Der Audi-Standort Neckarsulm bereitet sich auf die Fertigung zweier Elektroauto-Modelle vor. In den kommenden Jahren entstehen dafür auf dem Werkgelände mehrere neue Produktionsstätten. Die Bauarbeiten beginnen im Sommer.
Im Südosten des Standorts Neckarsulm entsteht ein neuer Karosseriebau, teilte Audi mit. Dafür bricht das Unternehmen demnächst bestehende Gebäude ab und beginnt mit den Bodenarbeiten. Bisher dort untergebrachte Abteilungen ziehen vorübergehend in andere Hallen und Bürogebäude auf dem Werkgelände.

In einem weiteren Neubau gewinnt Audi Platz für die Logistik und die Vormontage. Die beiden neuen Elektroauto-Modelle integriert Audi Neckarsulm in bestehende Montagelinien. Dazu ist ein Ausbau der Audi-A8-Montage im Westen des Werks nötig. Mit den Strukturmaßnahmen vergrößert der Standort seine Werkfläche, die dazu erforderlichen angrenzenden Grundstücke wurden bereits in den vergangenen Jahren erworben.
„Durch konsequentes und vorausschauendes Flächenmanagement ist es gelungen, die Werkstruktur so zu optimieren, dass wir den Audi-Standort Neckarsulm ideal gestalten können“, so Werkleiter Helmut Stettner. „Die beiden volumenstarken E-Autos, der e-tron GT, die neuen Generationen des Audi A8, A7 und A6 sowie unser Brennstoffzellen-Kompetenzzentrum versprechen eine stabile Zukunft für unseren Standort.“
Audi hat angekündigt, sein komplettes Portfolio zu elektrifizieren – bis 2025 sind über 20 Elektrofahrzeuge geplant. Nach dem in diesem Jahr kommenden SUV e-tron steht 2019 der SUV-Crossover e-tron Sportback auf dem Programm. 2020 rollen der viertürige Gran Turismo e-tron GT von Audi Sport und das erste Elektro-Modell im Premium-Kompaktsegment zu den Händlern. Anschließend sind weitere Stromer auf Basis der gemeinsam mit Porsche entwickelten „Premium Platform Electric“ PPE vorgesehen.
DerOssi meint
OK neuer Versuch… es ist meines Erachtens einfach Tatsache, dass es irgendwann auch zu Engpässen bei den Ressourcen für E-Fahrzeuge kommen wird (den Zeitpunkt maße ich mir natürlich nicht an vorherzusagen)… was die ganze Sache wiederum, u.U. extrem, verteuern wird… und dann wird man heilfroh sein, auch in andere Antriebstechnologien investiert und geforscht zu haben, um die „Kostenlast“ (für uns Verbraucher) auf mehrere nutzbare Wege und Technologien zu verteilen… und das zu verneinen, ist naiv und kurzsichtig, da bleibe ich dabei…
Anderer Blickwinkel meint
Gegenfrage:
Wie lange wusste man bereits, dass die Menge der Ölförderung ihre natürlich Neuentstehung übersteigt? Also das man mehr entnimmt als nachkommt und daher Zwangsläufig „irgendwann“ zu Engpässen gefolgt vom Versiegen der Lagerstätten kommen wird?
Jetzt könnte man sagen: Die bereits bekannten Lagerstätten halten noch mehr als 200 Jahre – genug Zeit um andere Technologien zu erforschen… ALLERDINGS sollte jedem seit der Öl-Kirsie der 60er bewusst sein, dass es auch schnell zu Engpässen kommen kann, lange bevor die Ressourcen physisch erschöpft sind! Welche Fortschritte hat man seit den 60ern gemacht?
Weil es nicht möglich war – oder weil man nicht wollte (obwohl man die Fakten kannte)?
Michael S. meint
Das ist leider so nicht richtig. Mit steigenden Preisen (wie jetzt zum Beispiel bei Kobalt) werden nicht nur weitere Technologien zur Gewinnung möglich (wenn nur 1.000 t/Jahr benötigt werden baue ich keine riesige Mine auf). Es werden auch Materialsubstitutionen wirtschaftlich bzw die Erforschung zur Verringerung des knappen Materials wird wichtiger und stärker forciert (siehe Akkus des Model 3 mit viel geringerem Kobalt-Gehalt als die Konkurrenz). Es wird sich also immer ein gewisses Gleichgewicht einstellen, schlussendlich über den Preis.
Beispielsweise sorgt auch der hohe Ölpreis für bessere Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien und damit Investitionen in diesem Sektor, was langfristig zur Minderung des Strompreises beiträgt (hinsichtlich inflationsbereinigter Herstellungskosten).
150kW meint
@ecomento:
„Der Audi-Standort Neckarsulm bereitet sich auf die Fertigung zweier Elektroauto-Modelle vor – die ersten reinen Stromer des Ingolstädter Anbieters.“
Die ersten rein ekletrischen werden e-tron und e-tron Sportback. Beide werden in Brüssel gebaut.
