In Bayern entsteht eines von Europas größten Lastmanagementprojekten. Geplant sind über 200 Ladepunkte für Elektroautos mit Erweiterungsmöglichkeit. Das komplette Ladeinfrastruktursystem aus Hard- und Software wird von dem deutschen Ladelösungsanbieter chargeIT mobility geliefert.
Das laut den Betreibern nach aktuellem Stand größte Ladeinfrastruktur- und Lastmanagementprojekt in Deutschland entsteht im Regensburger Stadtquartier Dörnberg. Insgesamt werden bis 2020 in Tiefgaragen mindestens 220 Ladepunkte mit Wallboxen mit bis zu 22 kW Leistung geschaffen. Um möglichst viele Elektroautos zu bedienen und gleichzeitig die Stromversorgung bei allen angeschlossenen Komponenten – wie etwa Wohnungen – optimal zu gewährleisten, ist ein intelligentes Lastmanagement erforderlich.
Die Komplexität des Projekts liegt chargeIT zufolge darin, die zur Verfügung stehende Netzanschlussleistung so zu steuern, dass sowohl die ansässigen Unternehmen und Privatwohnungen mit Strom versorgt und gleichzeitig die Elektrofahrzeuge geladen werden können, ohne eine Überspannung durch Überlastung des Netzes herbeizuführen. Dazu wird durch das Lastmanagement der Strom dynamisch und optimal verteilt.
Bei einem Störfall ist eine Rückfalloption gegeben, die die Ladung der Elektroautos mit einer voreingestellten Minimalleistung sichert und die Authentifizierung auch ohne RFID-Ladekarte ermöglicht. Eine VIP-Freischaltung per RFID, um im Bedarfsfall die volle Leistung am Ladepunkt abgreifen zu können, ist ebenfalls vorgesehen.
Der erste Bauabschnitt mit 40 Ladepunkten soll im Juli 2018 fertiggestellt sein. Aktuell werden die notwendigen Leitungen, Trafostationen und Netzarbeiten von der Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG (REWAG) installiert. Im Anschluss stattet chargeIT die Schalträume mit den sogenannten Ladeclusterzentralen aus und bringt die Wallboxen an. Zum Jahreswechsel 2018/2019 sollen in zwei weiteren Bauabschnitten zusätzliche 160 Ladepunkte installiert werden.
Uwe meint
Inzwischen werden in modernen Kulturen Wohnquartiere mit autonomer/autarker Energieversorgung gebaut.
In Deutschland hängen die Kommunen an den Renditetöpfen der Energieversorger (Beteiligungen an den Stadtwerken) und halten die Hand drauf, wenn es bei der Planung um die Energieversorgung geht.
Man könnte ja den Bewohnern die Nebenkosten senken und so zum sozialen Wohnungsanbieter werden. Solche utopischen Modelle gilt es zu vermeiden.
Und auch noch kostenloses bis kostengünstiges Stromtanken aus eigenen Quartierspeichern mit eigener Stromproduktion – nein, nein, nein…
Wer denkt denn an so was?
Wo kämen wir denn da hin?
Gunarr meint
Yeah, Vip-Laden. Dann wird in Stoßzeiten der Strom an den Meistbietenden versteigert. Da hat jemand ein neues Geschäftsmodell entdeckt.
Agnitio meint
Ich glaube es geht eher darum eine völlig leere Batterie bei kurzen Standzeiten zu vermeiden. ;)
Aber hey, wer den Premiumtarif bezahlt soll ihn doch auch bekommen.
Fritz! meint
Wer mehr zahlt, kommt früher dran. Das finde ich jetzt nicht völlig verwerflich, da das Auto ja fast immer sowieso die ganze Nacht dort steht und ich es nur am nächsten Morgen halbwegs voll haben möchte.
Peter W meint
Ich tanke meinen Benziner nicht wenn der Tank leer ist, sondern wenn der Sprit billig ist. Ein großer Unterschied ist da nicht.