UPS kauft 950 Elektro-Transporter bei dem US-Hersteller Workhorse. Der Logistikgigant und das Startup haben bereits bei der Entwicklung der Stromer zusammengearbeitet. Der Auftrag stockt eine frühere Bestellung von 50 vollelektrischen Workhorse-Lieferwagen für ein Pilotprojekt von UPS auf.
„Dies ist eine bedeutende Übereinkunft, da es sich um die größte Bestellung von Elektrofahrzeugen dieser Klasse in den USA handelt“, sagte Workhorse-Chef Duane Hughes im Gespräch mit Trucks.com.
Die in enger Kooperation mit UPS entwickelten E-Transporter bieten einen Frachtraum mit bis zu 28,3 m³ Ladevolumen und transportieren eine Nutzlast von bis zu 2270 Kilogramm. Die verbaute 60-kWh-Batterie ermöglicht eine Reichweite von knapp 160 Kilometern. Die Kosten sollen bei sechs US-Dollar pro gefahrenen 100 Meilen liegen – deutlich weniger als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselantrieb.
Die an UPS gelieferten Batterie-Lieferwagen sollen in etwa gleich viel wie herkömmlich angetriebene Modelle kosten, dank geringerem Wartungsaufwand über ihre Lebenszeit aber weniger Betriebskosten aufweisen. Werden die Workhorse-Stromer 20 Jahre lang eingesetzt, ergeben sich laut Hersteller pro Fahrzeug Einsparungen in Höhe von etwa 180.000 US-Dollar.
„In einem Elektrofahrzeug gibt es weniger Teile – man hat kein Getriebe und keine Benzin- oder Dieselmaschine instandzuhalten, was die Wartungskosten deutlich reduziert“, so Workhorse-Chef Hughes. Sollten die von seinem Unternehmen produzierten Elektro-Transporter nicht die versprochene Leistung erbringen, kann UPS den Auftrag jederzeit kündigen. Der Start der Auslieferung ist für September geplant.
Uwe meint
UPS hat sich bei seiner Kostenrechnung ganz bestimmt nicht verrechnet – und ein Fuhrparkmanager, der das seit 20 Jahren gemeinsam mit einem Controller prüft weiß sicher wovon er spricht – und auch keinen Mehrbedarf vergessen.
Die vielen „hätten, könnten, wären“ und Annahmen in Anonymes „Beispiel“ gehen daher an der Realität von UPS ganz sicher vorbei – sonst wäre die Entscheidung anders ausgefallen.
Auch das Ladeverhalten und die Lademöglichkeiten von Paketzustellern in Deutschland entsprechen in dem „Beispiel“ nicht der Realität vom Juni 2018 und noch weniger der von 2019.
In vielen Großstädten wachsen die Lademöglichkeiten sehr rasch und erreichen auch Supermarktparkplätze, Laternenparker, Wohnsiedlungen und Blocks mit Anwohnerparkplätzen und Möglichkeiten.
Das gilt nicht für jeden und jede Stadt – aber es wächst insgesamt sogar schneller als die dazu passenden Zulassungszahlen an E-Autos.
Alleine die Telekom baut seit April – und will bis 2020 fertig sein – mehr als 20.000 Ladepunkte an den Verteiler-Schaltkästen (Deutschland weit).
Weiter werden in den Städten Ubitricity-Ladepunkte an Laternen oder zusätzlichen Pollern in großer Zahl von 100 in Bremen bis 1000 in Berlin gebaut, und weitere rund 20 Großprojekte laufen seit Ende 2017 in fast allen Großstädten an.
Die Zusteller haben dann auch Möglichkeiten vor einem Wohnblock zu laden, während sie die 10 – 20 Zustelladressen in den Silos abklappern. Auch liegen die Reichweiten bei den Stop-and-Go-Strecken durch die optimale Rekuperation bei den besagten Modellen im Optimalbereich und manchmal sogar noch darüber.
Nur wenn man (wie Anonymus) seine Gedanken äußert, hat ein anderer Grund seine Infos zu überprüfen und zu aktualisieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe vor einem Jahr einen StreetsScooter fahrenden Postboten gefragt: seine Tagestour beträgt weniger als 40 km (ländlicher Raum) und er lädt daher nur alle 2 Tage. Er war mit dem Wagen sehr zufrieden, nachdem anfängliche Kinderkrankheiten abgestellt waren.
Daniel S meint
„Sollten die von seinem Unternehmen produzierten Elektro-Transporter nicht die versprochene Leistung erbringen, kann UPS den Auftrag jederzeit kündigen. Der Start der Auslieferung ist für September geplant.“
Das ist echter Unternehmergeist. Hallo VW, Mercedes etc. – aufwachen!
