Porsche bringt im nächsten Jahr die Elektroauto-Studie Mission E in Serie. Für die Taycan getaufte Limousine investiert der süddeutsche Sportwagenbauer Milliarden in seine Entwicklung und Produktion. Die Stromer-Offensive führt zu über Tausend neuen Jobs.
„Wir setzen auf eine Mischung aus alten Hasen und neuen Mitarbeitern“, so Andreas Hafner, Porsche-Vorstand für Personal und Soziales in Ludwigsburg, über die angestrebte Personalstruktur für die E-Auto-Fertigung. Die neuen und altgedienten Mitarbeiter werden in einer eigens errichteten Trainingshalle für den alternativen Antrieb geschult. „Denn bislang gibt es im Sportwagen keine Hybrid- und Elektrotechnik“, sagte Hafner der Automobilwoche.
Porsche hat bereits mehrere teilelektrische Plug-in-Hybride im Angebot, bisher allerdings nur für die Limousine Panamera und den SUV Cayenne. Zukünftig sollen alle Baureihen optional in einer elektrifizierten Ausführung zu haben sein – selbst der 911er. Zusätzlich sind rein batteriebetriebene Modelle auf Basis bestehender und neuer Fahrzeuge geplant.
Durch den Taycan entstehen bei Porsche 1200 neue Jobs. Für die Produktion werden 600 Stellen neu geschaffen, die restlichen 600 Mitarbeiter wechseln aus der Sportwagen- in die Taycan-Fertigung – und müssen mit Neuzugängen ersetzt werden. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück will für die E-Auto-Offensive „Leute holen, die die anderen nicht haben wollen, die Hauptschüler, diejenigen, die verloren sind. Und aus denen machen wir Diamanten“.
Wichtiger als Akademiker seien „junge Mitarbeiter, die bereit sind, mit neuen Technologien umzugehen – und die treu, pünktlich und fleißig sind“, so Hück weiter. Vor allem aus der Region Stuttgart stammende Interessenten hätten gute Jobchancen. Deutschlandweit und im Volkswagen-Konzern soll erst später Personal akquiriert werden.
Der Porsche-Betriebsratschef betonte, dass mittel- bis langfristig jeder Mitarbeiter sowohl Verbrenner- wie auch Elektroautos bauen können soll. Hück kündigte an: „Wir werden ein Rotationsprinzip einführen.“ Damit soll sichergestellt werden, dass die Belegschaft über ein breites Know-how im Automobilbau der Zukunft verfügt.
Leotronik meint
Diamanten sind unbearbeitete Edelsteine. Erst durch den Schliff werden daraus Brillanten. Der gute Mann sollte wissen was er so von sich gibt. Im Prinzip hat er gesagt das es ungehobelte angelernte Arbeiter sein werden.
Peter W. meint
Sorry, das ist falsch. Billanten sind besonders geschliffene Diamanten. Das Rohmaterial nennt man Rohdiamant. Diamanten sind Edelsteine aus nahezu 100% reinem Kohlenstoff.
M3 meint
Ups… Es hieß doch immer, dass E-Autos Arbeitsplätze vernichten…
Nachher stellt sich auch noch raus, dass Kunden E-Autos tatsächlich bestellen und haben wollen…
Wie geht man denn mit diesem Worst-Case um???
Rainer Zufall meint
Beim Lesen der Überschrift des Artikels war mir schon klar dass eines der ersten Kommentare den O-Ton deines Kommentars haben wird….
Dieses Fahrzeug ist eine zusätzliche Baureihe (welche bedingt nur andere kanibalisieren wird), die würde immer Arbeitsplätze bringen, egal obs Traktoren oder Flugzeug, VMK oder Elektroautos sind.
Je mehr neue Technologieen (mit neuen eigenen Fertigungsstraßen etc.) reinkommen, desto mehr natürlich. Das betrifft jetzt auch erst mal die Lieferanten für einen begrenzten Zeitraum.
Wenn dann aber mal alle Systeme und Baukästen auf ne gewisse Reife entwickelt sind, kannst dir sicher sein dass man pro Fahrzeugprojekt von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Verschrottung weniger Menschen Pro Projekt und Fahrzeug braucht wie bisher. Ist doch jetzt nicht wirklich so schwer nachzuvollziehen oder?
Das alles ist auch kein Grund auf die E-Mobilität zu verzichten. Es ist aber ein Grund mit dem Wandel verantwortungsvoll umzugehen, weil es umweltpolitisch wie arbeitspolitisch (gibts das wort? egal, ihr wisst was ich meine) keinen Sinn gibt nun zum jetzigen Zeitpunkt schlagartig und mit Gewalt alles auf E-Antrieb umzustellen was es gibt. Gibt benug Möglichkeiten wo es Sinn gibt, gibt genug wo nicht.
Bei einem vernünftigen Technologiewandel wirds auch einen vernünftigen Wandel auf dem Arbeitsmarkt geben.
Landmark M3 meint
Das klingt gut für die Leute die bei Porsche arbeiten. Mal ehrlich, baut endlich das Auto und zwar ein bisschen hopp, hopp und bringt es zum Kunden. Gefühlt dauert die Entwicklung schon 40 – 400 Jahre. Also liebe Porsche-Leute macht, macht, macht, macht…..
Rainer Zufall meint
Das Concept Car wurde 2015 vorgestellt. Solche Autos haben bis auf das Aussehen reichlich wenig mit dem oder einem Serienfahrzeug zu tun, bzw. die Entwicklungsaufwände sind enorm bis zur Serienreife und Freigabe.
Mit ein bißchen google findet man schnell Quellen.
Start Serienentwicklung bis SOP sind schnell mal was zwischen 3,5 und 4 Jahre.
Gunnar meint
Wenn man die Konzeptphase mit einbezieht, sind es sogar mehr als 4 Jahre Entwicklungszeit. Eher Richtung 5 oder sogar 6 Jahre.