Renault Trucks – heute Teil der Volvo-Gruppe – betont stets, dass seine Entwicklungsabteilung bereits seit zehn Jahren elektrische Nutzfahrzeuge baut und mit Partnern aus der Wirtschaft in der Praxis erprobt. Nun wurde die zweite Generation der Lasten-Stromer vorgestellt.
Das aus dem Renault Master Z.E., dem Renault Trucks D Z.E. und dem Renault Trucks D Wide Z.E. bestehende Portfolio wird in Versionen von 3,5 bis 26 Tonnen angeboten. Konzipiert wurden die Fahrzeuge für die Nutzung im Stadtverkehr – von der Warenlieferung und -verteilung bis hin zum Abfalltransport.
„Vor zehn Jahren waren wir die Ersten, mit dem Ziel, den Weg für den Elektro-Lkw zu ebnen, um die Luftqualität in der Stadt zu verbessern“, so Bruno Blin, Geschäftsführer von Renault Trucks. „Heute verfügen wir über eine leistungsstarke Baureihe von Elektrofahrzeugen und die Experten unseres Servicenetzes begleiten unsere Kunden bei ihrem Wechsel zur Elektromobilität. Vor zehn Jahren haben wir die Tests gestartet, heute sind wir startbereit.“
Renault Master Z.E.
Der ab September 2018 erhältliche Renault Master Z.E. schafft in der Praxis bis zu 120 Kilometer mit einer Ladung der Batterie. Die Ladezeit des Elektro-Transporters „für die letzte Meile“ beträgt sechs Stunden. Da die Batterien unter den Vordersitzen untergebracht sind, fallen die Nutzlast und das Ladevolumen wie beim Renault Master Diesel aus (bis zu 2018 kg bzw. bis zu 17 m³). Der Master Z.E. wird in sechs Ausführungen angeboten – vier Kastenwagen- und zwei Plattformfahrgestellmodelle. Ab Werk sind eine Rückfahrkamera, Einparkhilfe sowie ein Toter-Winkel-Spiegel an Bord.
Technische Daten Renault Master Z.E.:
- zGG: 3,1 t
- 57 kW-Elektromotor
- Maximales Drehmoment: 225 Nm
- Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
- Energiespeicher: Lithium-Ionen-Batterie mit 33 kWh
- Reale Reichweite: bis zu 120 km
Renault Trucks D Z.E. & D Wide Z.E.
Ab 2019 kann der Renault Trucks D Z.E. in einer für den innerstädtischen und temperaturgeführten Vertrieb optimierten 16-Tonnen-Ausführung bestellt werden. Den Renault Trucks D Wide Z.E. wird es in einer für den Abfalltransport optimierten 26-Tonnen-Version geben. Die Reichweite der beiden Elektro-Lastwagen beträgt je nach Nutzung und Batteriekonfiguration bis zu 300 Kilometer.
Mit Gleichstrom lassen sich die Lithium-Ionen-Akkus des Renault Trucks D Z.E. und D Wide Z.E. in ein bis zwei Stunden über einen 150 kW-Combo-Stecker aufladen. Eine Nachtladung mit Wechselstrom dauert bei einem 300-kWh-Akku laut Renault ungefähr 12 Stunden. Hierfür reicht eine Starkstromsteckdose (380V, 32 A).
Technische Daten Renault Trucks D Z.E.:
- zGG: 16 t
- Technisches Gesamtgewicht: 16,7 t
- Verfügbare Radstände: 4400 mm und 5300 mm
- 185 kW-Elektromotor (konstante Leistung 130 kW)
- Drehmoment des Elektromotors: 425 Nm
- Maximales Achsdrehmoment: 16 kNm
- 2-Gang-Getriebe
- Energiespeicher: Lithium-Ionen-Batterie von 200 bis 300 kWh
- Reale Reichweite: bis zu 300 km
Technische Daten Renault Trucks D Wide Z.E.:
- zGG: 26 t
- Technisches Gesamtgewicht: 27 t
- Verfügbarer Radstand: 3900 mm
- Zwei Elektromotoren einer Gesamtleistung von 370 kW (konstante Leistung 260 kW)
- Maximales Drehmoment der Elektromotoren: 850 Nm
- Maximales Achsdrehmoment: 28 kNm
- 2-Gang-Getriebe
- Energiespeicher: Lithium-Ionen-Batterie mit 200 kWh
- Reale Reichweite: bis zu 200 km
nilsbär meint
Erfreuliche Fortschritte bei den E-Lastern. Es zeichnet sich ab, dass der städtische nicht individuelle Verkehr (Verteilung, Taxi, Busse) relativ leicht auf E-Antrieb umgestellt werden kann. Für mich unverständlich, dass unsere Stadtregierungen da nicht aktiver werden. Wäre ein substantieller Beitrag für leisere, saubere Städte und hätte Vorbildwirkung auf den Individualverkehr. In der chinesischen Millionenstadt Shenzhen etwa fahren alle 16000 Busse elektrisch. Peking möchte, dass alle 67000 Taxis E-Antrieb besitzen. Und bei uns?