Anonym meint
Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, das Elektrowagen längere Standzeiten haben um den Akku zu laden.
Gerade in Branchen wie der Paketlieferung mit unheimlich hohem Zeitdruck (Zeit=Geld) wird dies wohl dazu führen, dass mehr Wagen angeschafft werden müssen um die Ladezeit der Flotte auszugleichen und zu kompensieren.
Interessant wäre also zu wissen, wie hoch fallen die Mehrkosten für das Unternehmen aus durch die Erhöhung der Flotte die notwendig wird um den betrieb so aufrecht zu erhalten.
Schade das sich keiner dazu äußert.
Alex meint
Schon mal die Idee gehabt, die Fahrzeuge einfach über Nacht zu laden?
Und tagsüber werden die 150km – 200km abgeklappert
Ich sehe da gar kein Bedarf an mehr Fahrzeuge
Anonym meint
Schon mal die Idee gehabt, dass diese 150-200km für den kompletten Dienst und zu jeder Jahreszeit nicht ausreichen? Das dann auch während des Tages Zwischengeladen werden müsste – für das aber keine Zeit ist?!
Auch die Post hat die Probleme, dass gerade im Winter die Leistung der Akkus nicht immer ausreicht und häufig Auslieferer ihrer Tour frühzeit abbrechen mussten um ins lager zurückzufahren und zu laden. Das bringt aber den gesamten Tagesablauf durcheinader und führt zu sehr viel Stress und noch höheren Zeitdruck.
RaleG meint
Schon mal die Idee gehabt, dass man sowas vorher planen kann?!
Wenn man zwischenladen muss, hat der Planer/Einkäufer einen schlechten Job gemacht. Sowas übelegt man sich vohher. Einsatzszenario versus Akkugröße. Ist eigentlich ganz einfach.
Agnitio meint
Ich versteh den Beitrag nicht. Der Transporter muss eben zur Auslieferung über den Tag kommen. Das dürfte mit der „versprochenen Leistung gemeint“ sein. Nachts sehe ich keine Anwendung für diese Transporter, also können sie ja auch laden..
volsor meint
Hallo Anonym ; es werden nicht mehr Fahrzeuge angeschafft als gebraucht werden.! Wie kommt man auf so eine Idee.?
Die Fahrzeuge wurden in zusammen Arbeit mit UPS entwickelt und werden genau das an Reichweite bieten was sie am Tag brauchen. Nachts wo sie dann auf dem Hof stehen werden sie geladen. Fertig.
Genau so macht es die Post mit dem Streetscooter.
Realist meint
@Volsor: Genau so sieht es aus!!Und
100% Zustimmung
Anonym meint
@volsor
Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt oder sie haben es nicht Verstanden… Daher ein neuer Versuch.
Werden mehr Elektrolieferwagen angeschafft werden müssen als der derzeitige Verbrennerbestand ist?
Zur Erläuterung: Ein UPS Verteilzentrum hat einen Zuständigkeitsbereich. Auf dieser Beispielfläche befinden sich, sagen wir mal 20.000km Straßenverkehrsfläche die beliefert werden müssen. Diese Gesmatfläche wird in kleinere Areal bzw Lieferrouten aufgeteilt und die Sendungen für ein Areal in den gleichen Wagen gepackt. Wenn die Areale jetzt ein größe hätten von bisher durchschnittlich 250km Wegelänge, dann wären dies 80 Areale bzw. 80 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor die jeden Tag rausfahren. Wenn der neu eLieferwagen aber nur wie angegeben 160km Reichweite hat, müssten die Areale neu zugeschnitten werden und es würden 125 Areale entstehen die von je einem Lieferwagen angesteuert werden.
In diesem Beispiel müssten also 45 eLieferwagen mehr angeschafft werden um die gleichen Lieferstrecken beschicken zu können.
Nun ist das natürlich ein wahlloses Beispiel von mir – aber ich hoffe es verdeutlicht den Gedankengang. Reichen die 160km wirklich bei jedem Wetter und Jahreszeit dazu die komplette Tagestour / Route zu schaffen?
Bei der Post gab es im ersten Winter auch Berichte, dass viele Paketboten sich aufgeregt haben, weil die Reichweite deutlich zu kurz war und sie dadurch gezwungen waren, vorzeitig ihre Route abzubrechen, in die Zentrale zurückzukehren um zu laden und deswegen eine Menge Zeit verloren haben. Zeit ist hier aber Geld und wenn man eh schon standardmäßig Zeitdruck hat (und das haben Lieferwagenfahrer) dann kommt ein so ein Zwischenladen sehr sehr ungelegen!