Redaktion meint
Danke für den Hinweis. Die E-Auto-Modelle für Neckarsulm wurden tatsächlich noch nicht offiziell vorgestellt.
VG
TL | ecomento.de
Michael S. meint
Gibt es für die Modelle aus Brüssel Ziel-Stückzahlen, an denen man den Erfolg messen kann?
150kW meint
Sollen ca. 60.000 pro Jahr sein.
Peter W. meint
Interessant wird sein, wie gut und teuer die E-Audis werden.
Ob es dann noch mit Wasserstoff oder synthetischen Treibstoffen betriebene Fahrzeuge gibt ist derzeit unwichtig. Lustig ist aber in dem Zusammenhang, dass die Leute die behaupten es gäbe zu wenig Strom für BEVs, andererseits fordern aus überschüssigem Strom Wasserstoff herzustellen, der nur zu einem Drittel am Rad ankommt. Noch schlimmer ist der Ruf nach synthetische Treibstoffen, bei denen der Wirkungsgrad wahrscheinlich noch bescheidener ist.
Ich schau jetzt mal, was die nächsten 3 Jahre beim BEV bringen.
DerOssi meint
„Die beiden volumenstarken E-Autos…“ …hat der Herr Settner das in seiner Glaskugel gesehen, dass die Modelle „volumenstark“ werden?! …das wird immer noch einfach die Zukunft zeigen, ob er die Gefährte in großer Stückzahl an den Kunden bringen kann…
Dagegen finde ich den Passus „sowie unser Brennstoffzellen-Kompetenzzentrum..“ als ausnahmsweise vorausschauend… es wird meines Erachtens zukünftig (eher (sehr) langfristig gesehen) nicht „Schwarz oder Weiß“ gefahren, sondern es wird einen Mix aus E-Autos, Brennstoffzellentechnik und Verbrennertechnik geben… ja auch Verbrenner! -> mit synthetischen Kraftstoffen wird hier noch viel passieren und wird auch notwendig sein… weil das Elektro-Hoch-See-Container-Schiff kann ich mir partout nicht vorstellen…
JoSa meint
Solange es noch Kraftwerke gibt, die mit fossilen Brennstoffen (auch Uran)betrieben werden, gibt es keinen überflüssigen Grün-Strom. Wie sollte man also PtG undPtL betreiben können, ohne die Welt weiter zu verdrecken.
Die Leute die wissen worum es geht, werden mir zustimmen. :)
DerOssi meint
Prinzipiell gebe ich Ihnen bei dem Punkt mit den fossilen Kraftwerken Recht… deshalb schaden derzeit zumindest in Deutschland bewegte E-Autos eher der Umwelt, als das sie nützen… aber das vertehen die E-Auto-Fahrer hierzulande nicht oder wollen es einfach nicht hören… in den nordischen Ländern mit nahezu 100% Strom aus regenerativen Quellen sind das dagegen zugunsten der E-Autos viel besser aus…
Und zum Thema PtG und PtL:
https://www.swr.de/odysso/synthetische-kraftstoffe/-/id=1046894/did=20527678/nid=1046894/fq1n4c/index.html
Nur ein Beispiel, was sich innerhalb 3 Sekunden goggeln lässt (sofern man denn will)… ich glaube, da ist noch viel möglich und wird auch noch kommen…
JoSa meint
Danke…
Sehr interessanter Bericht. Leider haben sie das Fragezeichen im Titel übersehen und das es keine Angaben über Wirkungsgrade gibt.
https://www.heise.de/autos/artikel/Synthetische-Kraftstoffe-Chance-oder-Chimaere-3953104.html
DerOssi meint
@JoSa:
Danke, ebenfalls ein interessanter Bericht, der umso mehr zeigt, das nicht alles „Schwarz und Weiß“ zu betrachten ist… ich bin dennoch davon überzeugt, dass die zukünftigen „Fortbewegungsarten“ vielfälltig ausfallen werden, wobei es, und den „Fehler“ muss ich zugeben, man das Thema globaler sehen und auf alle Verkehrsmittel ausweiten müsste…
JoSa meint
Wenn man bei https://www.heise.de nach „PtL“ sucht, stößt man auf viel interessantere Berichte, die aber eher was für Eigenheimbesitzer sind.
Kleine PtL-Anlagen die den Überschuss von der eigenen PV-Anlage in den alten Öltank fließen lassen. Jetzt kann man sich entscheiden, verbrenne ich den Kraftstoff im Auto, oder will ich im Winter Wärme und Strom.
Der Statistiker meint
Ein Elektro-Hochsee-Containerschiff wird es vermutlich nicht so bald geben. Da gibt es tatsächlich eine Chance für Wasserstoff als Teillösung, vielleicht sogar synthetische Kraftstoffe als Übergangslösung.
Aber hier ist ja die Rede von PKWs! Und wer bitteschön glaubt denn noch an die synthetischen Kraftstoffe fürs Auto? Auch H2 wird höchstens eine Übergangslösung im PKW-Bereich sein – bis auch die letzten paar Autofirmen die H2-Projekte einstampfen und voll in Richtung BEVs gehen….