Peter meint
Ich finde das die Bemühungen und die jetzt schon große Modellvielfalt von Renault/Nissan bemerkenswert. Die Jetzigen Modelle sind völlig OK und für den klassischen Auftrag der Warenverteilung in der City ausreichend. Wenn mann die riesige Palette des Herstellers anschaut und dann mit dem Angebot unserer deutschen Autokonzerne vergleicht ist es bemerkenswert was hier die Franzosen schon aufgebaut haben. Die Deutschen melken die Benzin-&Diesel Kuh solange es geht und sind Mutlos. Das Streetscooter entstehen konnte ist ein Ergebnis daraus das deutsche Hersteller der Post kein E-Transporter anbieten konnten und wollten!
Ich freue mich über die Ideen und Umsetzungen von Renault – Nissan.
Uwe meint
Ein Treppenwitz der E-Mobilitätsgeschichte!
Während schon an realen 800 bis 1000 km Reichweite produziert wird, bringt Renault noch umgebaute Verbrennerplattformen mit PKW-Akkus auf die Straße.
So lange genug staatlich finanzierte Abnehmer (franz. Behörden und geförderte Handwerker) politisch verdonnert werden den Mist zu kaufen, lässt sich das finanzieren. Die erhalten dann 30 % Rabatt und der trendbewusste (Umwelt bewusste) ausländische Kunde zahlt die Rechnung mit.
So ähnlich läufts auch bei Mercedes und Crafter.
Anonym meint
Was soll den immer dieses rumreiten auf der Reichweite? Hast du eMobilität nicht verstanden und denkst immer noch zu sehr im Verbrenner-Modus (möglichst selten zur Tankstelle – hohe Reichweiten = Zeichen für hohe Qualität)???
Mit einem Müllfahrzeug braucht man keine 800-1000km Reichweite. Das ist völliger Humbug und nur Schade um die Ressourcen die verbraucht werden für die Produktion.
Es wurde doch schon oft genug hier angemerkt (von Leuten die Lieferwagen im echten Leben fahren) welche Reichweiten man im Alltag braucht für den Lieferverkehr!
Der Tesla Semi hat für sein Aufgabenfeld (Fernverkehr) sicherlich seine Berechtigung ist in ein toller Schritt richtung Zukunft. Für das Gro des Lieferverkehrs (Verteilungsverkehr) ist er allerdings völlig überdimensioniert!
Fritz! meint
Warum bauen die da ein 2-Gang-Getriebe ein? Bei den Geschwindigkeiten für einen LKW sicherlich nicht nötig. Oder hat da der Getriebehersteller interveniert? Bei einem Wirkungsgrad von 92 bis 96% über fast den gesamten Drehzahlbereich überflüßig, die Ersparnis beträht höchstens 2 %, eher weniger.
Leonardo meint
Die technischen Daten des Renault Master ZE sind gelinde gesagt ein Witz.
Da hat die Zoe sogar bessere Daten.
Ladezeit 6 Std, also nur einphasige Ladung aber mit 32A. Kein CCS oder Chademo.
Akku 33 kwh, das ist weniger als die Zoe hat.
Für mich ist dieser Lieferwagen ein klares Statement seitens Renault daß man nicht wirklich was brauchbares anbieten will.
Da hat der kleinere Nissan eNV200 sogar einen größeren Akku.
Fritz! meint
Die haben einmal ein paar Euro in die Hand genommen, um einen E-Antrieb nebst Akku zu entwickeln/kaufen und bauen den jetzt in alles (ohne Anpassung) ein, was Räder hat. Egal, ob es sinnvoll ist oder nicht. Damit scheinen sie sagen zu wollen: „Eigentlich wollen wir keine E-Mobilität! Das sind alles Alibi-Fahrzeuge.“
Schade.
Peter meint
Ein Paar Euro in die Hand genommen? Dann haben die ja alles gut gemacht, der Zoe ist das meistverkaufte Elektroauto in den letzten Jahren in Europa. (ok, der Leaf holt auf..)
Bei den Nutzfahrzeugen kommt es nicht immer auf die Reichweite oder Ladegeschwindigkeit an. Da geht es um Ladevolumen, Gewicht, Preis.
Stocki meint
Es zeichnet sich ab, dass auch bei LKW der rein Batterieelektrische Antrieb die Zukunft ist. Es gibt Viele, die hoffen, FCEV würde hier noch das Rennen machen. Vor allem Toyota:
https://ecomento.de/2018/06/15/toyota-baut-wasserstoff-lkw-fuer-seven-eleven/
Aber deren FCEV Truck liegt bestenfalls gleichauf. Wenn jetzt noch Tesla mit dem Semi in die Pötte kommt, ist das Thema FCEV endgültig durch. Bevor sich jetzt wieder jemand aufregt: Das ist nur meine ganz persönliche Ansicht.
Daniel S meint
Gute Lademöglichkeiten – bravo!