Ich für meinen Teil habe meine Zweifel, dass 160km reichen um vom Verteilzentrum bis zum Auslieferungsareal zu kommen, dieses abzufahren und zurück zu kommen. Mit dem alten Diesel-Transporter kam man an genügend Tankstellen auf seiner Tour vorbei und konnte zur Not innerhalb weniger Minuten wieder volltanken. Bei eAutos ist das aber anders. Gerade wenn Sie im gewerblichen Einsatz sind!
Daher stellte sich mir die Frage, ob es wirklich immer wirtschaftlicher bei Preisgleichen Modellen auf das zu setzen, welches weniger Wartungs- udn Betriebskosten hat – wenn es aber nicht (und darauf geht dieser Artikel nicht genug ein) nicht die selbe Leistung bringt und die gleichen Anforderungen erfüllt.
Anonym meint
Weil UPS liefert ja nicht nur in Metropolen und hoch verdichteten Räumen wie NY aus sonder auch in sehr ländlichen Gebieten des Süden und mittleren Westens. Da sind die Einmzugesgebeite der Verteilzentren wesentlich größer und somit die Strecken bestimmt auch deutlich länger. Reichen da wirklich überall 160km?
volsor meint
Die Straßen von New York haben eine Länge von 10.200 Kilometern. ( Wiki ) Bei einer Reichweite von sagen wir 100km braucht man in NY nur 102 Fahrzeuge. Und gehe davon aus das dort mehr Fahrzeuge im täglichen Einsatz sind.
Oder anders , versuchen sie mal in einer Stadt wie Hamburg , Köln , Berlin oder Frankfurt in 8,45 Stunden wenn sie alle 250m anhalten und ein Paket ausliefern 100 km zu Fahren.
TwizyundZoefahrer meint
@Anonym
Ups ist das größte Logistik Unternehmen der Welt. Ich glaube kaum das dieses Unternehmen Ratschläge von einem deutschen fortschrittfeindlichen Pseudostatistiker braucht. Sie können bestimmt den Misserfolg eines Produktes vorhersagen noch bevor es existiert. Die können mit Sicherheit rechnen und haben ja die Rücktrittsklausel. Wäre in D auch ganz gut, dann wären hier Flughäfen und Bahnhöfe nich 5x so teuer wie veranschlagt. Auf Experten, gerne auch mit Titel, gebe ich in D überhaupt nichts.
Anmar meint
Komisch. Ich höre von Zustellern, dass sie ihre Touren auch mit Verbrenner nicht schaffen.
Hugo Iblitz meint
Zeig einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken.
Zeig einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
@TwizyundZoefahrer
Wenn ich „Anonym“ richtig verstanden habe, dann geht es ihm doch gar nicht darum, dass er glaubt mehr zu Wissen als UPS. Sondern das er lediglich die Darstellung im Artikel anprangert, dass gleichwertige Anschaffungskosten und niedrigere Fixkosten nicht alle Faktoren sind, welche man zur Wirtschaftlichkeitsberechnung heranziehen sollte.Darauf ist er eingegangen und meiner Meinung nach hat er es auch (im Nachgang) gut dargestellt und erläutert was sein Denkansatz ist. Ihn deswegen als „fortschrittfeindlichen Pseudostatistiker“ zu betiteln hat er sicherlich nicht verdient.
Und auf „volsor“s Kommentar, der selbst bei seiner sehr vereinfachten Darstellung nicht mal auf dem Schirm hat, dass jeder Weg auch einen Rückweg hat und deswegen „nur 102 Fahrzeuge“ auch nicht reichen würden, das nicht alle 100km ein neuer Wagen startet, sondern die Zentral aus einem Lager abfahren muss man wohl auch nicht näher drauf eingehen!
Aber es scheint ja Trend zu sein, hier keine kritischen Stimmen oder Diskussionen mehr zulassen zu wollen. Getreu dem Motto entweder bist du für uns oder gegen uns. Armes Forum.
#fürmehrqualität
M. P. meint
Ich kann mir gut vorstellen das die Akkus in so einem Fall wechselbar sind. Heißt der transporter dreht seine runde, verteilt seine pakete, kommt zurück ins lager und tauscht den leeren gegen einen vollen Akku aus.
Sie kaufen sich ja auch keine neue Taschenlampe weil dir Batterie leer ist.