Mir gibt der Satz zu denken: „Die Optimierung der Getriebe-Motoren-Varianten ist immer eine gute Idee, unabhängig von WLTP oder einer zunehmenden Elektrifizierung“
Wollen sie jetzt Elektro-Getriebemotoren bauen (eingebauter Verschleiß) ?
Oder doch lieber Verbrenner ?
Peter W. meint
Irgendwie verwundert mich das schon. Man hat doch mir der Aufpreisliste locker nochmal 10.000 Euro draufschlagen können. Kombinationen von unnützem Gedöns, das man nehmen muss, wenn man noch ein zusätzliches Lämpchen im Handschuhfach haben will, ist doch die Masche der Autobauer.
Ob sich da jetzt wirklich was ändert kann ich mir nicht vorstellen. Lediglich bei Motorisierung und Getriebe könnte es Einschränkungen geben, wie Wittner erklärt.
Auf lediglich 3 Varianten wie es die Asiaten machen, werden sie nicht runtergehen.
McGybrusch meint
Die Liste wird bleiben. Die Vielfalt wird in Paketen gebündelt. Statt alles einzeln für 1000Eur zu nehmen gibt es ein Paket für 5000Eur. So wie es Tesla auch macht. Einzeln zu handeln würde das sicherlich 6000-7000Eur kosten.
Ralf Schoch meint
Oh, da wird doch nicht der Groschen gefallen sein …
Wird auf diesem Weg die Verbrenner Produktion eingedampft, ohne dass man das Kind beim Namen nennen muss.
Und bei den Elektro Varianten fängt man mit ein paar wenigen Varianten hat. Funktioniert ja bei Tesla auch ;-)
Düsentrieb meint
Seltsam, ich hatte demletzt gelesen, das die Variantenvielfalt der Verbrenner reduziert werden muss, weil die das mit den kommenden Abgasnormen nicht mehr hinbekommen. So unterschiedlich kann man das darstellen…
Tesla-Fan meint
Genau so ist es!
Bei manchen Motor-Getriebe-Kombinationen lohnt sich die Aufrüstung nicht, bei anderen geht es schlicht nicht.
Stocki meint
So wird das aber nichts mit dem Titel des Ankündigungsweltmeisters :)
Leotronic meint
So langsam werden die Stinker als solche eingedampft. Es ist hoechste Zeit die Krebsschleudern zu killen.