DerOssi meint
Dann gehen wir doch ihrem Namen folgend mal in die Statistik.. laut Statistika war der Fahrzeugbestand weltweit knapp 1,3 MILLIARDEN Fahrzeuge… und die wollen sie alle irgendwann (ferne Zukunft natürlich) mit einer 500 Kilo-Batterie ausstatten?!
Ich finde es einfach naiv, zu glauben, das E-Autos DER Königsweg und einzige Weg sind…
Und es lässt sich innerhalb von paar Sekunden googeln, dass weiterhin intensiv an synthetischen Kraftstoffen geforscht wird und auch schon veritable Ergebnisse erzielt worden sind…
alupo meint
Es ist naiv an Wasserstoffautos zu glauben.
Die Industrie hat ihre Gründe (man bemerke den Plural) warum sie Wasserstoff nicht lagert sondern just-in-time produziert.
Wasserstoff ist nur eine Alternative die zur Verunsicherung von potentiellen EV-Käufern taugt, nicht für eine ökologische Verkehrswende.
Um die prinzipbedingten Probleme mit den Wasserstoff zu verstehen bedarf es keines Ingenieursstudiums.
Der Statistiker meint
Wenn wir von der fernen Zukunft reden, dann werden die Autos eher mit sehr kleinen Akkus ausgestattet sein. Warum?
Nun, weil sie auf Autobahnen, an der Ampel, im Geschäftsparkplatz usw. induktiv geladen werden.
Aber die zweite „Aussage“ ist noch viel interessanter: ich kann also googeln, dass intensiv an synthetischen Kraftstoffen geforscht wird. OK…. und?
Das ist natülich ein unschlagbares Argument :-)
Jeru meint
@alupo
„Um die prinzipbedingten Probleme mit den Wasserstoff zu verstehen bedarf es keines Ingenieursstudiums.“
Selten hier so einen Trollkommentar gelesen.
Audi hat übrigens vor kurzem sein Engagement bei der BZ vertieft und zusätzliche Verträge abgeschlossen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Audi Neckarsulm hat sich auch lange Zeit in den Wankel-Motor vertieft.
Leonardo meint
@derOssi
Für die 1,3 Milliarden Fahrzeuge hat man es auch geschafft 1,3 Milliarden mal Motor, Auspuff, Tank, extrem aufwenige Abgasreinigung, Kupplung, etc…. herzustellen. Auch die 1,3 Milliarden mal 10.000 Liter Sprit (auf die KFZ Lebensdauer gerechnet) sind anscheinend auch kein Problem.
Porsche 911 meint
Es gibt durchaus Indikatoren über die man Volumina (auch für neue Modelle) prognostizieren kann. Aber dazu müsste man sich mit der Branche befasst haben.
EsGeht meint
Wer lineare Trendforschung betreibt, muss dem „DerOssi“ Recht geben. Dann wird alles noch lange so weiterlaufen wie bisher und die BEVs fristen noch lange Zeit eine Randerscheinung.
Was aber zu lesen und zu sehen ist, spricht für einen brutal schnellen Wechsel von Verbrennern zu BEV’s. Ganz einfach, weil es wirtschaftlich ist und wo noch nicht, in kürze aber wird. Ich wette, dass weit über 90% sofort auf einen BEV umsteigen würden. Es müssten einfach folgende Kriterien erfüllt sein:
– 500 Km Reichweite
– praktische Lademöglichkeiten
– genügend lieferbare Modellvarianten (wie früher bei den Verbrennern :) hihihi :)
– Preise wie heute bei den Verbrennern
Um das zu erreichen, gibt es heute bezahlbare Technik und genügend Milliarden um die Umsetzung brutal zu beschleunigen. Es passiert vor unseren Augen…
Dazu kommen ja noch ein X-faches an Vorteilen, Entwicklungen und Überzeugungen, die für Batterietechnik sprechen.
Kraftstoff in Autos ist vorbei… der Verbrenner wird zu Grabe getragen.
Für Wasserstoff wird es sinnvolle Verwendung geben – aber nicht in Autos.
Landmark M3 meint
„mit synthetischen Kraftstoffen wird hier noch viel passieren und wird auch notwendig sein“
Glaubst Du das echt?
Was wird denn da so aus dem Auspuff kommen? Eine 100% Reinigung der Abgase wird teuer. Die Herstellung von solchen Kraftstoffen ist extrem Energieintensiv und damit teuer. Die Energieausbeute ist schlecht in Verbrennermotoren, deshalb teuer. Verbrennermotoren werden nur noch in kleinen Stückzahlen produziert werden, das macht sie teuer. Das Verteilersystem der Kraftstoffe wird teuer, die bestehenden Tankstellen werden langsam verschwinden. Ich sehe nicht die geringste Möglichkeit das sowas gemacht wird. Na gut, wir werden sehen….
Michael S. meint
Ich bezweifle doch stark, dass Audi in das Hochseecontainerschiff-Geschäft einsteigt.
Die elektrische Alternative heißt übrigens „Neue Seidenstraße“ und wird auf der Bahn abgewickelt.